Schwelm. Er war auf seinem Roller mit deutlich mehr als 25 km/h unterwegs: Für einen 50 Jahre alten Mann endet die Fahrt nun im Gefängnis.

28 Vorstrafen hat ein Mann aus Wuppertal bisher angesammelt. Immer wieder war er wegen Straßenverkehrsdelikten verurteilt worden, hat seine Fahrerlaubnis verloren und auch schon einige Zeit hinter Gittern verbracht. Gelernt hat er daraus offenbar nicht.

Denn am 26. September vergangenen Jahres ist er mit einem Roller auf der Straße Am Ochsenkamp in Schwelm unterwegs. Aufgrund der fehlenden Fahrerlaubnis dürfte er nicht schneller als 25 km/h sein. Eine Polizeistreife stellt aber fest, dass der Roller die 25 überschreitet (wir berichteten).

Lesen Sie auch:

Wem gehören die Schrottautos mitten in Ennepetal?

Handmade in Schwelm: Jede Tasche ist ein wertvolles Unikat

Gänse-Taxi: So kommt das Weihnachtsessen bequem nach Hause

Schwelmer Mordprozess: Verteidiger nehmen Polizisten in die Mangel

Seit August muss sich der 50-Jährige im Amtsgericht Schwelm verantworten. Am ersten Prozesstag hatte er erklärt, den Roller als gedrosselt gekauft zu haben. Laut Verkäufer habe der defekte Tacho immer ein zu hohes Tempo angezeigt. Er sei daher davon ausgegangen, nicht schneller als erlaubt zu sein.

In einem Fortsetzungstermin wurde eine Polizistin vernommen. „Wir sind hinter ihm hergefahren - ein kurzes Stück. Wir haben gemerkt, dass er keine 25, sondern schneller fährt“, erklärt die 34-Jährige. Der Streifenwagen sei 50 gefahren. Dabei hätte sich der Abstand zum Roller nicht verändert.

Bei der Kontrolle habe der Mann nervös gewirkt. Er habe keine Bescheinigung zur Drosselung vorlegen können. Auf Nachfrage der Richterin nach dem Beruf des Angeklagten gab der 50-Jährige an, Kfz-Mechaniker zu sein. Als solcher hätte ihm auffallen müssen, dass er am Tattag schneller als 25 gefahren war, resümierte die Vorsitzende.

Sie verurteilte den Wuppertaler zu vier Monaten Haft. Für Bewährung sah sie aufgrund der Vorstrafen keinen Raum. Zudem verhängte sie eine Fahrerlaubnissperre von zwei Jahren. „Wussten Sie, dass Sie zu schnell waren? Ich sage ja“, begründete die Vorsitzende die Entscheidung.