Hagen. Moderne Bestell-Terminals sind bei Kunden „hip“ und es gibt sie in vielen Fast-Food-Restaurants – auch in Hagen. Und was ist mit Kochlöffel?
Ganz schön schnell… Der Finger fliegt über das Display, und schon hat man einen Cheeseburger bestellt. Oder Pommes Frites, eine Cola oder gleich ein ganzes Menü: Bestell-Terminals halten immer mehr Einzug in Fast-Food-Restaurants. Bei vielen Kunden ist das meist schnelle Ordern ohne Worte beliebt, andere ziehen das herkömmliche Bestellen an der Theke vor.
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Während die Fast-Food-Ketten McDonalds und Burger King schon seit einigen Jahren Self-Order-Terminals anbieten, zieht Kochlöffel jetzt nach. Auch in Hagen.
Seit Anfang August auch bei Kochlöffel
Seit knapp einem Monat können Kunden in der Kochlöffel-Filiale in der Mittelstraße 23 in Hagen an zwei Bestell-Terminals Speisen und Getränke ordern.
„Seit dem 2. August bieten wir diesen Service an“, sagt Olga Filipek. Einige Kunden, vor allem ältere Stammgäste, stünden dem neuen Angebot noch etwas zaghaft gegenüber, erklärt die Leiterin des Hagener Fast-Food-Restaurants.
Es sei selten, dass Kunden um Hilfe oder eine kleine Einweisung bitten würden, „dabei können meine Mitarbeiter und ich gern von Gästen angesprochen werden“.
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Bei Kindern und Jugendlichen sähe das Ganze natürlich anders aus, sie würden mit einer absoluten Selbstverständlichkeit die Geräte nutzen. „Ich sage immer ,Junge Leute sind mit dem Handy in der Hand geboren’“, lächelt Olga Filipek, die seit fast 40 Jahren beim Unternehmen Kochlöffel beschäftigt ist und 14 Mitarbeiter betreut.
21 von 80 Kochlöffel-Restaurants mit Terminals ausgestattet
Deutschlandweit gibt es rund 80 Kochlöffel-Restaurants, „zum Start wurden davon 21 mit Bestell-Terminals ausgestattet, und Hagen ist dabei“, erläutert Marion Thyen, Leiterin des Kochlöffel-Marketingbereichs.
Aber zurück in die Mittelstraße 23, in das Restaurant mit 80 Sitzplätzen, das seit Jahrzehnten in der Hagener Innenstadt ansässig ist und einige Mal vergrößert und umgebaut wurde: An den Bestell-Terminals, die sich mittig im Gastraum befinden, kann per EC-Karte bezahlt werden oder die Kunden gehen mit ihrem am Terminal ausgedruckten Bon zur Kasse und bezahlen dort, „das machen meist Kinder und Jugendliche, die noch keine EC-Karte haben“, erläutert die Filialleiterin.
Grillhähnchen und Currywurst
Was die Klassiker im Kochlöffel sind? Olga Filipek muss nicht lange überlegen: „Natürlich Grillhähnchen und Currywurst mit Pommes Frites. Und unser Chickenburger läuft auch gut.“
Bei Schülern besonders beliebt
Ortswechsel: Gerade in der Mittagszeit ist die McDonalds-Filiale in der Hohenzollernstraße rappelvoll. „Zu Stoßzeiten wie jetzt bilden sich Schlangen von Schülern an unseren Bestell-Terminals, da wird kaum an der Theke bestellt, lediglich an der Kasse bezahlt“, erklärt Dennis Lang.
Im Schnitt würden mittlerweile weit mehr als die Hälfte aller Bestellungen an den insgesamt vier Self-Order-Terminals im Restaurant getätigt, so der Schichtleiter, der seit zehn Jahren beim Unternehmen McDonalds beschäftig ist.
Ständige Software-Updates
„Bei uns wurden vor fünf, sechs Jahren die Terminals eingerichtet“, blickt Lilian Haas zurück. Die McDonalds-Franchise-Nehmerin leitet zehn Fast-Food-Restaurants, davon fünf in Hagen. „Von der McDonalds-Zentrale in München werden ständig Software-Updates vorgenommen, Layouts verändert und Aktionen eingepflegt“, sagt Lilian Haas.
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Was sie gern beobachtet? „Wenn ältere Leute mit ihren Enkeln kommen, dann steuern sie wie selbstverständlich einen Terminal an und vertrauen darauf, dass sie zurecht kommen, was auch fast immer der Fall ist. Sie möchten vor ihren Enkeln hip und nicht altbacken erscheinen, und das ist doch schön.“ Natürlich gäbe es auch noch eine Menge Kunden, die die Bestellung an der Theke und somit das persönliche Gespräch vorziehen würden.
Burger King seit 2018 mit Bestell-Terminals auf dem Markt
Auch beim Mitbewerber Burger King können Kunden wählen, ob sie an der Theke oder am Self-Order-Terminal bestellen möchten. 2018 hat das Unternehmen die ersten Bestell-Terminals aufgestellt. In Hagen gibt es derzeit keine Burger-King-Filiale, doch die Fast-Food-Kette scheint an der Herdecker Straße in Vorhalle neu zu eröffnen. Die ehemalige Burger-King-Filiale an der Preußerstraße in Haspe, die Mitte 2022 an einen neuen Eigentümer verkauft wurde, steht weiterhin leer.
Weitere Infos:
Das Unternehmen Kochlöffel wurde vor 62 Jahren gegründet (das erste Kochlöffel-Restaurant wurde in Wilhelmshaven eröffnet) und beschäftigt heute rund 1000 Mitarbeiter.
Kochlöffel ist ein Familienunternehmen und wird in zweiter Generation vom Stammsitz Lingen im Emsland geführt. Seit 1995 vergibt das Unternehmen Lizenzen für Franchise-Restaurants, häufig übernehmen frühere Angestellte eine Filiale. Ein Drittel der Restaurants wird mittlerweile von Franchise-Partnern betrieben.
McDonalds ist in Hagen mit fünf Fast-Food-Restaurants vertreten: in der Hohenzollernstraße in der Innenstadt, außerdem an der Weststraße, am Berliner Platz am Hauptbahnhof, an der Enneper Straße sowie im Alter Reher Weg in Hohenlimburg. An allen Standorten in Hagen (mit Ausnahme der Filiale am Berliner Platz) gibt es Bestell-Terminals.