Hagen. Die Evangelische Stiftung Volmarstein stellt eine ungewöhnliche Infoveranstaltung für junge Leute in Hagen auf die Beine

„Ich tue Menschen gerne was Gutes“, sagt Nils Schlosser. Der junge Mann weiß genau, was er will: Pflegefachmann ist sein Traumberuf. Mit seinen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden vom Käthe-Kollwitz-Berufskolleg nutzte der Hagener die Hop-on, Hop-off Ausbildungsreise der Ev. Stiftung Volmarstein.

60 junge Menschen machen mit

Einfach einsteigen und den richtigen Beruf für die Zukunft finden – das ermöglichte die Stiftung mit einer ungewöhnlichen Infoveranstaltung. Die kostenlose Hop-On, Hop-Off-Reise nutzten über 60 junge Menschen. Ähnlich wie bei Städtetouren ging die Busfahrt durch Wetter, Herdecke und Hagen. Einsteigen und Aussteigen konnte man nach Lust und Laune an sieben Einrichtungen – vom Krankenhaus bis zur Kita.

Im OP zeigten angehende Operationstechnische Assistentinnen (OTA), wie man mit einem Laparoskop Gummibärchen aus einem Bauch fischt. Azubis und Schülerschaft kamen schnell ins Gespräch. Details zum OP-Alltag oder Schichtdienst und ob man schon im ersten Ausbildungsjahr am OP-Tisch arbeitet – das waren Themen, die interessierten.

Escape-Room und Lernsnacks

Dass eine Hüftprothese ganz schön schwer ist und ein Gallenstein furchterregend groß sein kann, lernten die Gäste an den Infoständen der Pflegefachkräfte. Escape-Room und Lernsnacks warteten in der Bildungsakademie Volmarstein auf die jungen Leute. Unter anderem durften die Gäste auch eine echte Spritze setzen (in eine Simulationspuppe).

Einblick in Außenwohngruppe

In der Gert-Osthaus-Wohnanlage in Grundschöttel zeigten die Bewohnerin Simone Döring und der Bewohner Georgios Stavrou ihre Zimmer und berichtet vom Alltag in der WG, in der Menschen mit Unterstützungsbedarf leben. „Das waren alles sehr nette junge Leute“, betont Simone Döring. „Die waren ganz begeistert von meinem Zimmer und eine hat mich gefragt, ob ich auch Kinder habe.“ Einen anderen Einblick bot die Außenwohngruppe in der Grundschötteler Straße 71. „Bei uns wohnen nur acht junge Menschen. Durch intensive Unterstützungs- und Trainingsangebote stärken wir sie, ein weitgehend selbstständiges Leben zu führen“, sagte Regionalbeauftragte Lisa Geiß.

Hagen
Verschiedene Stationen wurden im Rahmen von „Hop-on, Hop-off“ angesteuert. © Astrid Nonn | Ev. Stiftung Volmarstein

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Schülerschaft sehr interessiert

In der Kinder- und Jugendhilfe hatten das Marianne-Behrs-Haus und die Kita Büllerbü ihre Türen geöffnet. Sinnerlebnisse oder Small-Talk mit Talker, Geschichten im japanischen Erzähltheater oder eine Entwicklungsschnecke waren z.B. Angebote, die Arbeit vor Ort kennen zu lernen. „Die Schülerschaft war sehr interessiert, und wir haben schon ein erstes Praktikum abgestimmt“, berichtet Iris Rischar, die bei der Bildungsakademie Volmarstein im Team der Pädagogischen Ausbildung arbeitet.

In viele Berufe reinschnuppern

In Herdecke konnten die Gäste im Seniorenhaus an der Altstadt das Haus im Rollstuhl erkunden oder die Chefin beim Airhockey schlagen. In der Vitus-Höhe gab es eine Verköstigung mit Zusatznahrung und Sondenkost und Einblicke in den Alltag der Menschen mit besonders intensivem Unterstützungsbedarf. „Die Hop-on, Hop-off-Reise ist eine super Idee“, sagte Vedrana Brkic, Lehrerin am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg. „Toll, dass das so zentral organisiert ist und man in viele Berufe reinschnuppern kann.“