Hagen. Die ehemalige Bundesbank-Immobilie an der Grabenstraße in Hagen steht seit Jahren leer. Dort könnte bald eine Kita einziehen:
Vor dem Hintergrund, dass in der Stadt hunderte Kitaplätze fehlen, dürfte diese Nachricht viele Eltern freuen: Die seit Jahren leerstehende Filiale der Deutschen Bundesbank an der Grabenstraße hat offenbar wieder eine Perspektive - dort könnte bald eine neue Kita mit knapp 200 Betreuungsplätzen entstehen und somit reichlich Druck aus der angespannten Betreuungssituation nehmen.
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Wie bereits zuletzt berichtet, hatte die Attendorner Projektgesellschaft „High5 GmbH & Co. KG“ das Grundstück mit dem seit 2020 leerstehenden Gebäude im Sommer 2023 übernommen. „Wir befinden uns aktuell noch in Vertragsverhandlungen, sodass wir uns noch nicht zum Fertigstellungstermin äußern können. Zudem sind die abschließenden Beschlüsse der zu beteiligenden politischen Gremien noch abzuwarten“, erklärt Michael Kaub, Sprecher der Stadt Hagen, auf Nachfrage der Redaktion zu den Plänen. Und: „Die bisherigen Planungen sehen 38 U 3 Plätze sowie 167 Ü 3 Plätze vor. Ein Abriss ist nicht geplant, die Räume sollen durch Umbauten geschaffen werden.“
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„Die bisherigen Planungen sehen 38 U 3 Plätze sowie 167 Ü 3 Plätze vor. Ein Abriss ist nicht geplant, die Räume sollen durch Umbauten geschaffen werden.“
Die Maßnahme, so hieß es seitens der Stadt im Jugendhilfeausschuss, befindet sich noch in einem frühen Planungsstadium. Erste Abstimmungsgespräche mit dem Investor hätten bereits stattgefunden. „Die vorgelegten Pläne wurden dem Landesjugendamt zur Inaussichtstellung der Betriebserlaubnis zugesandt.“
Konstruktive Gespräche
Auch die „High5 GmbH & Co. KG“, hinter der die Ufer-Leowald GmbH steht, bestätigte die Gespräche mit der Stadt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Geschäftsführer Ulrich Leowald gegenüber dieser Zeitung erklärt: „Wir wollen dem bestehenden Gebäude ein neues Profil geben, der Stadt Hagen den vorhandenen Wohnraum erhalten, aber auch ganz andere neue Nutzungsmöglichkeiten schaffen.“
Ursprünglich hatte es Überlegungen gegeben, dort eine neue Grundschule im Bezirk Mitte einzurichten. Offenbar wurden diese Pläne mittlerweile verworfen. Die High5 GmbH betonte zuletzt, dass mit der Stadt Hagen bereits „konstruktive Gespräche“ über eine Zukunft der Immobilie geführt worden seien.
Filiale wurde 2020 geschlossen
Der Bundesbank-Standort Hagen, der 1862 als Reichsbankagentur im eigenständigen Haspe gegründet und 1909 in die Hagener Innenstadt verlegt worden war, war nach mehr als 150 Jahren 2020 aufgegeben worden. Dort hatten zuletzt 75 Mitarbeiter gearbeitet. Seitdem steht die Filiale leer.
Hintergrund für die Schließung war die Gründung einer neuen Zentrale in Dortmund-Applerbeck, von der aus Banken in der gesamten Region mit Bargeld versorgt werden. Dadurch hatten diverse Standorte – darunter neben Hagen auch Bochum, Essen und der vorherige in Dortmund – an Bedeutung verloren und wurden geschlossen. Von Hagen wurden über Jahrzehnte hinweg das Umland sowie weite Teile des Sauer- und des Siegerlandes versorgt. Bis zur Schließung, so hatten Bankmitarbeiter zuletzt gegenüber dieser Zeitung erklärt, seien außerdem nahezu täglich noch Menschen ins Haus gekommen, um vorhandene D-Mark-Bestände zu tauschen.