Wetter. An jeder Grundschule und mit doppelt so viel Platz wie bisher: Die Stadt Wetter rüstet sich für die Zukunft der Betreuung. Hier die Details

Eine vorübergehende Ausquartierung der ganzen Schule mit täglichem Schulbusverkehr - ganz so schlimm wie für die Kinder der Bergschule wird es an den anderen Grundschulen in Wetter nicht kommen. Aber fast alle werden sie mit Baulärm zu kämpfen haben, und an allen Standorten werden Eltern und Lehrer darüber beraten, wie Unterricht und Betreuung besser verschränkt werden können.

In zwei Jahren gibt es Rechtsanspruch

Das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) vom Oktober 2012 ringt der Stadt Wetter einen wahren Kraftakt ab. Die baulichen Möglichkeiten müssen ausgelotet, diskutiert und geplant werden. Das nötige Geld ist bereit zu stellen. Und dann sollte möglichst viel verwirklicht sein, wenn ab dem Schuljahr 2026/2027 der Rechtsanspruch auf Förderung in einer Ganztagseinrichtung für alle Erstklässler gilt.

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Von den knapp 1000 Jungen und Mädchen an den Grundschulen in Wetter gehen aktuell 366 in den Offenen Ganztag. Gilt der Rechtsanspruch, rechnet die Stadt Wetter mit einer Vervielfachung, zumindest aber einer Verdopplung der Anmeldezahlen. Eine Abfrage im nächsten Jahr soll genauere Zahlen liefern.

So sieht es an den sechs Standorten der fünf Grundschulen aktuell aus:

Die Bergschule in Alt-Wetter besuchen zur Zeit 169 Kinder, 53 davon gehen in den Offenen Ganztag. Ein umfangreicher Ausbau des OGS-Angebots ist in Planung.

Zur Grundschule in Grundschöttel gehen aktuell 222 Kinder, 136 davon in den Offenen Ganztag. Umbauten sind abgeschlossen. Weil Räume multifunktional genutzt werden soll, gibt es keinen weiteren Raumbedarf.

Die Grundschule in Volmarstein besuchen zur Zeit 213 Jungen und Mädchen, 90 davon den Offenen Ganztag. Aktuell befindet sich das Nebengebäude im Umbau. Ist auch der Mehrzweckraum umgebaut, sollen die Kapazitäten reichen.

Zur Grundschule Elbschebach in Wengern gehen 169 Kinder, 90 davon in den Offenen Ganztag. Die räumlichen Kapazitäten sind erschöpft, ein Mensatrakt ist geplant und soll 2026 gebaut werden.

Die Grundschule Elbschebach besuchen am Standort Esborn 94 Kinder, über ein OGS-Angebot wird der Schulausschuss entscheiden. Je etwa ein Drittel der Eltern haben sich für oder gegen Offenen Ganztag ausgesprochen. Nach dem geplanten Ausbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung sollte Platz dafür da sein.

Zur katholischen St. Rafael Grundschule in Alt-Wetter gehen aktuell 106 Jungen und Mädchen. Hier gab es deutlich mehr Elternstimmen für die Einführung eines Offenen Ganztags als dagegen. Entscheiden muss der Schulausschuss. Räumliche Anpassungen werden nötig sein, eine OGS-Betreuung im Bestand aber möglich, so die Stadt.

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Für Christian Matzko, Fachbereichsleiter unter anderem für die Bildung, ist klar: „Es wird an allen Grundschulen Offenen Ganztag geben.“ Die Stadt geht von ausreichend Interesse für zumindest eine Betreuungsgrupe aus an den Schulen, die bisher noch ohne Offenen Ganztag waren. Und Matzko ist sicher: „Wenn der Betrieb erst einmal läuft, werden noch mehr Eltern aufspringen.“

„Das Land hat sich ein stückweit um die finanzielle Unterstützung der Stadt gedrückt.“

Frank Hasenberg
Bürgermeister, zur finanziellen Belastung für die Kommune

Seit wenigstens drei Jahren ist also bekannt, dass die Grundschulen im Land sich dem Anspruch mit Ganztagsbetreuung und Mittagsküche stellen müssen. Wetter hat aber schon viel früher damit angefangen, sich den Veränderungen zu stellen. Seit 2018 beschäftigt sich ein Qualitätszirkel mit der erwarteten Umsetzung des Rechtsanspruchs. Schulleitungen sind in dem Qualitätszirkel vertreten, die Fachabteilungen im Rathaus, Vertreter der OGS-Betreiber. Bereits im April vor zwei Jahren konnten sie ihr für Wetter geschriebenes Qualitätshandbuch vorstellen.

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Aus Sicht von Bürgermeister Frank Hasenberg ist es „ein guter Plan, dass Schule als Einheit, als Ganzes gesehen wird.“ Mit einer Million Euro Fördermittel kann er rechnen. Mehr als 6 Millionen werden für die Jahre 2024 bis 2027 aus der Stadtkasse dazu kommen müssen. Die Kritik von Hasenberg: „Das Land hat sich ein stückweit um die finanzielle Unterstützung der Stadt gedrückt.“