Breckerfeld. Der Motorrad-Lärm an der L 699 in Breckerfeld macht die Anwohner wahnsinnig. Warum das jetzt veranlasste Tempolimit längst nicht reicht.

An der Landstraße 699 zwischen Ennepetal und Breckerfeld passiert gerade, was die Anwohner der Prioreier Straße längst kennen: Der Kreis arbeitet ein Problem nach allen Regeln der Verwaltungskunst ab. Ob diese Regeln Sinn ergeben, spielt dabei keine Rolle.

So musste an der Prioreier Straße erst ein Motorradfahrer sterben, bis der Ennepe-Ruhr-Kreis im Spätherbst endlich handelte und ein Fahrverbot umsetzte, das tatsächlich dazu führen könnte, dass der Motorradverkehr erheblich eingeschränkt wird. Vorab hatte es eine Reihe von Maßnahmen gegeben, von denen jeder ahnen konnte, dass sie das Unfallproblem nicht lösen würden. Aber die Sorge davor, dass ein Gericht erlassene Regeln wieder aufheben könnte, war groß.

Eine Reihe tödlicher Unfälle

Ganz Ähnliches erleben wir jetzt ein paar Kilometer weiter an der L 699. Hier hat es in den letzten Jahren bereits eine Reihe schwerer und tödlicher Unfälle gegeben. Weil die sich zuletzt gehäuft hatten, hat der Kreis nun beschlossen, auch hier zu handeln. Allerdings keineswegs so, wie es eigentlich nötig wäre.

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Eine Reduzierung des Tempos auf 70 km/h wird niemals dazu führen, dass sich Motoradfahrer davon abhalten lassen, diese Strecke in halsbrecherischer Art hinauf- und wieder hinabzurasen. Auch Schilder, die auf scharfe Kurven hinweisen, werden diese Raser einfach ignorieren. Weitere schwere Unfälle sind ab Frühjahr programmiert. Und erst dann wird man auch ganz offiziell feststellen, dass alles, was man bis dahin veranlasst hat, nicht ausreichend ist.

Thema Lärm spielt keine Rolle

Ach ja: Das Thema Motorrad-Lärm, das die Anwohner seit Jahren umtreibt, bleibt bei all dem außen vor. Wo genormte Messungen ergeben haben, dass es an einem verregneten Sommertag unter der Woche nicht laut ist, ist es auch an einem sonnigen Wochenende nicht laut. Es ist zum Verzweifeln.