Ennepetal. Platte Reifen, eingeschlagene Scheiben: Parkplatz hinter City Center wird offenbar als Schrottplatz missbraucht. Der Kreis ermittelt.

Wenn in Ennepetal der Sperrmüll abgeholt wird, nutzen manche Menschen aus Unwissenheit oder ganz bewusst die Gelegenheit, auch anderen Müll am Straßenrand abzuladen. Am Dienstagmorgen (12. November) musste der Eigentümer des Hauses Voerder Straße 61 feststellen, dass Unbekannte sechs alte Reifen an den Straßenrand gelegt hatten – ausgerechnet vor dem Info-Treff des SPD-Ortsvereins. Nur wenige hundert Meter entfernt, auf einem Parkplatz hinter dem Ennepetal City Center und dem Parkhaus am Markt stehen seit einiger Zeit mehrere offenbar abgemeldete Pkw und ein heruntergekommener Imbissanhänger. An zweien der Fahrzeuge sind die Reifen platt und die Heckscheiben eingeschlagen. Die SPD hat sich nun an die Stadtverwaltung gewandt.

„Wir bitten schnellstmöglich um Beseitigung der unansehnlichen Schandflecken und Rückmeldung, was veranlasst wurde“, schrieben die Sozialdemokraten. Sie lieferten Fotos sowohl vom Reifenstapel als auch von den abgestellten Pkw mit. „Als SPD-Fraktion im Rat der Stadt Ennepetal liegt uns ein gedeihliches Miteinander in unserer Stadt sehr am Herzen. Solch ein Verhalten, wie die Verursacher es an den Tag gelegt haben, wollen wir nicht tolerieren“, hieß es weiter.

Altreifen vom Betriebshof entsorgt

Die bei der Sperrmüllabfuhr durch unbekannte Dritte beigestellten Altreifen würden wie üblich im Nachgang an die Sammlung durch den Betriebshof eingesammelt und kostenpflichtig entsorgt, teilte die Stadt Ennepetal auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Grundsätzlich gilt: Sofern der Verursacher nicht festgestellt werden kann, tragen die Entsorgungskosten letztlich alle Bürgerinnen und Bürger über die Abfallgebühren, in deren Berechnung diese Kosten einfließen.

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Zu den abgemeldeten Pkw und dem Imbissanhänger erklärt die Verwaltung, dass es sich bei dem Teil des Parkplatzes hinter dem Ennepetal City Center um ein Privatgrundstück handele. „Grundsätzlich dürfen dort abgemeldete PKW und Anhänger abgestellt werden“, so die Erklärung. „Nicht erlaubt ist jedoch die Lagerung von Abfällen auf Grundstücken. Die beiden Schrott-Pkw sind eindeutig Abfälle.“ Die Zuständigkeit hierfür liege allerdings beim Ennepe-Ruhr-Kreis. Man habe die Kreisverwaltung in Schwelm bereits über die abgestellten Schrott-PKW informiert. Die Halter zu ermitteln sei in diesem Fall unerheblich, da der Grundstückseigentümer verantwortlich sei.

Grundsätzlich können abgemeldete Kfz auf einem privaten Grundstück abgestellt werden, sofern das Grundstück – wie es hier der Fall ist – umfriedet, also nicht frei zugänglich ist. Falls ein oder mehrere Autos für eine längere Zeit eingezäunt abgestellt werden, stellt sich die Frage, ob das Grundstück eventuell zur Abfallentsorgung genutzt wird. Dagegen könnte der Kreis vorgehen und eine sach- und fachgerechte Entsorgung verlangen. Gleiches gilt, wenn eine Gefahr für die Umwelt droht. Kommt der Grundstückseigentümer einer solchen Aufforderung nicht nach, könnte das Auto vom Kreis selbst oder von einem beauftragten Unternehmer abgeschleppt werden und so für den Eigentümer teuer werden.