Hagen. Trotz Rückzug anderer Anbieter: „Lime“ sieht positive Entwicklung bei dem E-Scooter-Verleih in Hagen. Aber es gibt auch Kritik an dem Angebot
Das E-Scooter-Unternehmen „Lime“ zeigt sich überraschend zufrieden mit seiner Präsenz in Hagen. Auf eine Anfrage der Stadt im Juni dieses Jahres lobt der US-amerikanische Rollervermieter die Entwicklung seines Angebots im Stadtgebiet. Mit einer durchschnittlichen Fahrtlänge von 11 Kilometern in den letzten zwei Monaten und einer Nutzer-Bewertung von 4 aus 5 Sternen, bewege sich Hagen im Vergleich zu ähnlichen Städten in Deutschland im oberen Mittelfeld. Das Angebot entwickele sich stabil und „zufriedenstellend“.
Dass die Stadt bei Lime als Standort so überzeugen kann, kommt jedoch überraschend: Denn zuletzt hatten sich zwei andere E-Scooter-Unternehmen aus Hagen zurückgezogen. Der niederländische Vermieter „Zeus“ begründete seinen Rückzug damals mit „fortschreitendem Vandalismus“ und auch das belgische Unternehmen „Hoppy“ sah sich im September 2023 gezwungen, das Angebot in Hagen aufgrund von fehlendem Interesse nur kurz nach dem Start wieder einzustellen. Auch bei Hoppy spielte immer wieder Vandalismus an den Scootern eine Rolle.
Roller werden oft falsch abgestellt
Auch wenn Lime sich bislang zufrieden zu der Situation in Hagen geäußert hat, gibt es nach wie vor einige Probleme hinsichtlich des E-Scooter-Verleihs. Die Wählergemeinschaft „Hagen Aktiv“ hat dazu erneut eine Anfrage in der Bezirksvertretung Mitte platziert und hob darin hervor, dass es in der Stadt auch weiterhin zahlreiche Beschwerden zu den E-Rollern gebe. Gertrud Masuch (Hagen Aktiv) betonte in der Sitzung, wie oft sie Personen beobachte, die die E-Scooter falsch benutzen und somit andere Bürger stören oder gar gefährden würden. Auch das Abstellen an nicht dafür vorgesehenen Orten war erneut Thema in der Sitzung.
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Denn: Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hatten zuletzt immer wieder ihren Unmut darüber geäußert, dass die Roller oft einfach auf Straßen oder Gehwege geworfen werden.
Die Hagener Stadtverwaltung erklärte dazu, dass den Problemen mit einer Reihe von Maßnahmen begegnet werden soll. So gibt es beispielsweise Bußgelder für Nutzer, die die Roller einfach an nicht vorgesehenen Stellen abstellen. Zudem gebe es Überlegungen, die vorgehaltenen Stellplätze besser zu kennzeichnen und wenn nötig auch weiter auszubauen. Fahrzeuge, die die extra gekennzeichneten Abstellflächen versperren, sollen schriftlich verwarnt oder gar abgeschleppt werden, erklärte die Verwaltung weiter. Ob sich die Situation dadurch aber wirklich beruhigt, bleibt abzuwarten.