Hohenlimburg. In der Sommerhitze dieser Tage steht Hohenlimburg ohne Freibad da. Die Baustelle in Henkhausen und Personalmangel erschweren den Sommer.
Wo normalerweise Familien mit ihren Kindern auf der Wiese liegen, ein Eis essen und ins kühle Nass des Beckens springen, herrscht nun Baustelle. Gerade an den heißen Tagen fehlt das Freibad in Henkhausen als Anlaufstelle. Das Gelände ist eine Baustelle, bis Ende kommenden Jahres soll dort ein neues Ganzjahresbad entstehen.
Das letzte Mal, dass eine Saison im Freibad Henkhausen ausfallen musste, ist ein paar Jahre her. Grund war damals die Corona-Pandemie. Längst sind Inzidenzen, Lockdown und Infektionszahlen jedoch kein Thema mehr. Dass in diesem Sommer alternativ das Richard-Römer-Lennebad nicht für den breiten Publikumsverkehr geöffnet hat, schmerzt da angesichts der warmen Sommertage umso mehr.
„Wir sind an Vereine herangetreten mit der Möglichkeit, das Lennebad im Sommer zu nutzen, wenn sie die Betriebsaufsicht sicherstellen.“
Personalmangel bei Hagenbad
Hätte Betreiber Hagenbad nicht auch die Pforten des Lennebades öffnen können, um den Hohenlimburgern zumindest eine Schwimmstätte in diesen Sommermonaten zu bieten? Die Mitarbeiter aus dem Lennebad würden bei dem heißen Wetter und dem hohen Besucheraufkommen in den Freibädern gebraucht, erläutert Alicia Pieper, Sprecherin Hagenbad, auf Anfrage. „Wir sind aber an Vereine herangetreten mit der Möglichkeit, das Lennebad im Sommer zu nutzen, wenn sie die Betriebsaufsicht sicherstellen.“
Eigene Mitarbeiter für den Sommerbetrieb im Lennebad vorzuhalten, das sei angesichts des Personalmangels nicht zu stemmen. „Selbst in den Freibädern arbeiten wir mit externen Dienstleistern zusammen, um dort den Betrieb zu ermöglichen.“ Auch für die laufende Saison ist Hagenbad weiter auf der Suche nach zusätzlichen Rettungsschwimmern.
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Premiere für Kinder-Schwimmkurse
Doch komplett geschlossen bleibt das Richard-Römer-Lennebad auch diesen Sommer nicht. So bietet Hagenbad erstmals Schwimmkurse im Sommer in dem Hallenbad an, um Kindern eine Möglichkeit zu bieten, ihre Fähigkeiten im Wasser zu verbessern. Zum Ende der Sommersaison sind zudem die alljährlichen Revisionsarbeiten im Lennebad geplant.
Betrieb im Sommer 2025 ermöglichen
Verständnis für den Personalmangel im Bäderbetrieb zeigt Frank Schmidt, Vorsitzender vom Förderverein Richard-Römer-Lennebad. „Schwimmmeister werden händeringend gesucht, das kann ich nachvollziehen.“ Dennoch sei es schade, dass das Lennebad für den öffentlichen Betrieb geschlossen bleibt, meint Schmidt, und erinnert an die einstige Vereinbarung aus der Politik, ganzjähriges Schwimmen in Hohenlimburg anbieten zu wollen. „Ich würde mir wünschen, dass es im nächsten Jahr klappt, das Richard-Römer-Lennebad im Sommer zu öffnen.“
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Probleme bleiben
Darauf hinwirken will auch Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann. „An sich wurde uns im Vorfeld zugesichert, dass das Lennebad im Sommer geöffnet bleibt“, so Eisermann, „aber wegen des Personalmangels hätte man den Betrieb nur mit ehrenamtlichen Kräften ermöglichen können. Doch das war nicht zu stemmen.“ Auch in der Sommersaison im nächsten Jahr wird in Henkhausen noch Baustelle herrschen, Hohenlimburg muss also ohne Schwimmstätte auskommen, wenn keine Lösung gefunden wird. Dieses Szenario wolle man aber verhindern, betont Eisermann. „Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie es im nächsten Sommer mit dem Schwimmbetrieb klappen kann.“
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Baustelle in Henkhausen
Das Freibad in Henkhausen soll bis Ende 2025 zu einem modernen Ganzjahresbad mit einem überdachten Hauptbecken und einem Außenbecken umgebaut werden, wie diese Zeitung mehrfach berichtete. In das rund zwölf Millionen Euro teure Projekt fließen Fördermittel aus Land und Bund. Die Pläne sind umstritten, Kritiker verweisen unter anderem auf zu wenig Parkplätze am Ganzjahresbad und fürchten künftig ein Verkehrschaos. Nachdem das neue Ganzjahresbad 2026 den Betrieb aufgenommen hat, soll das Richard-Römer-Lennebad abgerissen werden.