Ennepetal. Kleines Teil, große Wirkung: Bautaucher haben ein Gerät in die Ennepetalsperre abgesetzt. Es macht unser Trinkwasser besser

Ein seltener Anblick hat sich vergangene Woche den Spaziergängern und Radfahrern an der Ennepetalsperre geboten. Sie konnten Bautauchern bei einer außergewöhnlichen Arbeit beobachten: Nach notwendigen Reparaturarbeiten setzte die AVU zusammen mit ihrer Tochterfirma VWW (Verbund-Wasserwerk Witten) und Fachfirmen ein rund 800 Kilogramm schweres Belüftungsgerät zurück in die Ennepetalsperre. Damit das von dort entnommene Trinkwasser weiter die bestmögliche Qualität aufweist.

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Die AVU entnimmt der Talsperre Wasser, um es im nahegelegenen Wasserwerk Rohland zu Trinkwasser aufzubereiten. Im Sommer entstehen unterschiedliche Temperaturschichten in der Talsperre, die einen Austausch des oberen wärmeren Wassers mit dem unteren kälteren Horizont verhindern. Daher kann es im Spätsommer zu einem Mangel an Sauerstoff im Tiefenwasser kommen.

Da dort auch das Rohwasser für das Wasserwerk entnommen wird, sorgt bereits seit den 1970er-Jahren die Belüftungsanlage am Talsperrengrund für eine optimale Wasserqualität. Die rund 800 Kilogramm schwere und im Durchmesser 7,5 Meter große Anlage ist in den letzten Monaten an Land instandgesetzt worden. In der vergangenen Woche brachten VWW-Mitarbeiter und Spezialtaucher die Anlage wieder an ihren rund 30 Meter tiefen Bestimmungsort auf dem Grund der Talsperre zurück.

Taucher auf einem Ponton mitten auf dem Wasser, ein großer Baukran auf der Staumauer: Der Aufwand war enorm. Mehrere Tauchgänge waren notwendig, um die Belüftungsanlage wieder an die richtige Stelle zu bringen und sie dort zu verankern. Die Mühe hat sich gelohnt: „Wir haben hier mit dem Talsperren-Wasser ideale Bedingungen für die Trinkwasser-Produktion. Und dank der Belüftungsanlage können wir das noch verbessern und so die Qualität des AVU-Trinkwassers sicherstellen“, sagt Andreas Wied, Prokurist des VWW.