Hagen. Der Bühnenball an Karneval 2023 war ein Flop - nur 2000 Gäste. Fürs nächste Jahr ist das Event gestrichen. Aber soll der Ball ganz sterben?
Ein Blick in die Zukunft: Wenn der Zwei-Jahres-Rhythmus eingehalten würde, stünde der Bühnenball im nächsten Jahr zu Karneval wieder auf dem Programm des Theaters. „Wir haben nicht vergessen, ihn im Spielplan 2024/25 aufzulisten. Vielmehr wird es im kommenden Jahr keinen Bühnenball geben“, erklärt Dr. Thomas Brauers, Geschäftsführer des Theaters Hagen, auf Nachfrage der Stadtredaktion. „Das bedeutet aber nicht, dass wir die Traditionsveranstaltung sterben lassen, sondern dass wir mit dem neuen Intendanten überlegen, wie wir das Event künftig gestalten wollen.“
Entscheidung schon vor Monaten gefallen
Der neue Intendant Søren Schuhmacher wird ab Frühjahr/Sommer 2025 im Hagener Haus sein und den bisherigen Intendanten Francis Hüsers ablösen. Die Entscheidung gegen den Bühnenball 2025 hätten er, Brauers, und Hüsers gemeinsam schon vor Monaten getroffen, „aber ich möchte noch einmal betonen, dass dies kein endgültiges Aus für die Veranstaltung ist, sondern eine Verschiebung bedeutet“, sagt Thomas Brauers.
Keine schwarze Null
Zum Hintergrund: Am Bühnenball 2023, der unter dem Motto „Goldrausch“ stand, nahmen nur 2000 Besucher teil. Es sei eine großartige Veranstaltung gewesen, die gezeigt hätte, dass Hagen feiern kann, resümierte Brauers nach dem Event, fügte jedoch an: „Eine schwarze Null werden wir nicht geschrieben haben. Aber das machen wir eh bei nur wenigen Produktionen. Wir sind ein Zuschussbetrieb, aber das ist das generelle Wesen eines städtischen Theaters.“
Am ersten Veranstaltungstag (Freitag, 17. Februar 2023) waren knapp 1000 Feierfreudige ins Theater geströmt (davon hatten etwa 600 Gäste auch die dem Ball vorangestellte Show auf der Hauptbühne gesehen), am Samstag, 18. Februar, waren es insgesamt etwas mehr als 1000 Besucher.
Vor 20 Jahren kamen 4000 Besucher
Zur Erinnerung: Vor 20 Jahren tummelten sich beim Zwei-Tages-Event 4000 Besucher, am Bühnenball am 1. und 2. März 2019 nahmen immerhin noch 2650 Gäste teil.
Das sei eine Entwicklung, die man nicht ignorieren dürfe, sagt Brauers, wenn er auch einräumt, der Flop im Februar 2023 sei zum Teil auch durch Corona-Nachwirkungen (die Zurückhaltung beim Publikum in puncto Groß-Events war damals noch spürbar) begründet.
Gut fürs Image
Auf jeden Fall müsse die Veranstaltung an sich auf den Prüfstand, „der Bühnenball ist eine Erfolgsgeschichte, und er tut dem Image des Theaters gut. Andererseits ist beinahe das ganze Haus mit den Vorbereitungen beschäftigt. Die Arbeit vor und an den Veranstaltungstagen ist immens“, so Brauers.
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Wie es also weitergehen soll? „Søren Schumacher und ich werden überlegen, wie man das Event, das immer auch jüngere Gäste und Besucher mittleren Alters angezogen hat, modifizieren kann. Natürlich müssen wir dabei die Kosten im Blick haben“, unterstreicht der Geschäftsführer des Theaters und konkretisiert: „Wir werden checken, ob es praktikabel ist, das Event auf einen Tag zu beschränken, die Besucherzahl also zu bündeln. Unser Ziel müsste dann sein, 2700 bis 3000 Leute zu erreichen. Die Kapazitäten im Theater wären dafür vorhanden.“
Außerdem könne man darüber reden, anstelle eines Zwei-Jahres-Rhythmus einen Drei-Jahres-Rhythmus einzuführen, „wir werden das alles mit dem neuen Intendanten diskutieren. Fest steht auf jeden Fall, dass der Bühnenball bei vielen Hagenern beliebt ist und zum Theater Hagen irgendwie einfach dazu gehört.“