Hagen-Emst. Der imposante Tulpenbaum fasziniert nicht nur mich. Von einem netten Gespräch am Rande. Und was hat der Park in Hagen-Emst mit Kentucky zu tun?
Ein Spaziergang, der sich gelohnt hat. . . Ich hab‘ gedacht, ich käme zu spät, aber es hat gerade noch hingehauen: Ich spiele auf den wunderschönen Baum im Emster Park in Hagen-Emst an. Ein Bekannter hatte mir Ende Mai, als wir im Urlaub waren, per Mail Fotos und einen kurzen Erklärtext zukommen lassen. Es ging um den stattlichen Baum im Emster Park, der fantastische Blüten trug.
Dies und das kam dazwischen
Klar, das wollte ich mir nach unserer Rückkehr vor wenigen Tagen natürlich selbst anschauen. Aber dann kam – wer kennt das nicht - dies und das dazwischen. Und die Tage zogen ins Land. Am Sonntag hab‘ ich es dann endlich geschafft, eine Runde durch den Fritz-Steinhoff-Park zu drehen.
Echte Hingucker
Zugegeben, ganz so pompös und üppig wie vor eineinhalb Wochen schauten die gelb-orangefarbenen Blüten nicht mehr aus, aber sie waren immer noch ein Hingucker. Also hab‘ ich den großen Baum samt Blütenpracht genauer inspiziert und fotografiert.
„Schau mal dort die Blüten, die sehen ja merkwürdig aus, wie Tulpen. Die sind mir noch nie aufgefallen. Das ist ja spannend“, hörte ich hinter meinem Rücken eine Frauenstimme. Und als ich nach meiner Foto-Session von der Wiese auf den Fußweg zurücktrat, steckte mir die Frau direkt ihre Hand entgegen: „Hallo Yvonne. Ich bin Steffi, wir kennen uns doch“.
Ich stutzte und grübelte, aber zum Glück sprudelte die Gute gleich weiter: „Wir waren zusammen in Berlin, kurz vor dem Mauerfall, es war eine politische Weiterbildungsreise.“ Langsam – zugegeben sehr langsam – dämmerte es mir, aber schließlich liegt der Trip in die Hauptstadt fast 35 Jahre zurück. Steffi erzählte weiter von unseren Tagen und vor allem Nächten in Berlin inklusive eines Besuchs in einer Bhagwan-Disco und verdammt kurzen (Schlaf)-Nächten.
Aber zurück zum eindrucksvollen Baum, der uns - Steffi und mich - gleichermaßen beeindruckte. Mein Bekannter, ein reger, wissbegieriger Emster Bürger, hatte mir in seiner Mail von Ende Mai folgende Zeilen zukommen lassen: „Wenn Sie wieder einmal im Emster Park unterwegs sind, dann schauen Sie bitte nach dem Baum der Tulpen. Es handelt sich um den ,Liriodendron tulipifera‘, also dem Tulpenbaum bzw. der Tulpenmagnolie. Dieser imposante Laubbaum aus Nordamerika mit seiner markanten Form und seinen auffälligen Blüten lockt Bienen und andere Insekten an. Die Blütezeit des Magnoliengewächses ist von Mai bis Juni.“
Auch interessant:
- Traumstart für neuen Beachclub in Hagen
- Hagen: Bier aus Dahl - das werden die Volltreffer zur EM
- Jungunternehmer in Hohenlimburg handelt mit Weißer Ware
- CDU bei Europawahl in Hagen deutlich vorn
- Fotos vom Wolkenschieberfest in Haspe
- Hagener Radwege verkommen zu Abenteuerpisten
- Mountainbiker in Hagen um Frieden bemüht
Ein offizieller Staatsbaum
Der Baum sei im Übrigen, fügt mein reger Beobachter an, der offizielle Staatsbaum der Bundesstaaten Kentucky, Tennessee und Indiana. An dieser Stelle nochmal danke für die aufschlussreichen Infos.
Plaudern über alte Zeiten
Steffi und ich fanden die farbenfrohen Tulpenblüten auf jeden Fall klasse. Wir plauderten noch ein wenig über alte Zeiten und gingen dann wieder unserer Wege.
Mein Fazit? In dem Viertel, in dem man aufgewachsen ist, läuft man auch nach Jahren noch „Hans und Franz“ über den Weg. Und hinter einer vermeintlich unspektakulären Information steckt oftmals viel mehr als angenommen. Schön zu wissen.