Fröndenberg. Vor Wochen stand das Gebäude direkt an der Ruhr bereits zum Verkauf. Doch nun will Inhaberin Eicken Schneidersmann erst einmal weitermachen.
Wer zwischen Menden und Fröndenberg pendelt, der wird wohl täglich an einem echten Wahrzeichen der Ruhrstadt vorbeikommen: das Haus Ruhrbrücke. Der Gastro- und Hotelbetrieb direkt am Ufer der Ruhr wehrt sich aktuell gegen Gerüchte einer Schließung. Ein Verkauf des Gebäudekomplexes scheint derweil nicht mehr zur Debatte zu stehen.
Hotel- und Gastrobetrieb stand zum Verkauf
Der Charme des Hauses Ruhrbrücke ist in Fröndenberg längst bekannt. Das Ambiente direkt am Ufer der Ruhr verleitete die CDU Ende 2019 sogar dazu, ihren Bürgermeisterkandidaten Heinz-Günter Freck dort vorzustellen. Gleichwohl gehört der Gastronomie- und Hotelbetrieb - abseits des Neuen Hotels am Park - zu den Aushängeschildern für Übernachtungen in Fröndenberg. Gerade Ausflügler, die auf dem Ruhrtalradweg unterwegs sind, legen dort gerne ein kleines Verschnaufpäuschen ein.
„Mein Team steht für Sie bereit, um Ihnen in unserer gemütlichen Gaststube ein rundum schönes Erlebnis zu bereiten! Auswärtige Gäste können bei uns auch gerne übernachten.“
Nun allerdings mehren sich Gerüchte über eine Schließung des Traditionsbetriebs. Zumindest so sehr, dass sich die Inhaberin Eicken Schneidersmann gezwungen sieht, damit aufzuräumen. Die Gastgeberin denke zwar über ihren altersbedingten Rückzug nach, möchte aber unbedingt ihr Lebenswerk in gute Hände übergeben. Aufhören ohne eine geregelte Überleitung ist für sie undenkbar. „Mein Team steht für Sie bereit, um Ihnen in unserer gemütlichen Gaststube ein rundum schönes Erlebnis zu bereiten! Auswärtige Gäste können bei uns auch gerne übernachten“, betont Schneidersmann. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treten Gerüchten in sozialen Medien entgegen.
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Doch wie kommt‘s überhaupt dazu? Der Ursprung dürfte in einem Inserat zu finden sein, das inzwischen wieder offline genommen worden ist. Für 999.999 Euro stand das 3000 Quadratmeter große Areal im Herbst 2024 zunächst zum Verkauf. „Die gutbürgerliche Küche mit Frühstück, Außengastronomie, Kuchentheke und reichhaltiger Abendkarte ist sowohl bei Ausflüglern als auch bei den Stammgästen, den Messebesuchern und im Eventbereich sehr beliebt und geschätzt“, hieß es dazu auf dem Immobilienportal. Der Veranstaltungsraum biete Platz für bis zu 150 Gäste und sei für Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstage und Beerdigungen zu mieten. Das Hotel verfügt über 29 Zimmer mit insgesamt 60 Betten, die fast vollständig mit eigenen Bädern ausgestattet sind. Mittlerweile ist die Anzeige wieder offline genommen worden.
Geschichte des Betriebs soll fortgeschrieben werden
Stattdessen heißt es an der Ruhr nun: Mit Vollgas in die Zukunft. Denn das Haus Ruhrbrücke beteiligt sich weiterhin an Projekten der städtischen Wirtschaftsförderung. Im Oktober war Eicken Schneidersmann ein Partnerbetrieb im Projekt „Werde Gastronomie-Profi“ in Zusammenarbeit mit der Gesamtschule und führte Schülerinnen in der Phase der Berufsorientierung durch die Aufgabenbereiche ihres Hauses. „Das sympathische Haus aus dem Jahr 1800 strahlt gerade durch seine bewegte Geschichte eine einzigartige Atmosphäre aus. Gerne unterstütze ich Frau Schneidersmann bei Ihren Plänen“, so Wirtschaftsförderin Daria Sturm.
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Und so soll die Geschichte des historischen Hauses fortgeschrieben werden. Drei Mal wurde das Gebäude massiv zerstört und wiederaufgebaut. Die Überflutung durch die Wassermassen der zerstörten Möhnetalsperre im Jahr 1943 hinterließen ebenso ihre Spuren wie die Zerstörungen durch Kriegsbomben im Jahr 1945 und durch eine Explosion des nahegelegenen Gaswerks im Jahr 1949.