Herdecke. Jahreshauptversammlung der Werbegemeinschaft Herdecke: Nach der Wiederwahl des Vorstands geht es um Corona und Auswirkungen für Geschäftsleute.

Personelle Kontinuität im Vorstand, also Fokussierung auf Inhalte: Die Werbegemeinschaft Herdecke hatte ihre Mitglieder kürzlich zur Jahreshauptversammlung eingeladen. In diesen für den Handel weiterhin herausfordernden Zeiten tauschten sich die Geschäftsleute logischerweise auch über die Corona-Entwicklungen aus.

Die Wiederwahl des Vereinsvorstands fiel einstimmig aus. Vorsitzende bleibt Kirsten Deggim. Ihr zur Seite stehen Claus Schölermann als erster Stellvertreter und Marion Ambrosius-Schumacher als Nummer drei in der Werbegemeinschaft. Die Besetzung weiterer Posten stand nicht auf der Tagesordnung. Somit behalten Geschäftsführerin Julia Herrmann von der Stadt Herdecke, Schatzmeister Imad El-Masri und Beisitzer Matthias Boldt ihre Ämter. „Die Zusammenarbeit im Vorstand ist ebenso gut wie die Kooperation mit der städtischen Verwaltung“, betonen Deggim und Ambrosius-Schumacher im Pressegespräch. Das bestätigt Julia Hermann, die von einer angenehmen Jahreshauptversammlung sprach und auch das Zusammenspiel im Vorfeld lobte.

Momentan 62 Mitglieder

Erfreulich: Trotz der Corona-Krise kamen neue Mitglieder hinzu, 62 sind es aktuell nach vier Neuzugängen in 2020. Ebenfalls bemerkenswert: Trotz der Pandemie und der dadurch bedingten Absage aller Stadtfeste, die die Werbegemeinschaft organisiert, konnte Kirsten Deggim in ihrem Jahresrückblick viele Aktivitäten aufzählen. Late-Night-Shopping, Kunstaktion Art_EN, Stadtgutschein, Adventskalender, Leuchtsterne, Verkauf von Weihnachtsbäumen und verstärkte Kommunikation (interne Kanäle sowie soziale Netzwerke) sorgten für Abwechslung in den von Corona geprägten Monaten. „Diese kleinteiligen Alternativen haben wir ganz bewusst gewählt. Da es hier in Herdecke früher Lockerungen als in unseren großen Nachbarstädten gab, wollten wir vorsichtig vorgehen und nicht mit aufwendiger Werbung zu viele Leute aus Hotspots anlocken“, erklärt Marion Ambrosius-Schumacher.

Als sich das Gespräch um Existenzängste bei hiesigen Händlern und Lockdown-Nachwirkungen dreht, berichten die beiden Vorstandsfrauen von etlichen Sorgen der Mitglieder und vielfacher Verunsicherung. „Mehr als ein Jahr Stress liegt hinter uns, wobei die Corona-Krise ja noch nicht vorbei ist. Die Kunden waren sowohl zurückhaltend wie auch verständnisvoll, wobei sich so gut wie alle Herdecker Geschäfte über ein sehr treues Stammpublikum freuen können und entsprechend dankbar sind“, bilanziert Deggim und freut sich, dass sich bis dato kein Leerstand angehäuft habe. Angesichts der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sei aber immer noch zu befürchten, dass manche den Kampf gegen Corona demnächst doch verlieren. Derzeit sei die Lage aber nicht dramatisch.

Gemeinsam der Pandemie begegnen

„Die Inhaber hier kämpfen um ihre Läden, der Gemeinschaftsgedanke sowohl bei der Werbegemeinschaft als auch untereinander ist da nicht zu unterschätzen“, meint Marion Ambrosius-Schumacher. Die zugesagten und ausgezahlten Corona-Gelder betrachtet die Ladeninhaberin als zweischneidiges Schwert und Tropfen auf den heißen Stein. Selbst wenn es beispielsweise im Frühjahr 2020 mit der Soforthilfe klappte, standen später dann ja Rückzahlungsmodalitäten an.

Winterzauber eventuell doch organisieren

Der wiedergewählte Vorstand der Werbegemeinschaft hat sich nach der Jahreshauptversammlung herzlich für das Vertrauen bedankt und freut sich nach eigenen Angaben „auf ein spannendes Jahr mit vielen gemeinsamen Aktionen sowie auf die zukünftige Zusammenarbeit und Stärkung der Gemeinschaft in Herdecke“.Gleichwohl bleibt es für das Jahr 2021 trotz der erfolgten Corona-Lockerungen bei der Absage von Veranstaltungen der Werbegemeinschaft wie zum Beispiel solch traditionellen Treffpunkten wie dem Herbstfest.Offen ist laut Mitteilung des Vorstands, ob im Vorfeld von Weihnachten vielleicht in diesem Jahr nicht doch der Winterzauber stattfinden kann. „Diesbezüglich laufen noch Gespräche mit dem Heimatverein und der Stadt Herdecke“, berichtet Kirsten Deggim. Die Vorsitzende der Werbegemeinschaft rechnet mit einer endgültigen Entscheidung nun im Herbst 2021.Ein weiterer Bericht über ein neues Format als Treffpunkt in Herdecke folgt in Kürze.Zudem plant die Werbegemeinschaft erneute Aktionen im Advent wie eine Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt oder einen Kalender mit Gewinnmöglichkeiten für Kunden.

Insgesamt aber will der Vorstand, der auch von aktuellen Personalproblemen in der heimischen Gastronomie weiß, optimistisch voraus blicken. Zumal zahlreiche Herdecker Geschäftsleute der Krise trotzen und weiter stationär Waren anbieten wollen, um auch dem Online-Handel etwas entgegenzusetzen. „Wir haben Lust auf Neues“, sagt Kirsten Deggim und kündigt ein erstes Mitglieder-Magazin für Herbst an. Einmal im Jahr soll künftig das „Herdecke-Journal“ erscheinen. In dieser kostenlosen Publikation, die Kunden an öffentlichen Stellen und in Geschäften erhalten, gehe es um die drei Schwerpunkt Schlemmen, Shopping und Service. „Dort sollen sich die Mitglieder der Werbegemeinschaft präsentieren und unsere Sponsoren darstellen können. Zugleich wollen wir zeigen, was Herdecke alles zu bieten hat.“