Hagen. Was sich hinter der 132 Meter langen Palettencouch in der Mittelstraße verbirgt und wie Gastronomen und Einzelhändler an Fördergelder kommen.
Ob es das längste Sofa der Welt ist? Egal, eine schöne Idee ist es auf jeden Fall. Am morgigen Nachmittag, 29. April, kann die 132 Meter lange Loungecouch, die aus Paletten zusammengesetzt und mit grünen Sitzkissen bestückt wird, inspiziert und Probe gesessen werden. Im Rahmen des ersten „Hagen update“-Events. Hierbei handelt es sich um ein neues Veranstaltungsformat der Hagener Wirtschaftsentwicklung, das erstmals ins Rennen geschickt wird. Das Ziel von „Hagen update“ ist einfach: Auf charmante Art wird die Frage „Was gibt’s Neues in Hagen?“ beantwortet.
Event mit DJ und Aktionen
In diesem Fall ist es die Mittelstraße, die sich in den vergangenen Monaten gemausert hat, sprich, einige leerstehende Ladenlokale wurden saniert und werden nun wieder bespielt. „Euer Date mit der neuen Mittelstraße“ wird am heutigen Freitag von 16 Uhr bis Mitternacht und am morgigen Samstag von 12 bis 1 Uhr gefeiert - mit DJ-Musik und Aktionen der dort ansässigen Gastronomen, Einzelhändler und Dienstleister.
Neue Formate ins Leben gerufen
Das neue Netzwerkformat „Hagen vernetzt“ soll demnächst im Drei-Monats-Rhythmus stattfinden.
Das ebenfalls frisch aus der Taufe gehobene Format „Hagen update“ wird nicht fest terminiert.
Wenn sich in der Stadt etwas Besonderes getan hat, wird „Hagen update“ aufgelegt.
Das Ladenlokal in der Elberfelder Straße 19 wird ab Anfang Juni renoviert; im Juli soll dort der Gastro-Betrieb „Pasta to go“ an den Start gehen.
„Wir wollen den Bürgern zeigen, dass in der Innenstadt und besonders in der Mittelstraße viel passiert“, erklärte Kirsten Fischer, Prokuristin der Hagen-Wirtschaftsentwicklung, beim heutigen „Hagen vernetzt – Business Lunch“. Bei diesem ebenfalls neuen (Netzwerk-) Format, das im „Bar Celona“ vor etwa 50 Teilnehmern eingeweiht wurde, ging es schwerpunktmäßig um das Sofortprogramm Innenstadt, das aufgrund der Pandemie und ihrer Folgen aufgelegt wurde und an dem sich Hagen und die Wirtschaftsentwicklung beteiligt.
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Zum Hintergrund: Das Förderprojekt des Landes NRW zur Stärkung der Innenstädte basiert auf einem Anmietungsfonds. Die Wirtschaftsentwicklung tritt als Vermittler zwischen Vermieter und neuem Mieter auf, ein Großteil der vom Vermieter reduzierten Miete wird aus dem Fördertopf bezahlt, der neu am Platz ansässige Einzelhändler oder Gastronom muss nur eine geringe Miete zahlen.
Der Stadt Hagen stehen aus dem NRW-Fördertopf 815.000 Euro zur Verfügung, „knapp die Hälfte des Geldes haben wir eingesetzt, um sieben Gründern einen Neustart zu ermöglichen, mehr als 400.000 Euro stehen also für zehn weitere Neueröffnungen zur Verfügung“, erklärt Kirsten Fischer.
Sie animiert jene, die eine frische Geschäftsidee haben, sich mit der Wirtschaftsförderung in Verbindung zu setzen ( 02331- 80 999 12). „Das Sofortprogramm endet 2023 – dann ist der Zug abgefahren“, erinnert Kirschen Fischer.
„Pasta to go“ ab Sommer
Zu jenen, die bislang schon in den Genuss der Förderung gekommen sind, gehören unter anderem das Bowlfood-Restaurant Beezou, der Laden Voltayo (Photovoltaik und E-Mobilität) sowie Wohn-Licht Böhme. Unter einem Mietvertrag ist die Tinte gerade getrocknet: In das Ladenlokal in der Elberfelder Straße 9 (bislang „Royal Donuts“) zieht Goekman Dilekli mit einem neuen Gastro-Konzept ein. Mit Unterstützung seiner Mutter Aysun Dilekli will der junge Mann den Betrieb „Pasta to go“ eröffnen.
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„Wir verstehen uns nicht als Imbissbude. Wir werden den Gast mit einem modernen Innendesign überraschen“, versprechen Mutter und Sohn.
Dr. Christopher Schmitt, seit Anfang des Jahres neuer Geschäftsführer der Hagen Wirtschaftsentwicklung, hofft, gemeinsam mit vielen Akteuren Hagen voran zu treiben und neue Vertriebswege und Geschäftsmodelle zu etablieren.