Hagen. Die Entscheidung, wer neuer Intendant und wer neuer Chef-Dirigent wird, steht bevor: Welche Kandidaten sind noch im Rennen? Alles zum Prozedere.
Es wird spannend: Die Finalrunden stehen an, und wenn alles rund läuft, steht Ende Februar fest, wer künftig das Theater Hagen leitet. Dann werden nämlich die Namen des neuen Intendanten und des neuen Generalmusikdirektors (GMD) - Bewerberinnen sind nicht mehr im Rennen - feststehen.
Mit Kandidatensuche im Zeitplan
„Wir sind mit unserer Kandidatensuche mehr als im Zeitplan“, sagt Dr. Thomas Brauers, Geschäftsführer des Theaters, zufrieden. Und weiter: „Wenn weiterhin alles glatt verläuft, können der neue Intendant wie auch der neue GMD die Spielzeit 2025 ordentlich planen und die Saison 2025/26 gut vorbereitet über die Bühne bringen.“
Zwei Sinfoniekonzerte stehen an
Einer der Bewerber um den Posten des Chef-Dirigenten wird sich am morgigen Abend, 23. Januar, zum zweiten Mal dem Hagener Publikum präsentieren: Andreas Wolf führt dann durch das Sinfoniekonzert in der Stadthalle.
Und Mitbewerber Hermes Helfricht wird drei Wochen später das Sinfonieorchester im Glaspalast leiten. Dazu aber später mehr.
Zur Erinnerung: Seit November 2022 steht fest, dass Francis Hüsers, Intendant des Theaters Hagen, und Joseph Trafton, GMD am Hagener Haus, ihre im Sommer 2025 auslaufenden Verträge nicht verlängern. Hüsers wie auch Trafton sind seit der Spielzeit 2017/18 in Hagen beschäftigt.
Findungskommissionen haben mehrfach getagt
Vor Monaten trafen sich erstmals die jeweils neunköpfigen Findungskommissionen, um über die Neubesetzung der Intendantinnen-/Intendanten-Stelle bzw. der Stelle der Generalmusikdirektorin bzw. des Generalmusikdirektors am Theater Hagen zu beraten. Auf die neu zu besetzende Intendanten-Stelle waren 40 Bewerbungen eingegangen, darunter acht von Frauen, für die Stelle des Chef-Dirigenten gingen 80 Interessenbekundungen ein, davon allerdings nur drei von Frauen.
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Es folgten diverse Gesprächsrunden, der Kreis „der Auserwählten“ wurde immer kleiner. Und wie geht es nun weiter? „Am 9. Februar führen wir finale Gespräche mit vier Intendanten-Bewerbern. Die Findungskommission wird dann am 28. Februar dem Theateraufsichtsrat sein Ergebnis mitteilen. Und im März wird die Person dann dem Rat der Stadt Hagen vorgeschlagen“, erläutert Dr. Thomas Brauers. Ähnlich läuft das Prozedere in puncto neuer Chef-Dirigent; auch hier soll „der Auserwählte“ dem Rat im März vorgeschlagen werden.
Gute und praktikable Lösungen im Visier
„Wir gehen davon aus, dass beide empfohlenen Personen vom Rat angenommen werden. Schließlich haben sich kulturaffine Experten monatelang dem Thema Neubesetzung der Leitungsspitze angenommen. Ich glaube, dass die Ratsmitglieder froh sind, wenn wir zwei gute und praktikable Lösungen präsentieren“, so der Geschäftsführer des Theaters zuversichtlich.
Zwei neunköpfige Findungskommissionen
Dr. Thomas Brauers gehört als Geschäftsführer des Theaters Hagen beiden jeweils neunköpfigen Findungskommissionen an.
Auch Florian Ludwig, bis Sommer 2017 Chefdirigent in Hagen, sitzt in der GMD-Findungskommission. In der zweiten Findungskommission, in der es um die Neubesetzung des Intendanten geht, taucht ebenfalls ein bekanntes Gesicht in Hagen auf: Der frühere Intendant Norbert Hilchenbach (er war, genau wie Ludwig, auch bis 2017 in Hagen tätig) sitzt mit in der Intendanten-Findungskommission.
Der Theateraufsichtsrat besteht aus 15 Mitgliedern. Vorsitzender des Theateraufsichtsrates ist Wolfgang Röspel, ferner gehören Kulturdezernentin Martina Soddemann, Vertreter aus den Parteien, kulturaffine Bürger sowie vier Vertreter aus dem Mitarbeiterkreis dazu.
Worauf die Findungskommission bei der Ausschau nach einer neuen Intendantin bzw. einem neuen Intendanten besonders geachtet hat? „Uns war und ist wichtig, dass der Bewerber Persönlichkeit mitbringt und ein sicheres, angenehmes Auftreten hat. Wir haben natürlich in seine Vita geschaut und ihn gefragt, welche Pläne er für das Hagener Theater hätte“, erläutert Brauers.
Zwei Sinfoniekonzerte stehen an
Auch die Suche nach einem neuen GMD ist auf der Zielgeraden: Morgen, 23. Januar, möchte Andreas Wolf, derzeit 1. Kapellmeister in Weimar, dem Sinfoniekonzert-Publikum sein Talent als Dirigent in der Stadthalle unter Beweis stellen. Der 55-Jährige hat bereits am 5. November auf der Hauptbühne des Theaters die Oper „Freischütz“ dirigiert.
Auch Hermes Helfricht hat sich dem Hagener Theaterpublikum bereits vorgestellt und am 11. November die Oper „Don Giovanni“ dirigiert. Am 13. Februar erhält der 31-Jährige, der derzeit 1. Kapellmeister in Bonn ist, ebenfalls Gelegenheit, ein Sinfoniekonzert im Wasserlosen Tal zu leiten.