Hagen. Eine offenbar psychisch gestörte Medizinerin aus Hagen hält die Polizei auf Trab. Zuletzt hat sie nackt an einer Tankstelle randaliert.
Wer schützt die ahnungslosen Patienten vor der kranken Medizinerin? Eine Ärztin (49) aus Hagen ist seit 2015 der Polizei bekannt. Allein in diesem Jahr löste sie bereits sieben Einsätze aus: Bedrohung von Rettungskräften, Angriffe auf Polizeibeamte, Beleidigungen und immer wieder Nacktauftritte in der Öffentlichkeit. Die Medizinerin hat offenkundig ein akutes Alkoholproblem und sie nimmt Medikamente. Wiederholt kam es zu wahnhaften Exzessen. Doch Patienten behandelt die Ärztin weiterhin.
In dieser Woche sei es regelrecht eskaliert, berichten die verzweifelten Praxisangestellten. Mit einer Machete in der Hand sei die Ärztin aus dem Behandlungsraum gestürmt. Sie hätte damit rumgefuchtelt und laut geschrien: „Ich bin jetzt im Dschungel!“
Schwere psychische Schübe
Obwohl sie wüssten, dass ihre Chefin öfter unter schweren psychischen Schüben leide und dann außer Kontrolle gerate, habe es diesmal richtig bedrohlich gewirkt. Dann sei die Medizinerin mit dem langen Stichwerkzeug in der Hand zu einem nahe gelegen Spielplatz gelaufen, berichten die Zeuginnen. Dieser Vorfall sei aber nicht zur Anzeige gebracht worden.
Mehr aus Hagen und Breckerfeld
- Die Einser-Abiturienten von der Hasper Gesamtschule
- Die Geheimnisse des Vorhaller Steinbruchs
- Dieser Hagener Mädchen und Jungen haben ihre Reifeprüfungen bestanden
- Hagener Physiotherapeut wird zum Youtube-Star
- Das sind die Pläne für die zugewucherte Großbaustelle in Hohenlimburg
- Dieser Mann lebt für den Hagener Karneval
- Mini-Playback-Show kehrt auf das Hohenlimburger Stadtfest zurück
- Stillstand beim Breckerfelder Neubaugebiet - das sind die Gründe
„Die Machete war von mir, die hatte sie sich nur für den Campingplatz ausgeliehen“, versucht der Freund der Medizinerin zu beschwichtigen. Das Paar hatte sich während einer Alkoholentzugs-Therapie kennengelernt: „Sie ist eine extrem starke Persönlichkeit, die in letzter Zeit ganz viel Pech gehabt hat und deshalb psychisch belastet ist“, erläutert der Freund den Hintergrund ihres auffälligen Verhaltens.
Mehrfach Therapien abgebrochen
Schon mehrfach, so der Freund, habe sie professionelle Hilfe gesucht, die Therapien aber alle abgebrochen. Die Ärztin selbst will sich trotz mehrfacher Anfrage nicht äußern. Sie hätte Beruhigungsmittel eingenommen und fühle sich dazu nicht in der Lage, lässt sie durch ihren Freund erklären.
„Dieses Video wurde von Unbekannten auf mehreren Sex-Portalen im Internet hochgeladen. Ich musste es elfmal löschen lassen.““
In Hagen kursiert mittlerweile ein Amateurvideo, das eine splitterfasernackte Frau zeigt, die um 2.30 Uhr nachts vor einer Tankstelle in Eilpe randaliert und herumbrüllt. Es war die Ärztin. „Dieses Video wurde von Unbekannten auf mehreren Sex-Portalen im Internet hochgeladen“, zeigt sich ihr Freund fassungslos, „ich musste es elfmal löschen lassen.“ Die Polizei wurde am 4. Mai zu diesem nächtlichen Einsatz gerufen. Ein Streifenwagen brachte die Ärztin zur Ausnüchterung ins Gewahrsam.
Während der Behandlung von Patienten sei es auch schon zu kritischen Situationen gekommen, berichten die Angestellten: „Sie kann froh sein, dass sie sehr erfahrene Helferinnen zur Seite hat, die in solchen Situationen unbemerkt eingreifen. Und sie stoppen, wenn sie psychisch neben sich steht.“ Das passiere dann stets ganz unauffällig.
Praxis ist bei Stadt bekannt
Die Praxis selbst macht nach außen hin einen gepflegten und sauberen Eindruck, „sie ist dem Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz der Stadt bekannt“, räumt Stadtsprecher Michael Kaub auf Anfrage dieser Zeitung ein. Mehr könne er aufgrund des Datenschutzes nicht sagen. Nur soviel: „Mitarbeitende des Fachbereichs sind schon tätig geworden und die Bezirksregierung wurde von uns involviert.“
„Aber alle rechtlichen Möglichkeiten werden derzeit geprüft.“
Sprecher der Arnsberger Aufsichtsbehörde ist Christoph Söbbeler. Die Hürden für einen Entzug der Approbation seien sehr hoch, erläutert er. „Aber alle rechtlichen Möglichkeiten werden derzeit geprüft.“