Hagen. Dem Personal wurde gekündigt, das insolvente Vapiano in Hagen ist zu. Ein Interessent für die Räume scheint aber schon gefunden. Alle Infos:

Nun steht fest – die Würfel sind gefallen: Das italienische Lifestyle-Restaurant Vapiano in der Hagener Innenstadt ist Geschichte. Aufgrund der Insolvenz der K&B Gastro GmbH & Co. KG, die von den Vapiano-Betreibern Gerald Bachmann und Hans Koegel geleitet wird, werden den 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bis Monatsende (also bis spätestens Donnerstag) ihre Kündigungen zugestellt, alle sind ab 1. September freigestellt.

Neueröffnung eines Systemrestaurants geplant

Und wie geht’s mit den Gastroräumlichkeiten im ehemaligen Heyda-Werk am Elbersufer 1 weiter? Wenn alles nach Plan läuft, eröffnet dort im März oder April 2024 ein neues Systemrestaurant.

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Aber der Reihe nach: Am heutigen Dienstag, 29. August, wurden die Mitarbeiter der Vapiano-Betriebe in Hagen und in Wuppertal (beide Restaurants wurden von den insolventen Betreibern Gerald Bachmann und Hans Koegel geführt) vom Insolvenzverwalter Dr. Jan Janßen­ von der Kanzlei Görg in Hagen­ sowie seinem Kollegen, Rechtsanwalt Christian Schulze, darüber unterrichtet, dass es für Betriebsweiterführungen­ keine Zukunft gibt.

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Zu wenig Kaufkraft in Hagen

Seit heute, 29. August, sind beide Casual-Lifestyle-Restaurants geschlossen, und das wird auch so bleiben. Schulze unterstreicht, dass man zweigleisig gefahren sei, um den Betrieb zu retten. „Wir haben mit Vapiano­-Franchise-Nehmern in ganz NRW telefoniert, ob sie sich vorstellen könnten, weitere Systemrestaurants zu übernehmen, doch keiner hat Interesse bekundet“, bedauert Christian Schulze. Die Begründung der Absage sei immer gleich gewesen: Die Kaufkraft in Hagen sei mit vielen anderen NRW-Städten nicht zu vergleichen.

14 Jahre war das Vapiano in Hagen ansässig – seit dem 29. August ist der Gastrobetrieb geschlossen.
14 Jahre war das Vapiano in Hagen ansässig – seit dem 29. August ist der Gastrobetrieb geschlossen. © Yvonne Hinz

Auch die Unternehmensleitung Vapiano, also der Franchise-Geber, habe letztendlich nicht helfen können­. „Wenn es zu einer Betriebsübernahme gekommen wäre, hätte das die Vorteile gehabt, dass die Mitarbeiter hätten übernommen werden können, und es wären keine zeitaufwendigen Umbauten nötig gewesen“, erläutert Christian Schulze­.

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Die zweite Schiene, die der Insolvenzverwalter und sein KolIege gefahren sind, scheint allerdings erfolgreich gewesen zu sein: „Es gibt einen Interessenten, der beide Standorte – also Hagen und Wuppertal­ – übernehmen möchte. Da eine Vertraulichkeitsvereinbarung getroffen wurde, wird der Name­ des potenziellen Investors momentan noch nicht publik gemacht“, so der Rechtsanwalt.

Vermieter bekunden Interesse

Derzeit werden mit den Vermietern beider Objekte Gespräche geführt, „beide sind wohl grundsätzlich bereit, mit dem Interessenten neue Mietverträge abzuschließen; die Konditionen müssen natürlich noch abgeglichen werden“.

Umbau dauert ein halbes Jahr

Knackpunkt: Der neue Systemgastronomie-Betreiber plant, die Räumlichkeiten umzubauen und umzugestalten, was etwa ein halbes Jahr dauern würde. In dieser Zeit blieben die Betriebe geschlossen. „Wenn alle offenen Fragen geklärt sind, können die Mietverträge im Oktober geschlossen werden, nach der Umbauphase könnte dann im Frühjahr Neueröffnung gefeiert werden.“

Schulze hält sich an die Vertraulichkeitsvereinbarung, nur soviel: „Der Interessent kommt nicht aus Hagen; er kennt sich in der Systemgastronomie gut aus, und sein Konzept klingt stimmig.“

Das Insolvenzverfahren wurde am 28. August eröffnet und Dr. Jan Janßen zum Insolvenzverwalter bestimmt. Die Vapiano-Mitarbeiter haben in den Monaten Juni, Juli und August Insolvenzgeld erhalten; jetzt sollten sie schnellstmöglich bei der Agentur für Arbeit Arbeitslosengeld beantragen.