Wetter. Viele Gründe sprechen für Benedikt Soeding gegen einen neuen Kreisel als Zufahrt zum geplanten Aldi in Volmarstein. Er wird dabei grundsätzlich.
Aldi ist es am derzeitigen Standort am Schmandbruch zu eng. Der Discounter möchte neu bauen. In der Verlängerung der Köhlerstraße soll auf der anderen Seite der Vogelsanger Straße ein neuer Aldi entstehen. Zur Erschließung soll es einen Kreisel geben. Der Rat hat das auch bereits abgesegnet. Benedikt Soeding, ein Bürger aus Volmarstein, will dennoch dafür werben, eine andere verkehrliche Anbindung zu schaffen.
Mit zahlreichen Argumenten hat er versucht, die Kreisellösung aufzuhalten. Im Zuge der Bürgerbeteiligung hat er sie vorgebracht. Die Verwaltung konnte er nicht überzeugen. „Es geht mir um den Schutz der Anwohner“, sagt er und bezieht sich auf Folgen für das Klima und Belastungen durch Lautstärke. Noch gibt es hohe Bäume an der Mündung der Köhlerstraße und am Hang gegenüber einen Saum vom Büschen.
Sind Beschlüsse rechtskonform?
Für den Kreisel müsste dieses Grün weichen. Die Stadt geht davon aus, dass sechs Bäume gefällt werden müssen. Belastungen für das Klima will sie aber nicht ableiten. Sofern sie der Baumschutzsatzung unterliegen, sollen sie ersetzt oder ausgeglichen werden. Erhebliche schalltechnische Beeinträchtigungen der Anwohner kann die Stadt ebenso wenig sehen. Überschreitungen der Zumutbarkeit seien nicht zu erwarten. Der Bürger dagegen fürchtet, die angekündigten Abholzungen seien nicht rechtskonform und verstießen daher gegen Artikel 20a des Grundgesetzes zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.
Alternative Zufahrt
Während Benedikt Soeding vorgeschlagen hat, die Zufahrt doch vom Schöllinger Feld aus am vorhandenen Autohaus vorbei zu führen, ist aus Sicht der Bauverwaltung der Kreisel die klar bessere Lösung, zumal sich damit ein anderes Problem aus der Welt schaffen lässt: Die Ausfahrt aus der Köhlerstraße auf die Vogelsanger Straße gilt als äußerst problematisch. Immer wieder gab es hier Unfälle. Vor Jahren wurde auf der Vogelsanger extra eine Spur markiert, die den Autofahrern Richtung Schmandbruch das Einfädeln beim Linksabbiegen leichter machen sollte.
Der verbesserte Verkehrsfluss ist es nicht allein, der die Verwaltung und wohl auch die Politiker von der Kreisellösung überzeugt hat. Mit der geplanten Erschließung von Norden über einen Kreisverkehr weise der Standort trotz Randlage einen deutlichen Wohngebietsbezug auf, was städtebaulich für die Planung eines Nahversorgungsstandortes von großer Bedeutung sei. Das hat die Fachverwaltung auf die Anregung des Bürgers erwidert, es über Süden und das Gewerbegebiet Schöllinger Feld zu versuchen.
Mehr zum Schmandbruch und zu Volmarstein
Vor zwei Wochen nun hat der Rat den Sack zugebunden: Aldi baut als sogenannter Vorhabenträger am Abzweig Köhlerstraße/Vogelsanger Straße auf eigene Kosten den neuen Kreisel. Und hier hakt nur der besorgte Bürger ein. Er fürchtet, die Stadt könne für diese Finanzhilfe unzulässige Zugeständnisse gemacht haben. Es dürfte „jedem vernünftigen und verständigen Menschen klar und bewusst sein, dass ein kapitalwirtschaftlich agierendes Unternehmen keine Investitionen unternimmt, wenn daraus nicht binnen drei Wirtschaftsjahren wirtschaftliche Erfolge entstehen werden“, so Soeding wörtlich. Die Stadt Wetter weist das als „völlig abwegig“ zurück.
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Benedikt Soeding ist 65 Jahre alt und Elektroingenieur. Er sieht sich wissenschaftlicher Exaktheit verpflichtet und sagt, gerade beim Lärmschutz kenne er sich aus. Den Beschluss des Rates hat er wenig überrascht zur Kenntnis genommen. Auf den Rechtsweg begeben will er sich nicht. Aber vielleicht mache er den Petitionsausschuss des Landtages auf den Aldi-Kreisel in Volmarstein aufmerksam.