Herdecke. Im Juli 2021 riss der Herdecker Bach hinter der Hauptstraße eine Mauer weg, seither liegen dort Sandsäcke. Die Übergangslösung verschwindet jetzt.
Manchmal dauert es halt etwas länger. Die Anwohner in der Schmale Straße können davon ein Lied singen. Am Freitag, 23. Juli 2021, rückte ein THW-Großaufgebot an und sicherte damals hinter der Hauptstraße 104 eine eingestürzte Ufermauer mit zahlreichen Sandsäcken. Der dort fließende Herdecker Bach hatte das Bauwerk unterspült, an der Stelle waren eine Garage, ein Steg und Teile einer Terrasse nicht mehr zu retten.
Bauarbeiten gestartet
Mehr als drei Jahre sollte es dauern, ehe nach dem großen Hochwasser im Juli 2021 nun auch Bauarbeiten in der Schmale Straße beginnen konnten. Jetzt im September rückte eine Firma mit schwerem Gerät an. Wobei es ins Bild passte, dass sich der Startschuss für die Wiederherstellung der Ufermauer verzögerte. Aus den Reihen der Anwohnerschaft hieß es, dass das an der falschen Bestellung von Steinen gelegen habe. Die Stadt Herdecke widerspricht: „Das ist nicht korrekt, es handelte sich um Lieferschwierigkeiten“, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit.
Vor einigen Tagen haben schließlich Bauarbeiter begonnen, die Ufermauer wieder aufzubauen. Das geschehe unter anderem mit Fertigbauteilen aus Beton. Warum aber hat es nach den heftigen Regenfällen im Juli 2021 so lange gedauert, ehe es in der Schmale Straße losgehen konnte? Die Stadtverwaltung verweist auf andere Maßnahmen am Herdecker Bach, die zunächst Vorrang hatten. Zum Beispiel die Baumfällungen sowie die Beräumung des Hochwasserrückhaltebeckens 1 zwischen der Feuerwache und dem Gewölbe Attenbergstraße. Ähnliches geschah am Becken an der Ecke Wittbräucker Straße/Dortmunder Landstraße. An der Bachstraße 11 erfolgte die Wiederherstellung einer Ufermauer.
Vorlauf und Verzögerungen
„Für fast alle Maßnahmen, die umgesetzt wurden und noch umgesetzt werden, müssen erst Planungsleistungen ausgeschrieben, die entsprechenden Büros beauftragt und anschließend die fertige Planung ausgeschrieben und baulich umgesetzt werden“, schreibt die städtische Pressestelle. „Da nicht alle Büros und Unternehmen gleich schnell arbeiten, kommt es auch schon mal zu Verzögerungen. Daher werden die baulichen Maßnahmen nach und nach abgearbeitet“, heißt es mit Blick auf die Schmale Straße.
Geld aus Wiederaufbaufonds
Dort lässt sich die Maßnahme über die Wiederaufbauhilfe NRW finanzieren. Auch die Grundstückseigentümerin wurde involviert, teilt die Stadt Herdecke mit. Wie lange dort die Arbeiten noch andauern (derzeit ruht die Baustelle), könne die zuständige Mitarbeiterin der Technischen Betriebe erst in der nächsten Woche mitteilen.
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Zur Frage, welche Hochwasser-Maßnahmen in Herdecke zukünftig erfolgen, hat die Lokalredaktion diese Antwort erhalten: Als Nächstes stehen die Wiederherstellung der Ufermauer am Herdecker Bach 6-8 sowie Abgrabungen am Hochwasserrückhaltebecken 4 (Wittbräucker Straße/Dortmunder Landstraße) an.