Hagen. Mitten im Wohngebiet auf dem Boloh in Hagen hat sich Anna Bubolz den Traum von einer eigenen Praxis für Hundephysiotherapie erfüllt.
Anna Bubolz (30) sagt, sie habe eine Mission. Ihre Mission sei es, möglichst vielen Tieren zu einem gesunden und glücklichen Leben zu verhelfen. Mittlerweile hat sie ihre Mission zu ihrem Beruf gemacht, Bubolz ist geprüfte Physiotherapeutin für Hunde, hat eine Ausbildung zur Teilheilpraktikerin absolviert und mitten im Wohngebiet auf dem Boloh in Hagen eine eigene Praxis eröffnet. „Was Erkrankungen des Bewegungsapparats angeht, haben Menschen und Hunde viel gemeinsam“, sagt sie: „Und doch gibt es entscheidende Unterschiede.“
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Anna Bubolz ist mit Hunden aufgewachsen und besitzt natürlich auch selbst einen Vierbeiner. Aber nach der Schule tendierte sie zunächst in eine ganz andere Richtung, lernte Automobilkauffrau und studierte Betriebswirtschaft, was sie aber abbrach, als in ihr der Wunsch, mit Hunden zu arbeiten, übermächtig wurde.
Am Haferkamp hat sie eine ehemalige Wohnung nach ihren Bedürfnissen (und denen ihrer vierbeinigen Patienten) in einen Therapieraum umgewandelt und widmet sich vor allem der Krankengymnastik. Denn was den Menschen plagt, das kann auch den Hund zwicken: Muskelverspannungen, Gleichgewichtsstörungen, Bänderrisse, Bandscheibenvorfälle, Hüftdysplasien. Je größer der Hund, desto einfacher gestaltet sich oftmals die Behandlung. „Versuchen Sie mal, die Mini-Wirbel eines drei Kilo schweren Chihuahuas zwischen die Finger zu bekommen“, lacht Anna Bubolz.
Die gesundheitliche Vorgeschichte
Zu ihren Patienten gehört die zehnjährige Owtscharka-Hündin Nola. Sie lahmt immer mal wieder lahmt, sodass deren Besitzerin Ulla Meier sie regelmäßig von Anna Bubolz behandeln lässt. „Nola ist eigentlich ein misstrauischer Hund, aber zu Anna hat sie sofort Vertrauen gefasst“, berichtet Ulla Meier: „Mir gefällt es, dass sie nicht gleich zu Medikamenten und Spritzen greift, sondern Alternativen probiert.“ Wobei Anna Bubolz hinzufügt, sie wolle sich nichts anmaßen: „Schmerzmittel haben definitiv ihre Berechtigung, aber ich habe sicherlich einen anderen Blick auf den Hund als ein Tierarzt und darf ja auch keine Diagnosen stellen.“
Die Therapeutin nimmt sich Zeit für die Hunde, die ihr anvertraut werden. Ganz wichtig sei das Erstgespräch, für das sie meist 90 Minuten ansetzt, denn hier erörtere sie mit den Besitzern die gesundheitliche Vorgeschichte des Tieres, um nicht nur dessen aktuelle Beschwerden, sondern auch etwas über Lebensumstände und besondere Dispositionen wie Erbkrankheiten und Gangbild zu erfahren. „Die Anamnese ist der Schlüssel zur Befundung von Krankheiten“, sagt Bubolz. Jeder Hund strahle, und damit sind wir wieder beim Vergleich mit den Menschen, eine eigene Individualität aus, keiner sei von Natur aus boshaft oder gar bösartig: „Es sei denn, er wird vom Menschen dazu gemacht.“ Nein, Hunde würden nicht von ungefähr als die besten Freunde des Menschen bezeichnet.
Es gibt viele Therapiemöglichkeiten
Ganz vom tierischen Charakter und den individuellen Beschwerden ist es denn auch abhängig, welche Therapiemöglichkeiten sich im naturheilkundlichen Bereich ergeben. Akupunktur, Lasertherapie, Schallwellentherapie oder Phytotherapie - die Palette der Behandlungsarten ist groß. Anna Bubolz bietet auch Mykotherapie an, also die Behandlung mit Pilzen. Der Cordyceps sei zum Beispiel ein Allrounder, der die Zellerneuerung stärke und sich schmerzlindernd auswirke. Andere Heilpilze wiederum beförderten den Heilungsprozess: „Das ist wissenschaftlich belegt.“ Von Homöopathie oder Globoli hält Anna dagegen nichts: „Die wirken nicht über den Plazeboeffekt hinaus.“
Die junge Frau ist auf dem besten Wege, ihre Mission zu einem Erfolgsunternehmen zu machen. Doch Anna Bubolz will beruflich nicht auf der Stelle treten, sie bildet sich aktuell zur Osteopathin weiter, möchte auch Hydro- und Fitnesstrainerin für Hunde werden. Außerdem will sie mittelfristig auch mit Pferden arbeiten. Ihre Mission für Tiere ist eben noch lange nicht zu Ende.