Wetter/ Herdecke. Vor einem Monat haben die beiden Freibäder geöffnet. Das ist die Bilanz nach durchwachsenen Wochen zwischen Regentagen und Sommerhitze.
Es war ein schleppender Start in die Saison: Seit Anfang Juni haben die Freibäder in Wetter und Herdecke geöffnet - und mit Schlecht-Wetter-Wochen zu kämpfen. Doch in den vergangenen Tagen kamen mit Temperaturen, die über die 30-Grad-Marke kletterten, auch die Besucher und kühlten sich in den Becken der Schwimmanlagen am Harkort- und am Hengsteysee ab.
Fröhliche Kinderstimmen dringen über den Zaun des Herdecker Freibads. Immer wieder ist ein Platschen zu hören, der Sprungturm, der nach der Sanierung (wir berichteten) nicht mehr Teil der Anlage sein wird, ist beliebt. Die Wiesenflächen sind mit Handtüchern und Besuchergruppen belegt. „In den letzten Tagen sieht es deutlich besser aus“, sagt Maren Frankreiter von der Stadt Herdecke auf Anfrage zum aktuellen Verlauf der Freibadsaison. „Das Wetter wird sommerlicher, und die Besucherinnen und Besucher kommen vermehrt ins Freibad“, bestätigt sie. Die ersten Wochen seien jedoch aufgrund des Wetters auch schlechter gelaufen als der Start im vergangenen Jahr. „Die Nutzung eines Freibads ist immer wetterabhängig“, so Frankreiter.
Das Bad in der Nachbarschaft zum Hengsteysee wird vor den Sommerferien auch verstärkt von Schülerinnen und Schülern genutzt – und das nicht allein in der Freizeit. Jahr für Jahr lädt das Amt für Schule, Kultur und Sport die Kinder der Herdecker Schulen vor der sechswöchigen Unterrichtspause ins Freibad ein. „Zwei Stunden lang findet der Schwimmunterricht dann unter freiem Himmel statt“, berichtet Herdeckes Pressesprecherin Lena Siegel. Zuletzt sei die Robert-Bonnermann-Schule mit 75 Kindern zu Besuch gewesen. Jessica Rausch, Leiterin des Amts für Schule, Kultur und Sport hat dabei beobachtet: „Viele kennen das Freibad noch gar nicht und kommen dann das erste Mal in den Genuss.“
Von der Möglichkeit, unter freiem Himmel zu schwimmen und der Hitze zu entfliehen, machen Daniela Rabante und Rafael Weiss im Naturfreibad am See Gebrauch. Das Paar aus Herdecke nutzt das Wetter aus, das am vergangenen Donnerstag einen von vielen lang ersehnten heißen Sommertag bescherte. Schon vor 15 Jahren hatten die beiden eines ihrer ersten Dates in dem Wetteraner Freiluft-Schwimmbad. Seitdem sind sie bis zu sechs Mal in der Saison vor Ort. „Das Wasser hier ist nicht mit Chlor versetzt, das Bad liegt wohnortnah und ist meistens nicht überfüllt“, erzählen Daniela Rabante und Rafale Weiss, was sie zum Schwimmen in die Harkortstadt führt. Auch Kerstin Schulte ist mit ihrer Freundin von Vorhalle nach Wetter gekommen, um den Sommertag im Freibad zu verbringen. „Wir sind jeden Tag hier“, erzählt sie. „Von der Öffnung bis zum Schluss.“
903 Besucherinnen und Besucher hat der Trägerverein Freibad am See am letzten Donnerstag im Juni gezählt. „Das war der besucherstärkste Tag“, sagt die Vorsitzende Daniela Rettschlag erfreut. Seit der Saisoneröffnung seien 1911 Schwimmbadgäste gekommen. „Das ist eher durchschnittlich“, sagt Daniela Rettschlag. Denn auch in Wetter ließen die Zahlen aufgrund des vielen Regens und der fast schon herbstlichen Temperaturen anfangs eher zu wünschen übrig. „Wir hatten auf jeden Fall mit schlechtem Wetter zu kämpfen“, so Rettschlag. „Teilweise haben wir auch mit den Mitarbeitern gesprochen und entschieden, das Bad geschlossen zu halten.“ Richtig eröffnet hätten sie den Badebetrieb daher erst seit dem 22. Juni, sagt die Vereinsvorsitzende. Seitdem das Wetter besser wurde, gehe es „steil bergauf“, weiß Daniela Rettschlag zu berichten. „Wenn es so weitergeht, sind wir zufrieden.“