Herdecke. Das Koepchenwerk steht als Veranstaltungsort zur Verfügung, wird aber nur selten genutzt. Immerhin gab es nun eine besondere Premiere dort.
Am Koepchenwerk ist quasi an jedem Wochenende einiges los. Gästeführer erläutern Besuchergruppen Hintergründe, wie das einstige Pumpspeicherkraftwerk funktionierte oder wie die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur bei ihrer Übernahme das RWE-Denkmal vor dem Abriss bewahren konnte. Durch die Weinberg-Touren von Project Vino ist die Attraktivität der altehrwürdigen Anlage am Hengsteysee in Herdecke noch einmal gestiegen.
Wenige Buchungen
Doch in einer Hinsicht läuft es noch immer nicht wie gewünscht. Die Maschinenhalle des Koepchenwerks können Interessierte für ihre Veranstaltungen buchen. Wenige haben bisher diesen Ort mit viel Industriecharme für entsprechende Feierlichkeiten oder Seminare gemietet. Oder als Ort für Kultur, wobei der Kunstraum EN ab dem 10. September (Tag des offenen Denkmals) eine Werkschau mit dem Titel „Mit Spannung und Energie“ zeigt.
Premiere im Koepchenwerk
Somit sticht nun eine Premiere hervor. Ein Brautpaar hat im Sommer 2022 mit Freunden an einer Besichtigung des Koepchenwerks teilgenommen. „Die Architektur und räumliche Wirkung der historischen Maschinenhalle hat uns sehr gefallen“, schrieben die Eheleute Maria und Marvin, die in diesem Jahr geheiratet haben. Als sie sich Gedanken machten, welcher interessante Ort für Hochzeitsfotos infrage kommen könnte, erinnerten sie sich an die Führung im Herdecker Denkmal.
Besonderer Tag
Nach einer entsprechenden An- und Rückmeldung konnte dann ein Bochumer Profifotograf das Paar vor den alten Maschinensätzen in Szene setzen, Peter Gerigk, Vorsitzender der AG Koepchenwerk hatte ihnen die Tür aufgeschlossen. Das Ergebnis: Die Bilder haben dem Brautpaar sehr gefallen, die Eheleute dankten im Anschluss auch „für die freundliche Begleitung an diesem für uns so besonderen Tag“.
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Im Sinne des Denkmalschutzes
Die Hochzeit selbst feierten sie dann andernorts, auch das wäre im Koepchenwerk möglich gewesen. In der Maschinenhalle stehen zwei Flächen (160 und 110 Quadratmeter) für bis zu 199 Personen zur Verfügung. Sowohl auf der Empore am vorderen Eingang als auch im Mittelteil des langgezogenen Gebäudes kann die Stiftung als Eigentümerin Stühle aufstellen. Da RWE nebenan ein Pumpspeicherkraftwerk und Batteriesysteme betreibt, müssen Mieter auch Sicherheitshinweise – etwa zum Brandschutz – beachten. Die kulinarische Versorgung erfolgt über einen festgelegten Partnerbetrieb, der kümmert sich auch um die Bestuhlung und Technik. Wobei alles im Sinne des Denkmalschutzes ablaufen muss.