Herdecke. Geschichte und Zukunft sind im Koepchenwerk vereint. Zum Tag des offenen Denkmals gibt es eine besondere Ausstellung.

Was macht ein Denkmal zum Denkmal? Was ist an ihm außergewöhnlich? In diesem Jahr richtet sich der Blick am bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, auf die kleinen und großen Besonderheiten der erhaltenswerten Zeitzeugen. „Talent Monument“ lautet das Motto, das an diesem Tag den Denkmalen eine große Bühne bereitet. Wenn sich die Tore der Maschinenhalle an diesem Tag öffnen, ist ein Maschinenpark zu bestaunen, der über die Jahre fast unangetastet im authentischen Zustand erhalten blieb.

Spannung und Energie

Allein seine Ausmaße sind beeindruckend. Besucher haben Gelegenheit, durch dieses Gebäude gefüllt mit Maschinen zu gehen und sich an Ort und Stelle über die Funktionsweise eines Pumpspeicherkraftwerks durch Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk e.V. informieren zu lassen. Im Vordergrund wird in diesem Jahr die Kunstausstellung „Spannung und Energie“ stehen, gemeinsam organisiert vom Kunstraum EN und der AG Koepchenwerk e. V. An der Ausstellung beteiligen sich 16 Künstler, die mit einer Mischung aus Bildern, Skulpturen, Metallobjekten, Tuchdrucken, Video- und Klanginstallationen das Koepchenwerk in einem völlig neuen Rahmen erscheinen lassen.

Weinprojekt

Auch Elias Sturm vom Project:vino wird mit seinem Team vor Ort sein. Der junge Hobby-Winzer hatte die Idee, zwischen den Druckrohrleitungen des historischen Industriedenkmals oberhalb des Hengsteysees und am Hang des Ardeygebirges einen Weinberg anzulegen. Bei stündlichen Führungen können sich die Besucher einen eigenen Eindruck von dem im Aufbau befindlichen Weinberg verschaffen. Natürlich werden auch wieder in bewährter Form eine Weinverkostung und Flammkuchen vom Team angeboten.

Authentischer baulicher Zustand

Das Koepchenwerk entstand in den Jahren 1927 bis 1930 und ist heute in einem nahezu authentischen baulichen Zustand erhalten. Es gilt als national bedeutendes Monument der Energiewirtschaft, da es zu den ersten Pumpspeicherkraftwerken größeren Maßstabs in Deutschland zählt. Zum Denkmalbestand zählen die Maschinenhalle mit Kommandohaus und ihren vier originalen Maschinensätzen, außerdem die weit sichtbaren vier Druckrohrleitungen und das Schieberhaus mit dem auffälligen Firmenschriftzug RWE.

Zwölf Standorte

Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur bietet zusammen mit ihren Partnern vor Ort, ehrenamtlichen Vereinen und Initiativen, an allen ihrer insgesamt zwölf Standorte am Tag des offenen Denkmals Möglichkeiten, in vergangenen Zeiten einzutauchen. Dabei geht es nicht nur um die Geschichte der Denkmale, sondern auch um ihre Rolle in der Gegenwart und Zukunft. Die Türen öffnen sich auch am Ahe-Hammer in Herscheid, auf der Kokerei Hansa in Dortmund, der Zeche Consolidation in Gelsenkirchen, der Zeche Gneisenau in Dortmund, der Zeche Fürst Leopold in Dorsten, der Zeche Monopol in Kamen, der Zeche Prosper in Bottrop, der Zeche Radbod in Hamm der Zeche Schlägel Eisen in Herten, der Zeche Sterkrade in Oberhausen und der Zeche Zweckel in Gladbeck. Weitere Informationen unter www.industriedenkmal-stiftung.de.

Weitere Informationen

Am bundesweiten Tag des offenen Denkmals, initiiert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ihren Partnern, öffnen historische Bauten und Stätten ihre Türen und Tore, die ansonsten nicht oder nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Öffentlichkeit soll für die Bedeutung des kulturellen Erbes sensibilisiert und das Interesse für die Belange der Denkmalpflege geweckt werden. Der Tag des offenen Denkmals ist dank des Engagements von Städten, Gemeinden, Kreisen, Verbänden und Vereinen sowie Bürgerinitiativen möglich. Weitere Informationen unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.