Fröndenberg. Dirk Weise macht‘s. Was der Chef des Freibads Dellwig bereits ankündigte, ist nun offiziell. Was er für Fröndenberg anpacken will.

Die Fröndenberger CDU macht sprichwörtlich Nägel mit Köpfen: Dirk Weise wird für die Christdemokraten im kommenden Jahr als Bürgermeisterkandidat ins Rennen gehen. Mit dem Chef des Bürgerbads Dellwig geht die CDU derweil gänzlich neue Wege. Was sich Weise vornimmt - und was er in Fröndenberg verändern will.

Ein Anruf im Frühjahr

Ein Sonntagabend im Frühjahr 2024. Dirk Weise genießt den Abend gerade auf der Couch, als das Telefon klingelt. Am anderen Ende ist Gaby Spiekermann. Die Fröndenberger CDU-Vorsitzende kommt schnell zum Punkt: „Kannst du dir vorstellen, als Bürgermeister zu kandidieren?“ Weise ist baff. „Mein erster Gedanke war: Wow“, sagt der Dellwiger im Gespräch mit der Westfalenpost.

„Meine Frau hat schnell gemerkt, dass ich da ,on fire‘ bin.“

Dirk Weise
CDU-Bürgermeisterkandidat

Aus dem Anruf im Frühjahr sind inzwischen Fakten geworden. Einstimmig ist Weise in dieser Woche offiziell zum Kandidaten der Christdemokraten gewählt worden. „Ich bin natürlich total happy.“ Dabei war die Entscheidung keineswegs von Anfang an klar - zumindest nicht für Weise. „Das zollt einem erst einmal Respekt ab.“ Für das Amt, für das Vertrauen der Partei, für die Verantwortung den Bürgern gegenüber. Wochenlang diskutiert Dirk Weise die Szenarien mit seiner Frau. Pro und Kontra. Auch im Urlaub ist das Ganze Thema. „Meine Frau hat schnell gemerkt, dass ich da ,on fire‘ bin.“ Für ihn aber auch klar: Zieht die Familie nicht mit, macht das alles keinen Sinn. Schlussendlich sagt er Gaby Spiekermann zu. „Ich könnte mir vorstellen, heißt aber nicht, dass ich auch gewählt werde“, sagt Weise. Doch was wäre, wenn?

Eckpunkte für den Wahlkampf, der voraussichtlich erst im Sommer 2025 so richtig Fahrt aufnehmen dürfte, hat Dirk Weise schon für sich festgelegt. „Wenn wir in Fröndenberg etwas auf die Beine stellen wollen, dann müssen wir das als Team.“ Heißt: Nicht nur eine fraktionsübergreifende Arbeit in puncto Politik, sondern vor allem ein offenes Ohr für Bürgerinnen und Bürger.

Eine neue Perspektive für die Ruhrstadt

Dass die CDU-Vorsitzende über den frisch gewählten Kandidaten sagt, er sei „ein Macher“, kommt nicht von ungefähr. Zwar will Weise im Zuge seiner Kandidatur nicht nur auf das Freibad Dellwig reduziert werden, der Erfolg des Bürgerbads ist allerdings unweigerlich mit dem Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH verbunden. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass das Bad in Teilen vollkommen energieautark betrieben werden kann. Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und neue Umwälzpumpen sorgen im Freibad für Zukunftssicherheit. „Den Spruch ,Geht nicht, gibt‘s nicht‘ gibt es bei mir nicht“, betont Weise. Und dabei muss es für ihn zwischendurch auch kreativ werden.

Fehlende Verwaltungserfahrung will er mit Tatendrang und Transparenz ausgleichen. Ohnehin gehe es für ihn weniger darum, von Anfang an jeden Ablauf im Rathaus genaustens zu kennen. „Es kann auch eine Chance sein, etwas aus einer anderen Perspektive zu betrachten“, sagt Dirk Weise. Schlussendlich gehe aber auch das nur im Team: mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus, mit den Fraktionen - und eben mit den Bürgern. „Ich möchte Menschen miteinander in Verbindung bringen. Wirtschaft und Handwerk, Vereine und Verbände, Politik und Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger – zusammen können wir mehr erreichen.“ Und das gelte für ihn für alle Gesellschaftsbereiche: Freiwillige Feuerwehr, Schulen, Straßensanierung.

Dementsprechend optimistisch zeigt man sich in Reihen der CDU. „Er ist ein echter Fröndenberger, der die Menschen und die Herausforderungen unserer Stadt kennt und versteht“, so Gaby Spiekermann am Rande der Mitgliederversammlung.