Hohenlimburg. Nachrichten vom Jobabbau erschüttern die Industrie in Hagen. Thyssenkrupp lässt dabei viele Fragen offen - zur falschen Zeit. Ein Kommentar.
Stellenabbau bei der Bilstein Group, Krise im Mutterkonzern von Thyssenkrupp - für Hohenlimburg sind die Nachrichten aus der heimischen Wirtschaft alles andere als eine frohe Botschaft so kurz vor dem Weihnachtsfest. Im Gegenteil: Mehr als 2000 Arbeitsstellen vor Ort hängen allein an diesen beiden Unternehmen.
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Salami-Taktik bei Thyssenkrupp
Niemand möchte in der Unsicherheit leben, nicht zu wissen, wie es mit dem eigenen Betrieb weitergeht. Umso wichtiger, dass Vorstände und Betriebsräte gemeinsam Perspektiven und Wege in die Zukunft ausloten und dabei die Belegschaften mitnehmen. Bei der Bilstein Group liefen die ersten Verhandlungen konstruktiv, bei Thyssenkrupp irritiert der Mutterkonzern aus Duisburg dagegen bei so wichtigen Zukunftsfragen mit einer holprigen Salami-Taktik, die immer mehr Unruhe schürt.
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Viele Fragen offen
Diese Woche nun die Ankündigung, dass 11.000 Stellen in der Stahlsparte wegfallen sollen. Wie das sozialverträglich geht? Unklar. Wie viele Mitarbeiter an den neun Standorten - darunter Hohenlimburg - es trifft? Unklar. Das nährt den Verdacht, dass die Führung von Thyssenkrupp Steel mit dem großen Knall für alle Standorte bis kurz vor Weihnachten wartet, damit sich die erste Wut schon unterm Weihnachtsbaum abkühlen kann. Sollte es so kommen, dann wäre es ein Tiefpunkt in der ohnehin schon holprigen Gesprächskultur mit der Belegschaft.