Hagen-Boelerheide. Die jungen Artisten ließen sich vom Regen nicht verschrecken, und auch viele Gäste blieben bei der Stange. So war‘s beim Muschelsalat in Hagen:
Ein Abend mit Widrigkeiten, aber: Chapeau für die jungen Artisten, und auch ein Sonderlob fürs Publikums, das sich zum Großteil vom Regen nicht vertreiben ließ: Beim Muschelsalat am Mittwoch, 14. August, in Hagen-Boelerheide regierte - zumindest zeitweise - das schlechte Wetter.
Show musste anfangs abgebrochen werden
„Best-of-20-Jahre-Absolventenshow“ sollte es auf der Kampfbahn in der Kapellenstraße heißen, doch nach nur fünf Minuten musste die Show abgebrochen werden. Der Regen war zu stark, das Verletzungsrisiko für die Künstler zu hoch.
Fotostrecke: Artisten und Zuschauer trotzen dem Regen
Zur Zwangspause verdonnert
Die vorletzte Veranstaltung der Sommerkulturreihe „Muschelsalat“ in diesem Jahr war also zur Zwangspause verdonnert. Doch nach einer knappen halben Stunde war Aufatmen angesagt - die junge Truppe bot an, eine Freestyle-Show im Regen zu präsentieren. Und die Zuschauer? Die honorierten das Engagement mit viel Applaus.
Mit Breakdance-ähnlichen Einlagen trotzten die Artisten der nassen Bühne - die Auftritte erinnerten beinahe an „Wasserballett“. Es wurde aber auch mit Keulen jongliert, und Diabolo, Ringe und Spiegelkacheln kamen zum Einsatz.
Die meisten Zuschauer hatten auf der überdachten Tribüne Platz genommen; die auf dem Rasen vor der Bühne aufgestellten Stühle wurden schnell leer, als der Wolkenbruch einsetzte.
Insgesamt elf Artisten
Die talentierten Artistinnen und Artisten der Staatlichen Artistenschule Berlin und junge Gäste aus Gschwend und Montreal – insgesamt traten elf Künstler in Hagen auf - servierten im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten Ausschnitte aus ihrer Jubiläumsshow, die nicht nur sportlich, sondern teilweise auch poetisch daher kam.
Abgespeckte Version
Das Motto der Show, die in abgespeckter Version präsentiert wurde, lautete „The Meditation – eine Reise in das Unterbewusstsein“.
Zuletzt gastierte die Staatliche Artistenschule Berlin vor zwei Jahren an der Volme - auch damals war Austragungsort die Freiluft-Sportstätte in der Kapellenstraße. Im vergangenen Jahr (am 21. Juni 2023) trat die freie Theatergruppe NN Theater Köln mit ihrer Produktion „Molière“ auf der Kampfbahn in Boelerheide auf.
Mona Wellpott vom Kulturbüro im Vorfeld der aktuellen Veranstaltung: „Der Platz hatte sich auch schon in der Corona-Zeit sehr bewährt. Vom Ablauf verlief dort immer alles unproblematisch, und die Atmosphäre ist angenehm. Wir steuern die Stätte immer gern an.“
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Finale am 21. August in Eilpe
Die Veranstaltung in Boelerheide wird von der Bezirksvertretung Nord mit 5000 Euro unterstützt.
Das Finale des diesjährigen Muschelsalats trägt den Titel „Cía. Manolo Alcántara: MAÑA“ und findet am Mittwoch, 21. August, um 19.30 Uhr auf der Kampfbahn Struckenberg in Eilpe, Dünne Eichen 5, statt. „MAÑA“ demonstriert den Bau eines imposanten Brückenbogens aus verschiedenen Holzelementen. Das Bauwerk wird mit einer alten Technologie errichtet, die auch heute noch verwendet wird, mit Hebeln, Flaschenzügen und Rädern.
Die Veranstaltung am Struckenberg wird von der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl mit 5000 Euro unterstützt.
Der Eintritt für Zuschauer ist wie immer frei. Besuchern wird empfohlen, den ÖPNV zu nutzen.
Wie am Mittwoch, als die jungen Artisten trotz aller Widrigkeiten ihr Können unter Beweis stellten. Einen Tag zuvor waren die Gäste aus Berlin noch im GOP in Essen aufgetreten, „nach Hagen folgt für die Truppe dann ein Auftritt in Süddeutschland“, so Muschelsalat-Mit-Organisatorin Mona Wellpott. Danach hätten die Artisten eine vierwöchige Verschnaufpause, bevor es dann mit Indoor-Shows bis November weitergehe.
Und in Boelerheide? Bewiesen die engagierten jungen Künstler, dass sie nicht aus Zucker und sympathische Profis im Improvisieren sind.