Gevelsberg. Brinkhoff’s konnte „Traditionen, die uns so wichtig sind, nicht mehr garantieren“. Krombacher soll die alten Bräuche nun sichern.

Für viele Gevelsberger ist die „schrägste Kirmes Europas“ das Highlight des Jahres. Und auf der Kirmes zieht es immer besonders viele Menschen an die Bierstände. Vor allem die Kirmesgruppen selbst lieben ihr kühles Blondes als Belohnung für die harte Arbeit, die sie in die Vorbereitung des Kirmeszugs stecken. Seit vielen Jahren war der feste Kooperationspartner hierfür die Brauerei Brinkhoff. „Als die Schwelmer Brauerei zumachte, kamen die schon mit ins Boot“, sagt Dirk Henning, Geschäftsführer des Gevelsberger Kirmesvereins. Aber das ist nun Geschichte – ab sofort wird die Marke Krombacher im Kirmesgeschehen mitmischen.

Neuer Vertrag mit Krombacher

Dirk Henning betont, dass Brinkhoff stets ein zuverlässiger Partner gewesen sei. „Daran lag es nicht“, versichert er. Die Dortmunder Brauerei konnte aber „diese Tradition, die uns so wichtig ist, nicht mehr garantieren.“ Damit bezieht er sich unter anderem darauf, dass es ihnen sehr wichtig war, weiterhin für einen Kirmeskrug und die dazugehörige Kirmeskrugfete zu sorgen. Aber auch die Versorgung der verschiedenen Kirmesgruppen mit Bierwagen auf ihren Sommerfesten sollte sichergestellt werden. „Die Krimesgruppen haben uns den Auftrag gegeben, sich mal um einen neuen Sponsoren-Vertrag zu kümmern“, so Dirk Henning. Verhandelt wurde nicht nur mit Krombacher und Brinkhoff, sondern auch mit König Pilsener und Veltins.

Brauereiwechsel zu Krombacher
Nick und Marco Rehfeld (Getränke Rehfeld), Lutz Borgolte (Gebietsverkaufsleiter der Krombacher Brauerei), GKV Geschäftsführer Dirk Henning und der Vorsitzende vom Gevelsberger Kirmesverein, Markus Loetz, stoßen auf den unterschriebenen Vertrag an. © André Sicks | André Sicks

Letztendlich fiel die Wahl auf Krombacher, die größte privat geführte Brauerei Deutschlands, die laut Henning das Vereinsleben noch großschreibt und auch in vielen Schützenvereinen im Sauerland vertreten ist. „Das Angebot war unschlagbar. Wir haben es den Gruppen vorgestellt und dann wurde abgestimmt.“

Fünf Jahre wird Krombacher nun bei Kirmes, Kirmesabend, Sommerfesten und Co. aus den Zapfhähnen des Kirmesvereins und der Kirmesgruppen fließen. „Danach werden die Karten neu gemischt“, erzählt Dirk Henning. Was ändert sich durch den Brauereiwechsel für Gevelsberger Kirmesfreunde? „Bis auf den Geschmack nichts.“ Auf der Kirmes selbst könne es aber natürlich auch weiterhin Bier anderer Anbieter von privaten Ständen geben.

Kirmeskrugfete findet neue Heimat

Neben dem Geschmack wird es aber noch eine weitere Änderung geben: Die traditionelle und beliebte Kirmeskrugfete wird mit dem Wechsel zu Krombacher selbstverständlich in Zukunft nicht mehr in den Räumlichkeiten der Brauerei Brinkhoff gefeiert. Bis ins Siegerland muss aber niemand fahren. Dirk Henning und Markus Loetz, der Vorsitzende des Gevelsberger Kirmesvereins, bemühten sich, die Veranstaltung ortsnah ausrichten zu können. Bei der Destillerie & Brennerei Heinrich Habbel in Sprockhövel wurde ein neuer Austragungsort gefunden.

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Die Vorbereitungen in Sachen Kirmeskrug können nun starten: „Wie der Krug im nächsten Jahr aussieht, da gehen wir jetzt ins Rennen mit.“ Mehr Details will Dirk Henning nicht verraten. Was letztendlich auf den Krug kommt, bleibt wie immer eine Überraschung.

Ein guter Deal für beide Seiten

Nicht nur für die Kirmesgruppen, auch für Krombacher sei es ein guter Deal. „Das lohnt sich für die definitiv, wir sprechen hier so von 150 bis 200 Hektoliter Bierverbrauch pro Jahr“, sagt Henning. „Beim Münchener Oktoberfest würden sie aber darüber lachen, da geht so eine Menge vermutlich am Tag weg“, ergänzt er lachend.

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Der Geschäftsführer vom Kirmesverein ist beruflich oft in München. Sein persönlicher Favorit unter den Biersorten ist daher auch, anders als man es von einem alten Schalker vermuten würde, Münchner Helles. „Hier und da kam aber auch schon mal eine Kiste Krombacher zum Einsatz und jetzt natürlich umso mehr.“

Denn genauso wie sie von der Brauerei die Unterstützung für ihre alten Traditionen erwarten, werden sie auch hinter Krombacher als neuem Kooperationspartner stehen. „Es muss gelebt werden – von beiden Seiten.“