Wetter. Neue Hebesätze bringen zum Teil erhebliche Veränderungen, auch wenn Wetter sich für eine gedämpfte Version entschieden hat. Hier die Infos

7,7 Millionen Euro Gewerbesteuer hat die Stadt Wetter im vorigen Jahr eingenommen. Genau so viel soll es dieses Jahr wieder werden. Trotzdem warten Hauseigentümer, Mieter und Gewerbetreibende mit Spannung auf ihren Grundsteuerbescheid. Veränderte Bemessungsgrundlagen und Hebesätze führen dazu, dass vielfach mehr bezahlt werden muss, aber auch Senkungen nicht ausgeschlossen sind. Stadtkämmerer Andreas Wagener nennt die wichtigsten Durchschnittszahlen.

Rund 2900 Einfamilienhäuser gibt es in der Stadt. Im Schnitt müssen dafür 74 Euro mehr Grundsteuer im Jahr bezahlt werden. So das Ergebnis bei den differenzierten Hebesätzen, für die sich der Rat in Wetter entschieden hat. Nach dem einheitlichen Hebesatz wäre die Erhöhung mehr als hundert Euro höher ausgefallen. Für die 1008 Zweifamilienhäuser liegt der Mehrbetrag im Schnitt bei 35 Euro. Hier wären es sonst 148 Euro geworden.

Spürbare Entlastung für Gewerbegrundstücke

Die Bewohner der 2750 Eigentumswohnungen in Wetter können sich über eine Minderzahlung von durchschnittlich 28 Euro freuen. Auch hier schlägt der differenzierte Hebesatz durch. Besonders auffällig ist die Entlastung aber für die Bewohner der 1158 Miethäuser in Wetter. Sie werden im laufenden Jahr bei der Grundsteuer pro Haus um durchschnittlich 149 Euro entlastet. Und obwohl der differenzierte Hebesatz zu Lasten von Gewerbeflächen geht, können die Gewerbetreibenden im Schnitt immer noch von einer Entlastung von fast 1500 Euro ausgehen.

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Das sind nur Durchschnittswerte, betont der Kämmerer. Es gebe durchaus „enorme Spreizungen“. Es bleibt also noch ein paar Tage bei der großen Unsicherheit, die Bürgermeister Frank Hasenberg in Gesprächen und aus Anfragen der Bürger heraus gehört hat. Eigentlich sollte diese Woche schon Klarheit herrschen. Aber der Dienstleister, der die Bescheide zustellen soll, hat etwas Aufschub nötig.

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Frank Hasenberg ist froh, dass der Rat dem differenzierten Hebesatz den Vorzug gegeben hat. Die Stadt habe damit den Weg gewählt, „dass Wohngrundstücke nicht über Gebühr belastet werden.“ Besitzer von Wohneigentum wie auch Mieter würden davon profitieren, sagt er. Hier sei der soziale Gedanke zum Tragen gekommen, auch wenn es dafür einer langen politischen Beratung bedurft habe.

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Die Einnahmen der Grundsteuer bleiben vollständig vor Ort. Mit ihnen werden Schulen, Kitas, Straßen und Spielplätze gebaut. „Jeder Euro wird sozusagen direkt vor Ihrer Haustür ausgegeben“, schreibt die Stadt im Begleitbrief zu den Bescheiden. „Durch diese Einnahmen können wir uns beispielsweise das schöne Schwimmbad in Oberwengern leisten“, freut sich der Bürgermeister.

Für Nachfragen oder Beschwerden gibt es eine Telefonnummer und eine Mailadresse, die auf den Bescheiden zu finden ist. Fünf Mitarbeitende der Verwaltung sollen Antwort geben.