Hagen-Hohenlimburg. Drei Tage volles Programm locken nicht bloß die „Eingeborenen“ an den Lennestrand von Hagen-Hohenlimburg.
Sie haben wohl die weiteste Anreise zum Hohenlimburger Stadtfest auf sich genommen, das an diesem Wochenende wieder an die Lenne lockte: Mehr als 3000 Kilometer in etwa 48 Stunden sind Michael und Daniela Krämer gefahren, um rechtzeitig in der Lennestadt anzukommen: „Wir leben seit drei Jahren in Norwegen. Aber wir haben in Hohenlimburg noch viele Freunde, die wir gerne besuchen“, so Michael Krämer. Fünf Jahre hat das Ehepaar damals in Hohenlimburg gewohnt und „meine Mutter kommt ursprünglich auch aus Hagen, deshalb verbinde ich viele Kindheitserinnerungen mit der Stadt“, berichtet Daniela Krämer.
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Als „echte“ Hohenlimburgerin bezeichnet sich Melanie Schlicht: „Ich bin 1972 geboren und habe immer in Hohenlimburg gewohnt. Ich verbinde viel mit dieser Stadt und vor allem mit dem Stadtfest.“ Ihre große Leidenschaft ist ihr Audi TT 8N den sie stolz zwischen den großen Trucks vor dem Rathaus an diesem Wochenende präsentiert: „Das ist eines der ersten Fahrzeuge dieser Baureihe. Im Oktober 2017 habe ich das Auto gekauft und seitdem schraube ich konstant an ihm rum und verändere seinen Look.“
Leidenschaft vom Vater geerbt
Regelmäßig besucht die Hohenlimburgerin große Autotuning-Treffen, „an diesem Samstag wäre auch ein großes Treffen gewesen, aber das Stadtfest geht dann doch vor“, sagt Melanie Schlicht. Ihr Leidenschaft für Autos habe sie von ihrem Vater: „Mein Papa hat immer an Autos rumgeschraubt und ich habe schon als kleines Kind mitgeholfen. Als meine Kinder dann ausgezogen waren, habe ich mir den Traum von dem Audi TT 8N schließlich erfüllt.“
Immer mehr Auflagen
Einen Traum erfüllen sich an diesem Samstagnachmittag auch zahlreiche Kinder, die stolz und mutig ihre Lieder im Rahmen der „Miniplayback-Show“ auf der Bühne auf dem Marktplatz präsentieren. Spontan hat sich auch die sechsjährige Larissa noch vor Ort angemeldet und bewegt mit ihrem Lied „Tschu Tschu wah“ auch die großen Zuschauer zum Tanzen.
Organisatorin Natalia Bliemetsrieder ist sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Ich finde es großartig, dass die Kinder sich alle getraut haben und sich manche Kinder sogar noch spontan angemeldet haben.“ Die 35-Jährige plant bereits für das nächste Jahr: „Dann würde ich es allerdings gerne sonntags machen, um noch mehr Familien zu erreichen.“
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Insgesamt ist es ruhig an diesem Samstagnachmittag auf dem Stadtfest. Erst zum Abend hin füllt sich - wie auch schon am Freitag nach dem EM-Fußball - das Stadtteilzentrum. Melanie Schlicht erinnert sich noch frühere Zeiten: „Das Stadtfest hat sich verändert. Früher haben wir bis 5 Uhr morgens gefeiert, da wurde es bald schon wieder hell. Das geht heute gar nicht mehr.“
Auch Andreas Rembold besucht die traditionelle Veranstaltung seit vielen Jahren: „Es gibt immer mehr Auflagen, an die sich die Veranstalter halten müssen, aber dadurch verändert sich das Stadtfest leider. Heute ist eben um Mitternacht Schluss mit Feiern.“ Das Fest gehört für Rembold jedes Jahr dazu, „allerdings heißt Stadtfest für mich auch immer Arbeit, weil ich jedes Jahr im Bierwagen stehe. Aber ich komme aus der Gastronomie und mache das gerne. So verbinde ich das Nützliche mit dem Angenehmen.“
Doch trotz einiger Veränderungen, für die meisten Hohenlimburger bleibt es auch, trotz Auflagen, weiter ihr traditionelles Stadtfest: „Hier trifft man immer viele Bekannte und Freunde, die man lange nicht gesehen hat und genau das macht es so besonders“, so Melanie Schlicht. Für Michael und Daniela Krämer aus Norwegen geht es an diesem Montag wieder zurück in die Heimat nach Norwegen, aber für beide ist klar: „Wir kommen im nächsten Jahr wieder nach Hohenlimburg. Und dann mit unserem Truck. Dafür brauchen wir aber eine Sondergenehmigung aufgrund der Höhe. Aber die werden wir schon jetzt beantragen, damit sie rechtzeitig vorliegt.“