Hagen. Das Opfer starb durch einen Schuss in den Kopf. Die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an.
Der 30-jährige Mann, der unter dringendem Tatverdacht steht, am Donnerstag in den frühen Morgenstunden seinen Chef (36) erschossen zu haben, wurde am Freitagnachmittag einer Haftrichterin am Amtsgericht in Hagen vorgeführt. Diese ordnete Untersuchungshaft an, der Mann wurde in die Justizvollzugsanstalt Hagen gebracht.
Gegen den Festgenommenen bestehe der dringende Tatverdacht des Totschlages, erklärten die Ermittlungsbehörden dazu in einer Pressemitteilung. „Wir müssen im weiteren Verlauf prüfen, ob auch Mordmerkmale vorliegen. Dazu haben wir noch keine belastbaren Beweise“, erklärte Dr. Gerhard Pauli, Oberstaatsanwalt und Sprecher der Hagener Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Redaktion dazu. Als Mordmerkmale zählen etwa Heimtücke, Grausamkeit, Arglosigkeit oder Habgier.
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„Wir müssen im weiteren Verlauf prüfen, ob auch Mordmerkmale vorliegen. Dazu haben wir noch keine belastbaren Beweise.“
Auch einen Tag nach der brutalen Tat ist weiterhin unklar, was dazu geführt hat, dass offenbar ein Streit unter den beiden Männern so eskalierte, dass eine Schusswaffe zum Einsatz kam. Die Obduktion am Freitagmorgen hatte bestätigt, dass der Werkstattbetreiber, der noch einen weiteren Betrieb in Hagen geführt hat, durch einen Schuss in den Kopf zu Tode kam, so Polizei und Staatsanwaltschaft. Nach Informationen der Redaktion sollen mehrere Schüsse gefallen sein.
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Der Tatverdächtige, der bei der Vorführung im Amtsgericht zunächst zu dem Vorfall aussagen wollte, schwieg dann doch. „Wir haben unsere Aussagebereitschaft erklärt, aber eben heute noch nicht, weil ich zu wenig weiß“, sagte Anwalt Andreas Trode, der den Tatverdächtigen vertritt. Der Tatverdächtige habe sich äußern wollen, „aber auf mein Anraten haben wir das nicht gemacht.“
Geschäftliche Beziehung als Motiv?
Der Tatverdächtige, der nach Informationen der Redaktion für einen der Betriebe des 36-Jährigen, der in Wetter lebte, tätig gewesen sein soll, hatte am Donnerstag gegen 5.15 Uhr selbst die Polizei zu dem Rastplatz „Neufelder Heide“ an der A40 in der Nähe von Krefeld gerufen und angegeben, aus Notwehr gehandelt zu haben. Er wurde vor Ort vorläufig festgenommen.
Die Ermittlungsbehörden bestätigten am Freitag, dass der Tatverdächtige und das Opfer sich über die Arbeit gekannt haben: Die Mordkommission sei zu dem Ergebnis gekommen, „dass der Festgenommene und das Opfer in einer geschäftlichen Beziehung zueinander standen. Ob ein Zusammenhang zwischen dieser Beziehung und der Motivlage des 30-Jährigen besteht, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Die Ermittler gehen weiterhin davon aus, dass der Getötete zwar im Auto auf dem Rastplatz bei Krefeld aufgefunden wurde, der Tatort womöglich aber in Hagen gelegen haben könnte. Das hatte der Tatverdächtige nach gesicherten Informationen der Redaktion gegenüber den Ermittlern zunächst selbst so geäußert. Auch diese Aussage ist nun Gegenstand der weiteren Ermittlungen.