Hagen. Das Fachgeschäft für Werkzeug in Hagen ist insolvent. Die Mitarbeiter erhalten vorerst noch ihr Geld. Am 27. Januar startet der Räumungsverkauf.

Schlechte Nachrichten - die Würfel sind gefallen: Der insolvente Westfalia-Werkzeugmarkt an der Pettenkoferstraße 27 in Hagen schließt zum 31. März. In gut zwei Monaten verlieren dann die bislang noch 15 im Markt Beschäftigen ihre Jobs. Die Stimmung bei den Mitarbeitern in dem gerade bei älteren (Stamm-) Kunden sehr beliebten Fachgeschäft ist verständlicherweise auf dem Nullpunkt.

Januar-Gehälter wurden aus der Insolvenzmasse bezahlt

Für die Monate Oktober, November und Dezember hatten die Westfalia-Mitarbeiter Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Nach Informationen unserer Zeitung wurden die Januar-Gehälter aus der Insolvenzmasse, die der Insolvenzverwalter geschaffen hat, bezahlt. So wird es wohl auch mit den Februar- und März-Gehältern laufen. Ab Samstag, 27. Januar, gibt es im Hauptgebäude einen Lager-/ Räumungsverkauf mit stark reduzierten Artikeln. Der „Schnapp-zu“-Markt im Nebengebäude bleibt geschlossen.

Einige Mitarbeiter haben mittlerweile gekündigt

Bevor die Insolvenz des Unternehmens im Oktober bekannt wurde, bestand das Team, das Geschäftsführer Martin Sterl (62) leitet, noch aus etwa 20 Köpfen, doch einige haben mittlerweile gekündigt und sich einen sicheren Arbeitsplatz gesucht. Am Freitag, 19. Januar, wurden die Mitarbeiter darüber unterrichtet, dass es trotz etlicher Gespräche mit Kaufinteressenten, die den Fachmarkt weitergeführt hätten, keine Rettung für den Laden gibt.

Im Dezember hoffte das Westfalia-Fachmarkt-Team (im Bild Geschäftsführer Martin Sterl und Verkäuferin Andrea Schürmann-Voß) noch, dass der Laden eine Zukunft hat.   
Im Dezember hoffte das Westfalia-Fachmarkt-Team (im Bild Geschäftsführer Martin Sterl und Verkäuferin Andrea Schürmann-Voß) noch, dass der Laden eine Zukunft hat.   © Hagen | Michael Kleinrensing

Im Oktober Insolvenz angemeldet

Rückblick: Im Oktober 2023 wurde für Westfalia - im Fachmarkt waren zu dem Zeitpunkt ca. 20 Mitarbeiter beschäftigt, im Logistikzentrum an der Bandstahlstraße 140, in der Verwaltung 80 und in der Qualitätssicherung 10 - Insolvenz angemeldet. Geschäftsführer Markus Weber begründete die Insolvenz u.a. mit der zunehmenden Kaufzurückhaltung und den stetig steigenden Lebenshaltungskosten. Zu vorläufigen Insolvenzverwaltern wurden Dr. Mike Westkamp und Dr. Jan Janßen von der Kanzlei Görg in Hagen bestellt.

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Rettung der Arbeitsplätze im Visier

Christian Schulze, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht und Kollege von Westkamp und Janßen, unterstrich damals auf Nachfrage unserer Zeitung, dass die Fortführung des Unternehmens sowie die Rettung der Arbeitsplätze das oberste Ziel der Insolvenzverwalter sei. „Es gibt Interessenten für Gesamt-Westfalia und isoliert für den Fachmarkt. Die Gespräche laufen noch“, so Schulze damals noch optimistisch.

Emotionaler Post auf Facebook

Am 1. Januar wandte sich der Westfalia-Markt noch in einem emotionalen Post an seine Kunden. „Das Jahr 2023 war für uns alle eine große Herausforderung, aber wir haben sie gemeinsam gemeistert“, war auf Facebook zu lesen. Und weiter: „Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihre Treue und Unterstützung, die uns motiviert und inspiriert hat. Ihre freundlichen und positiven Worte und Reaktionen haben uns viel Kraft und Freude gegeben.“ Das ganze Westfalia-Team wünsche sich für das neue Jahr gute Nachrichten, „und dass wir bald wieder zu einem normalen Leben zurückkehren können“. Der Neujahrs-Wunsch geht nicht in Erfüllung.