Hagen. Die Planungen zum Bau einer neuen Schule für rund 1000 Jungen und Mädchen in Hagen werden konkreter.

Erstaunlich zügig und geräuschlos treibt die Stadt Hagen die Planungen für den Bau einer neuen Gesamtschule auf dem Dünningsbruch voran. Das Projekt passierte zuletzt den Schulausschuss, ohne dass es zu kritischen Stimmen gekommen wäre. Zu groß lastet offenbar der Druck auf den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, endlich die gravierenden Platzprobleme in den Hagener Schulen zu lösen. Begeisterung bestehe natürlich nicht, so Nicole Pfefferer, Vorsitzende des Schulausschusses: „Allerdings gibt es keinen anderen Standort im Bezirk Stadtmitte für eine bis zu sechszügige Gesamtschule. Das ist allen klar.“

Beim Dünningsbruch handelt es sich um eine sechs Hektar große Freifläche, die direkt gegenüber der Fachhochschule Südwestfalen an der Feithstraße liegt. Aus Sicht vieler Politiker hat der Standort den Vorteil, dass er verkehrlich gut erschlossen ist und sowohl für den Stadtbezirk Hagen-Mitte als auch für Hohenlimburg einen geeigneten Standort für eine Gesamtschule darstellt. Die Zufahrt soll von der Berchumer Straße aus erfolgen, die Anbindung für Fußgänger und Radfahrer über die kleine Straße „Im Dünningsbruch“.

Sporthalle mit drei oder vier Feldern

Noch nicht abschließend festgelegt hat sich die Stadt in der Frage, wie groß die Gesamtschule werden wird bzw. wieviele Schüler sie aufnehmen kann. Derzeit ist von mindestens vier Klassen pro Jahrgang die Rede, es könnten aber auch fünf oder sechs sein. Mit sechs Zügen wäre die neue Schule in etwa so groß wie die Gesamtschule Haspe, die von rund 1300 Schülern besucht wird.

Für die Gegner des Schulneubaus ist der Dünningsbruch die „letzte grüne Insel in Hagen“.
Für die Gegner des Schulneubaus ist der Dünningsbruch die „letzte grüne Insel in Hagen“. © WP | Michael Kleinrensing

Von der Größe der Schule wird zudem abhängig sein, ob die ebenfalls vorgesehene Sporthalle drei oder vier Felder beinhalten wird. Das Schulgebäude dürfte mindestens drei Geschosse aufweisen; werden es mehr, steigen die bürokratischen Anforderungen, beispielsweise für den Brandschutz, in erheblichem Maße. Der Schulhof soll möglichst naturnah gestaltet werden, die im Dünningsbruch stehenden Gehölze und Bäume sollen möglichst erhalten bleiben. Allerdings hat sich aus Naturschutzkreisen Widerstand gegen das Vorhaben formiert, etwa seitens des Naturschutzbundes Hagen (NABU): Für die Gegner des Schulneubaus ist der Dünningsbruch die „letzte grüne Insel in Hagen“, sie favorisieren einen Park mit Streuobstwiese, Infotafeln, Wegesystem, Spielplatz und Naturflächen.

Kosten können noch nicht genau beziffert werden

Was die Kosten des ehrgeizigen Projekts betrifft, das mit einem Schlag zahlreiche Platzprobleme lösen würde, vor denen die Schulentwicklungsplanung in Hagen steht, so spricht die Stadtverwaltung derzeit vage von einem Betrag im „höheren zweistelligen Millionenbereich“. Aufgrund dieser Dimension muss der Bau wahrscheinlich auch europaweit ausgeschrieben werden. Vieles ist eben noch Zukunftsmusik, die neue Gesamtschule kann frühestens 2030 eröffnet werden.

In seiner Sitzung am kommenden Donnerstag wird sich der Stadtrat, der dem Projekt bereits grundsätzlich seine Zustimmung erteilt hat, erneut mit dem Schulbau beschäftigen, um die bisherige Planung abzusegnen und „mit Priorität“ fortzuführen zu lassen.