Ennepetal. Die Ursache für das Feuer in einem Mehrfamilienhaus, bei dem es sechs Verletzte gab, ist noch unklar. Nun war ein Brandermittler des LKA vor Ort.
Haben Böller den Wohnungsbrand an der Hermann-Löns-Straße ausgelöst? Oder hatte das Feuer, bei dem am Dienstagabend sechs Personen leicht verletzt wurden, doch eine andere Ursache. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern noch an. Am Freitag (8. November) nahm ein Brandsachverständiger des Landeskriminalamts die betroffene Wohnung in Augenschein. Zu welchen Erkenntnissen der Experte gekommen ist, konnte Christoph Neuhaus, Sprecher der Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr, am Freitag noch nicht sagen.
Noch während der Löscharbeiten hatten Zeugen der Polizei vor Ort davon berichtet, dass sie Personen gesehen hätten, die mit Feuerwerkskörpern in der Gegend unterwegs gewesen seien. „Sie haben ausgesagt, dass es wahrscheinlich Böller gewesen sein könnten, die das Feuer ausgelöst haben“, erklärte Jennifer Boeke, Sprecherin der EN-Polizei. Man ermittle daher auch in diese Richtung. Allerdings könne sie noch keine Angaben zum Alter der Betreffenden machen. Das Feuer war offenbar im Bereich des Balkons ausgebrochen, was zumindest nicht gegen die Möglichkeit sprechen würde, dass auf dem Balkon gelandete Böller der Auslöser waren.
Die Feuerwehr Ennepetal war am Dienstagabend gegen 18.50 Uhr mit dem Stichwort „Brand in Gebäude“ zu dem Mehrfamilienhaus an der Hermann-Löns-Straße im Stadtteil Homberge alarmiert worden. Schon während der Anfahrt wurde der Einsatz hochgestuft auf „Brand in Wohngebäude mit Menschenleben in Gefahr“ und Stadtalarm ausgelöst.
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Beim Eintreffen der ersten Kräfte stand eine Wohnung in Vollbrand, der verstärkt in Richtung des rückwärtigen Balkons wütete. Rauch breitete sich bereits im Treppenhaus aus, das als erster Fluchtweg in dem Gebäude dient. Die Brandwohnung war bereits geräumt, die Einsatzkräfte der Feuerwehr retteten unter Atemschutz vier Personen mit Fluchthauben durch den Treppenraum. Insgesamt wurden zehn Personen aus dem Gebäude gerettet, einige hatten sich bereits von selbst ins Freie begeben.
„Massenanfall von Verletzten“ ausgerufen
Die Feuerwehr rief den „MANV 10“, den „Massenanfall von Verletzten mit bis zu zehn Verletzten“, aus. Sechs Bewohnerinnen und Bewohner, bei denen der Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung bestand, wurden dem Notarzt zugeführt und begutachtet. Letztendlich wurden drei Leichtverletzte vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Durch das Feuer im 1. Obergeschoss gerieten auch auf dem darunterliegenden Balkon Dinge in Brand. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Wohnungen und das direkt angrenzende Nachbarhaus konnte verhindert werden.
Die Feuerwehr Ennepetal war mit etwa 60 Einsatzkräften vor Ort. Hinzu kamen 20 Kräfte des Rettungsdienstes. Die Feuerwehr Hagen unterstützte im Rahmen des „MANV 10“. Die Wehr bildete drei Einsatzabschnitte, in denen es um Menschenrettung, Brandbekämpfung und Kontrolle der Nachbargebäude ging. In einem vierten Einsatzabschnitt versorgte der Rettungsdienst die Verletzten.
Kripo ermittelt zur Brandursache
Gegen 20 Uhr hatten die Wehrleute den Brand unter Kontrolle. Das gesamte Haus ist vorerst unbewohnbar. Drei betroffene Familien kamen zunächst bei Freunden unter. Die Stadt bot an, sich bei Bedarf um eine Unterbringung zu kümmern, bisher sei dies allerdings nicht in Anspruch genommen worden, hieß es am Mittwoch auf Nachfrage aus dem Rathaus. Bürgermeisterin Imke Heymann war am Dienstagabend auch persönlich zum Brandort geeilt. Vertreter der Gebau als Hauseigentümerin und der AVU als Energieversorger waren ebenfalls vor Ort.