Hagen. OB-Kandidat Dennis Rehbein (CDU) eröffnet mit einem interessanten Entwurf für den Berliner Platz den Kommunalwahlkampf 2025 in Hagen.
Das geflügelte Wort von den Visionen (Ex-Kanzler Helmut Schmidt), die angeblich den sofortigen Gang zum Arzt erfordern, kann Dennis Rehbein nicht beeindrucken. Der Oberbürgermeister-Kandidat der Hagener CDU, der im Herbst 2025 den Job von Erik O. Schulz übernehmen möchte, hat bereits in den Wahlkampfmodus umgeschaltet und präsentiert den Hagenern seine Gestaltungsvorschläge für den Hagener Bahnhofsvorplatz, um dort die Tristesse und den Exerzierplatz-Charme aufzubrechen. Ein wohlmeinender Impuls als Kontrast zur ansonsten dominierenden Konzeptlosigkeit.
Das Herzstück seiner Idee, die er von einem Düsseldorfer Büro animieren ließ, bildet eine neue, futuristisch anmutende zentrale Busstation, die durch eine Mischung aus Glas, Licht und einladendem Design für Modernität und Aufenthaltsqualität steht. Dazu könnte auch ein kleiner Shop mit Kiosk- und Café-Sortiment zählen, der eine gewisse Grundversorgung der ÖPNV-Nutzer sichert. Das transparente Dach des architektonischen Blickfangs, so die Idee des 35-Jährigen, sollte mit eigenen Photovoltaik-Modulen zugleich die Energie für die strahlende Illuminierung des Haltpunktes liefern: „Wir müssen einfach die Frage beantworten, ob die aktuelle Gestaltung des Platzes tatsächlich das ist, was wir den Gästen der Stadt als erstes präsentieren wollen. Ich möchte, dass der Hauptbahnhof wieder ein angstfreier, attraktiver Ort wird, der als Tor zur Stadt seiner Funktion gerecht wird“, setzt er auf eine mutige Umgestaltung mit eindringlicher Signalwirkung.
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Mehr Grün statt Betoncharme
Dazu zählt in Rehbeins Augen auch, dass der an drei Seiten von Bebauung eingefasste Platz mit zahlreichen Grün-Inseln versehen wird, deren Rasen-, Buschwerk- und Gehölz-Flächen zugleich attraktive Sitzgelegenheiten bilden, aber auch das Stadtklima verbessern sowie Feinstäube aus der Luft filtern. „Zur Wahrheit zählt doch, dass sich heute kaum jemand vorstellen kann, sich auf dem Berliner Platz aufzuhalten“, verspricht sich der OB-Kandidat der Hagener CDU von einer Entsiegelung der betondominierten Flächen eine entscheidende Steigerung der Aufenthaltsqualität.
Teil seines Entwurfs ist zudem ein zeitgemäßes Toilettenangebot, weil es schlichtweg unrealistisch sei, dass Reisende sich dafür extra auf den Weg in die Bahnhofshalle machten. „Auch die Fahrradboxen sind für meinen Geschmack alles andere als eine optische Aufwertung, plädiert er für eine zentrale Fahrrad-Station zwischen Tiefgaragen-Einfahrt und Taxistand. Hier könnten zugleich Ladesäulen platziert als auch ein Bike-Sharing-Angebot etabliert werden: „Irgendwo muss man ja auch mit solchen Systemen mal anfangen.“
Ring ohne Barrierecharakter
Mindestens genauso wichtig, so betont Rehbein, sei ihm das Thema Sicherheit: „Wir brauchen endlich Video-Überwachungsanlagen, um die Ermittlungen bei Straftaten schneller vorantreiben zu können.“ In diesem Zusammenhang drängt er zugleich auf eine weitreichende Neugestaltung der Wache der Bundespolizei, deren Präsenz ja ebenfalls auf den Platz ausstrahle: „Hier muss der Bund im Sinne der dort arbeitenden Beamten sich endlich engagieren. Die Kollegen dort brauchen eine zeitgemäße Unterkunft“, erhofft er sich klare Impulse gegen die leidige Angstraum-Debatte in Hagen.
Mit dem Bau einer neuen Busstation vor dem Hauptbahnhof möchte Rehbein zugleich das Spuren-Konzept auf dem Graf-von-Galen-Ring noch einmal neu denken: „Ich denke, wir kommen künftig mit einer Fahrspur in jede Richtung aus und sollten den Radverkehr mit den Busspuren vereinen.“ Dadurch entstehe auf dem Platz mehr Raum, die Busstation lasse sich für das zunehmende ÖPNV-Angebot erweitern und die Gesamtfläche rücke näher an die Innenstadt heran. „Zurzeit bleibt die Fläche doch eher abgeschnitten, die Straße wirkt eher wie eine Barriere, dabei wollen wir doch eigentlich eine engere Verbindung schaffen.“ Zugleich schlägt Rehbein vor, die Einfädelsituation an der Ecke zur Altenhagener Straße und zur Körnerstraße im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Großkreuzung an der Altenhagener Brücke neu zu denken, um die Konflikte zwischen Autos, Bussen und Radfahrern zu entzerren.