Hagen. Ein Denklabor des Unternehmerrats und der Fernuni zeigt die Bedarfe auf, die die Jugend in Hagen sieht. Eine Zusammenstellung.
20 junge Hagener haben an einem Denklabor des Unternehmerrates und der Fernuniversität teilgenommen und dabei Denkansätze zur Zukunftsgestaltung dieser Stadt erarbeitet. Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl können die Ideen durchaus als Impulse für Politik und Verwaltung dienen. Ein Überblick über die Bereiche und Sparten, in denen die Jugend der Stadt Zukunftspotenziale sieht.
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Smarte Beleuchtung in Parks
Zur Erhöhung der Sicherheit wurde mehr Polizeipräsenz sowie die Einführung einer smarten Beleuchtung in Parks und anderen neuralgischen Orten der Stadt vorgeschlagen. Für wichtig erachteten die Teilnehmenden zudem mehr Angebote in der City und den Stadtteilen speziell für Jugendliche wie zum Beispiel Gaming-Lounges, Bars, Kultur-Cafés und Aufenthaltsorte mit ansprechender Atmosphäre. Darüber hinaus sollten mehr Events für alle Bürger angeboten werden, sodass sich Hagen zur „Festival City“ entwickeln und ein neues, positives Image aufbauen könne. Angeregt wurden auch spezielle Veranstaltungen mit Migranten, bei denen kulturspezifische Besonderheiten aufgezeigt werden. Auf diesem Wege könne man Vorbehalten proaktiv entgegenwirken, so die Idee einer Teilnehmerin.
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Role-Models von Unternehmern
Zahlreiche Impulse kamen von den jungen Hagenern auch zum Themengebiet Unternehmertum: Um junge Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen, seien niederschwellige Informationsangebote über Förder- und Beratungsmöglichkeiten, aber auch der Austausch mit etablierten Unternehmen und Role-Models, also Gründern, die als Vorbild oder Inspiration fungieren können, wünschenswert. Bereits in der Schule sollten Jugendliche nicht nur auf eine mögliche Selbstständigkeit vorbereitet werden, sondern auch gefördert werden – etwa durch ein Talent-Scouting.
Digitalisierung der Bildung
Großer Handlungsbedarf kristallisierte sich zudem bei der Digitalisierung der Bildung heraus. Neben einem stabilen WLAN seien u. a. einheitliche Kommunikationswege in den einzelnen Hagener Schulen und mehr Aufklärung der Schüler über Chancen und Risiken von Digitalisierung und KI erforderlich. Beim Thema Partizipation wünschten sich die jungen Menschen vor allem bessere Mitwirkungsmöglichkeiten, insbesondere aber auch eine transparente Kommunikation der verschiedenen Wege der Mitgestaltung. Denn wie sich herausgestellt hat, sind Möglichkeiten der Partizipation oftmals gar nicht bekannt – ein Manko, das fast sämtliche Themenbereiche durchzieht.
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Angebote kaum bekannt
Zahlreiche Angebote der Stadt seien bei den Jugendlichen nicht sichtbar – ob Hagen-App, Websites wie der „Mängelmelder“ und „Hagenentdecken.de“ oder Co-Working-Spaces (voll ausgestattete und gemeinschaftlich genutzte Büroflächen für Start-ups, Freiberufler und Kreative) im M12. Dieses Informationsdefizit lasse auf mangelnde Transparenz und unzureichende Kommunikation seitens der Stadt schließen. In puncto Außendarstellung und Marketing der Stadt stellte sich somit weiterer Verbesserungsbedarf heraus
Unternehmer-Arena am 8. November
Um diesen frischen Schwung für ein positives Hagen nicht verpuffen zu lassen, lädt der Unternehmerrat Hagen die jungen Hagener dazu ein, ihre Ideen im Rahmen der „Unternehmer-Arena“ am 8. November den Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters vorzustellen. „Wir freuen uns, dass sich die jungen Leute mit so viel Elan für die Stadt einsetzen. Nun gilt es, ihre positiven Impulse zu nutzen und an verantwortliche Akteure der Stadt heranzutragen“, resümiert Winfried Bahn, Initiator des Unternehmerrats Hagen. Flankierend zum Workshop gab es im Vorfeld eine öffentliche Umfrage zur Wahrnehmung der Stadt, in der junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren zu ihrer Sichtweise auf Hagen befragt wurden. Auch diese Umfrage brachte Erkenntnisse zutage, die in Kürze veröffentlicht werden.