Ennepetal. Der Arbeitgeber der so jung verstorbenen Julia Tomann ruft Spendenaktion ins Leben, um ihren Traum für ihren kleinen Sohn möglich zu machen.

Sie wurde geschätzt und geliebt: Die Ennepetalerin Julia Tomann verstarb im Alter von nur 34 Jahren an einem seltenen NUT-Karzinom. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes hatte den Traum, einmal alle Hauptstädte Europas zu bereisen. Ihr Arbeitgeber Stefan Richlick, Geschäftsbereichsleiter bei der Nordwest Handel AG, schätzte Julia Tomann nicht nur als Mitarbeiterin sehr, sondern war ihr und ihrem Ehemann Moritz auch freundschaftlich verbunden. Um es ihrer Familie und vor allem ihrem kleinen Sohn zu ermöglichen, einmal den Reisetraum von Julia zu erfüllen, richtete Stefan Richlick einen Spendenaufruf bei der Plattform „GoFundMe“ ein. „Geld wird seine Mama nicht ersetzen können, aber eventuell können Moritz und Milo gemeinsam Julias Wunsch in Erfüllung gehen lassen“, schreibt Richlick im Begleittext des Spendenaufrufs.

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Und viele Menschen möchten der Familie diesen Wunsch erfüllen: Mehr als 550 Menschen spendeten seit dem Start der Aktion eine Summe in Höhe von 18.750 Euro. Auch die Tennisabteilung von Fortuna Wuppertal, bei der Julias Ehemann Moritz als Tennislehrer arbeitet, richtete ein Sparbuch ein, auf dem bisher mehr als 4500 Euro angespart wurden.

Für Moritz Tomann, der seine Frau vor vier Wochen verlor, sind das unglaubliche Summen, für die er und seine Familie sehr dankbar sind. „Das hilft uns natürlich, auch wenn es ein schwacher Trost ist. Aber vielleicht hilft es Milo irgendwann weiter und erleichtert ihm den Start ins Leben.“

Dass so viele Menschen Anteil am Schicksal von Julia nehmen, zeige ihm, dass seine Frau viel Gutes hinterlassen habe. „Sie war sehr beliebt bei ganz vielen Leuten und das Schicksal, das sie ereilt hat, hat viele Menschen bewegt.“ Vor allem für seinen Sohn Milo sei diese Unterstützung eine ganz tolle Sache – auch wenn ihm das seine Mama nicht wiederbringe.

Spende an Organisation fürs Krebshilfe

Einen Teil des Geldes möchte Moritz Tomann an eine Organisation spenden, die krebskranke Frauen mit einer Kältehaube ausstattet. „Die Hauben erhöhen die Wahrscheinlichkeit, die Haare bei einer Chemotherapie nicht alle zu verlieren. Julia hätte diese Haube gerne gehabt und wir möchten jetzt anderen Frauen ermöglichen, über das Krankenhaus eine zu erhalten“, erklärt Moritz Tomann. Denn die Krankenkassen würden diese Hilfe zur Bekämpfung der Nebenwirkungen einer Chemotherapie nicht zahlen.

In Gedenken an seine Frau reiste Moritz Tomann mit Milo über Julias Geburtstag nach Brüssel, die Hauptstadt Belgiens. „Brüssel ist eine Hauptstadt, die Julia noch nicht kannte. Wir haben also schon einmal ein bisschen angefangen“, erzählt Moritz Tomann.

Bei der Rückkehr am Kölner Bahnhof kamen Milo und er am gleichen Gleis an, an dem für Moritz Tomann 2021 auch sein Junggesellenabschied begann. „Da gibt es so viele Erinnerungen, die immer wieder hochkommen“, erzählt der junge Mann.

Der Spendenaufruf für Julia Tomanns Familie ist unter folgendem Link zu finden: https://www.gofundme.com/f/julia-tomann-geb-buttner

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