Hagen. Nachdem Vandalen Hinweistafeln immer wieder zerstört hatten, setzt der Hagener Heimatbund jetzt auf eine stabilere Erinnerungskultur.
Der Dr.-Ferdinand-David-Park an der Potthofstraße steckt voller Kunstwerke, Denkmäler und Erinnerungen. Schon vor vielen Jahren hat der Hagener Heimatbund dieser Tatsache Rechnung getragen und zwei seiner üblichen „Erklärschilder“ erstellt. Diese hängen meist an Hauswänden und beschreiben ein Bauwerk. Im Dr.-Ferdinand-David-Park war das etwas anders. Hier erläuterten die Infotafeln zum einen die Kerckhoffsche Grabanlage unweit des Geländers zur Volme hin und zum anderen den früheren Standort der Villa Moll „vorne“ an der Potthofstraße.
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Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtete Villa diente lange Zeit einer bedeutenden Hagener Industriellenfamilie als Wohnsitz. In der Nazi-Zeit nutzte das Heimatmuseum das Haus als Domizil. An den Standort des kriegszerstörten Gebäudes erinnert im Übrigen auch eine Betonplattenreihe in einer Wiese nahe dem Bürgersteig.
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Die beiden einstigen Schilder waren auf kleinen Ständern angebracht – und offenbar reizte diese Anbringung irgendwelche Vandalen so sehr, dass die Tafeln regelrecht abgetreten wurden, berichtet jetzt der Hagener Heimatbund. Das war im Jahr 2022. In den darauffolgenden Monaten beschloss der Heimatbund-Vorstand, nicht nur diese beiden Schilder zu ersetzen, sondern das „Duo“ noch um zwei weitere Tafeln zu ergänzen. Auf diesen neuen Erklärschildern, so die Idee, sollten sowohl die Baulichkeiten des Kulturzentrums Allerwelthaus (das sich in einstigen Räumlichkeiten des Röhrenhandels Kerckhoff befindet) als auch die vielen Kunstwerke erläutert werden, die seit etlichen Jahren den Park zieren.
Übersehene Kunst
Dazu gehören beispielsweise die Menschrechtsstele des Wetteraner Künstlers Timothy Vincent, der nach einer Idee von Christa Burghardt ausgeführte Kinderrechteparcours, eine Skulptur der Hagener Künstlerin Eva Niestrath-Berger (im Volksmund „der Oberbürgermeister und seine Dezernenten“ genannt) sowie das erste nennenswerte Mural Hagens an der oberen Seitenwand des Allerwelthauses. Murals sind besondere Wandbilder und mittlerweile vielerorts zwischen Volme und Ennepe zu entdecken. Das Mural am Allerwelthaus entstand bereits 1992; es erinnert an die Entdeckung Amerikas, stammt von einem chilenischen Künstler und trägt den Namen „Die drei Gesichter Amerikas“. Eigentlich ist es ein bedeutsames Kunstwerk, doch von vielen Hagenerinnen und Hagenern ist es bislang nur wenig beachtet worden.
Die Idee, diese Schilder zu realisieren war das eine, die Umsetzung eine andere. So musste zum Beispiel auch die Finanzierung sichergestellt werden. Der Heimatbund (HHB) mit seinen beiden Vorsitzenden Jens Bergmann und Michael Eckhoff sowie mit seinem Schilder-Spezialisten Stefan Fuhrmann arbeitet zwar kostenlos und ehrenamtlich, aber der HHB wollte nicht wieder ähnliche einfache Ständer wie beim ersten Mal aufstellen. Etwas Hochwertigeres sollte her. Glücklicherweise bekam der Heimatbund passende Steine geschenkt und dank der Mitarbeit des WHB und einiger WHB-Azubis konnten diese „Wackermänner“ auch solide einbetoniert werden, sodass ein Abtreten der Schilder kaum mehr möglich sein dürfte. Die Bedruckung der Tafeln wiederum finanzierte die Bezirksvertretung Mitte.
Spannende Urlaubskorb-Tour
Wer über alle Kunstwerke, Denkmäler und Sehenswürdigkeiten rund um das Allerwelthaus noch mehr erfahren möchte, der kann an einer kleinen, kostenlosen Urlaubskorbtour teilnehmen, die unter der Leitung von Michael Eckhoff am Mittwoch, 31. Juli, zwischen 15 und 17 Uhr zu erleben ist. Außerdem können die Teilnehmenden bei dieser Gelegenheit auch das Allerwelthaus kennenlernen und den Nachmittag bei einer Tasse Kaffee im Café Mundial ausklingen lassen. Die Anmeldung erfolgt über die VHS Hagen unter der Kurs-Nummer 242-1032.