Gevelsberg. Der große Supermarkt an der Wittener Straße wird nach zehn Jahren modernisiert und umgestaltet. Dafür wird er dreieinhalb Wochen geschlossen.
Vielen Kunden sind die Aufsteller und Aushänge längst aufgefallen: Edeka Mader in Gevelsberg wird am Samstag, 1. Februar, bereits um 14 Uhr schließen. Danach geht es im Lebensmittelmarkt am Börkey zur Sache: Dreieinhalb Wochen lang wird modernste Technik eingebaut, renoviert und umgeräumt. Am Donnerstag, 27. Februar, um 7 Uhr, öffnen sich die Türen dann erstmals wieder. „Wir möchten natürlich so wenig Schließzeit wie möglich, um so wenig Umsatz wie möglich zu verlieren“, betont Inhaber Matthias Mader. „Aber wir werden auch technisch das eine oder andere verändern, das braucht seine Zeit.“
Im Juni feiert der Edeka-Markt am Börkey zehnjähriges Bestehen. Vorher wird nicht nur feucht durchgewischt, sondern modernste Technik installiert, umgeräumt und das Sortiment erweitert. Insbesondere im energieintensiven Kühl- und Tiefkühlbereich werde man etwa 20 bis 25 Prozent Strom sparen, weil die neuen Geräte sehr viel effizienter seien, erklärt Matthias Mader. Der Inhaber verweist nicht zuletzt darauf, dass etwa 1300 bis 1400 Kunden beispielsweise die Türen der Kühlregale mächtig beanspruchen würden.
Nicht zuletzt verringere man den CO₂-Fußabdruck. „Wir haben den Markt schon bei der Eröffnung mit Geräten mit CO₂-Technik ausgestattet, doch die Technik hat sich seitdem noch einmal erheblich weiterentwickelt.“ Ebenfalls ausgetauscht werden die Leuchtmittel. „Wir haben bereits LED-Technik, können aber auch da 15 bis 17 Prozent Strom sparen“, so Mader, der den Umbau bereits seit einem Jahr plant.
Heiße Theke wird integriert
Neben dem Einbau neuester Technik stehen auch Veränderungen beim Angebot auf dem Programm. „Wir werden die heiße Theke in den Markt fest integrieren“, erklärt Matthias Mader, der fünf weitere Edeka-Märkte in Essen, Bochum und Velbert führt. Das Angebot, das in Zeiten von Corona an den Start gebracht und gut angenommen wurde, sei auch nach der Pandemie sehr gefragt. Bisher war im Bereich zwischen den Kassen und dem Eingang an der Obst- und Gemüseabteilung eine mobile Theke aufgebaut. Die Theke soll baulich integriert werden. „Klassisch hergestellte Hausmannskost ist beliebt. Die meisten nehmen das Essen mit nach Hause, es kann aber auch in der Sitzecke an der Bäckereifiliale gegessen werden“, meint der Marktbetreiber.
Neu ins Sortiment nimmt der Edeka-Markt Produkte von „Naturkind“ auf. „Unsere Kundinnen und Kunden lieben neben Qualität und Frische auch regional und lokal erzeugte Lebensmittel“, meint der 46-Jährige. „Bei diesem nachhaltigen Fachmarkt-Konzept stehen bewusster Genuss sowie regionale, saisonale und unverpackte Lebensmittel in Bio-Qualität im Vordergrund.“ Das neue Angebot wird da zu finden sein, wo aktuell der Kühlbereich mit den Molkereiprodukten angesiedelt ist. In diesem Segment wird allerdings nichts verloren gehen, weil ein Teil des Kühlbereichs in eine neue Insel integriert wird. Dort gibt es das SB-Angebot an Käse, das ebenso verdoppelt wird wie die Käsetheke mit Bedienung, die ebenfalls Teil der Insel sein wird.
„Wir setzen sehr auf Bedienung“, betont Matthias Mader. Das gilt auch für die Frischetheke, die - abgesehen vom Käse - am bekannten Ort bleiben wird. Ausgeweitet werden sollen dort das „Dry Aged“- Angebot und das „Lieblingswild“-Sortiment. „Das ,Dry Aged‘-Kühlhaus wird durch eine Schranklösung ersetzt“, führt Matthias Mader den gedanklichen Rundgang fort. „An der Stelle des Kühlhauses wird ein großes Regal mit hochwertigen Fertiggerichten installiert.“
Währen die Spirituosen-Abteilung verkleinert wird, wird der Bereich der alkoholfreien Getränke vergrößert. Auch die Tiefkühlabteilung wird mit hohen Regalen ausgestattet, sodass das Sortiment erweitert werden kann. Ausgebaut wird ebenfalls das Angebot an veganen Produkten.
Grundsätzlich werde sich für die Kunden an der Sortierung im Markt nicht allzu viel ändern, betont Mader. Allerdings werden die Regale auf der 2300 Quadratmeter großen Verkaufsfläche nicht mehr - wie es zur Eröffnung 2015 noch angesagt gewesen sei - schräg angeordnet. Dadurch gewinne man einiges an Stellfläche. Insgesamt würden nach dem Umbau etwa 33.000 bis 34.000 Artikel im Markt angeboten. Bisher seien es etwa 30.000.
Keine SB-Kassen
Durch das Integrieren der heißen Theke in den Markt falle eine Kasse weg. „Es bleiben aber fünf, das reicht absolut aus“, so der Inhaber. Auf die Einführung von Selbstbedienungskassen verzichte er bewusst, so Mader, der in Gevelsberg, seinem größten Markt, 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.. „Ich bin ein Fan davon, dass es Kundenkontakt gibt.“ Außerdem sei das Thema der SB-Kassen durchaus komplex und für das Personal zeitintensiver als es mancher Anbieter der digitalen Systeme weismachen wolle.
Einen frischen Anstrich und eine neue Beschilderung der Abteilungen in Wort und Bild an den Wänden erhält der Markt ebenfalls im Zuge der Umbauarbeiten. Renoviert wird auch der Bereich der Bäckerei Büsch, ebenso die Lottoannahmestelle und Postfiliale mit Zeitschriften und Tabakwaren von Durak Bayin.
Nach Geschäftsschließung am Samstagnachmittag geht es daran, alle Regale auszuräumen. Montagmorgen soll das erledigt sein, sodass danach die umfangreichen Arbeiten beginnen können. „Am 27. Februar gehen wir dann um 7 Uhr mit komplett neuer Ware an den Start“, so Matthias Mader.
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