Ennepetal. Nach dem Feuer in Ennepetal, bei dem sechs Menschen verletzt wurden, schließt die Kripo inzwischen einen technischen Defekt als Ursache aus.
Der Brand in einem Mehrfamilienhaus an der Hermann-Löns-Straße in Ennepetal ist nicht durch einen technischen Defekt entstanden. Diese Ursache könne man inzwischen ausschließen, erklärte Christoph Neuhaus, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde EN gegenüber dieser Redaktion.
Am Freitag hatte ein Brandermittler des Landeskriminalamts (LKA) die Wohnung im ersten Obergeschoss des Hauses, in der das Feuer am Dienstagabend (5. November) ausgebrochen war, genau unter die Lupe genommen. Seinen Erkenntnissen zufolge entstand der Brand auf dem Balkon und griff von dort aus auf die Wohnung über. Die Ermittlungen der Kripo konzentrieren sich folglich auf den Verdacht der Brandstiftung. Mehr teilte Neuhaus zum Stand der Ermittlungen nicht mit. Bereits während die Löscharbeiten im Stadtteil Homberge noch in vollem Gange waren, hatten Zeugen der Polizei davon berichtet, dass Personen in dem Bereich mit Böllern hantiert hätten. Möglicherweise hatten die Personen einen Knallkörper auf den Balkon geworfen und somit den verheerenden Brand ausgelöst.
Eine erfreuliche Mitteilung hatte der Polizeisprecher in Bezug auf die Verletzten: Drei der sechs Personen, bei denen der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung bestand, waren am Dienstagabend vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert worden. Alle drei seien inzwischen wieder nach Hause entlassen worden, so Neuhaus.
Die Wohnungen auf der vom Brand nicht unmittelbar betroffenen Seite des Sechs-Parteien-Hauses, das der Gebau Wohnen eG gehört, sind inzwischen wieder bewohnbar. Die Wohnungen auf der anderen Seite können vorerst noch nicht wieder bezogen werden. Der Mieter der unteren Wohnung sei anderweitig untergekommen, teilte Josy Cummerwie, Leiterin der Wohnungsvermittlung bei der Gebau, auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Die Mieterin der Wohnung im zweiten Obergeschoss habe vorübergehend in einem Hotel Unterschlupf gefunden. Ab dem 4. Dezember werde sie auf Vermittlung der Gebau bis auf Weiteres in eine Gästewohnung der Baugenossenschaft „Die Voerder“ in Voerde ziehen können.
Die Wohnung im ersten Obergeschoss, auf deren Balkon das Feuer ausgebrochen war, wurde schwer beschädigt und ist voraussichtlich noch lange unbewohnbar. Nach Auskunft von Josy Cummerwie habe die betroffene Familie eine Gebau-Wohnung in der Nähe angemietet.
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