Schwelm. Auf dem ehemaligen Gelände von Avery Dennison in Schwelm entstehen gerade 150 neue Arbeitsplätze. Das Groß-Unternehmen sucht noch Kräfte.

Viel Aufmerksamkeit hatte der Bau der großen Lager- und Logistikimmobilie in der Graslake in Schwelm hervorgerufen, die auf dem Grundstück errichtet wurde, auf dem früher das Unternehmen Jackstädt (Weltkonzern „JAC“) stand und wo sich später Avery Dennison ansiedelte. Am Ende erwarb der Projektentwickler Hillwood das Areal und ließ dort den neuen Logistikkomplex errichten, der an das Wuppertaler Traditionsunternehmen Vorwerk vermietet worden ist.

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Betreiben wird ihn die Fiege-Gruppe, die bereits seit 28 Jahren Partner von Vorwerk ist. Das 151 Jahre alte Unternehmen mit Stammsitz im westfälischen Greven zählt zu den innovativsten Logistikanbietern in Europa. Mit 23.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 135 Standorten in 15 Ländern ist Fiege international tätig – von den Kernmärkten in Europa bis nach Asien.

Schwelm Stadt begrüßt Firma Fiege
Willkommen in Schwelm: Von links: Bürgermeister Stephan Langhard, der Technische Beigeordnete Ralf Schweinsberg und Schwelms Wirtschaftsförderer Oliver Kochs mit Volker Paffen, dem Leiter der Schwelmer Niederlassung, und Anna-Lena Löwels.  © Stadt Schwelm | Stadtverwaltung Schwelm / Heike Rudolph

Fiege ist ein Familienunternehmen in der fünften Generation und gilt als Pionier der Kontraktlogistik. Zum herzlichen Willkommen in Schwelm tauschten sich jetzt im Rathaus Bürgermeister Stephan Langhard, der Technische Beigeordnete Ralf Schweinsberg und Schwelms Wirtschaftsförderer Oliver Kochs mit Volker Paffen, dem Leiter der Schwelmer Fiege-Niederlassung, und Anna-Lena Löwels aus, die zuständig für alle Personalthemen der FIEGE Logistik Wuppertal GmbH in Schwelm ist. „Wir freuen uns sehr, dass mit Vorwerk und Fiege gleich zwei namhafte Unternehmen hier in Schwelm aktiv werden“, so Bürgermeister Stephan Langhard, der an die durchaus anspruchsvollen Gespräche zwischen dem Unternehmen Hillwood und der Stadtverwaltung erinnerte.

Für das sehr große Projekt in der flächenkleinsten Kommune in NRW habe man nicht nur einen B-Plan aufstellen müssen. Es seien auch Aspekte u.a. der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen gewesen, spielte das Stadtoberhaupt auf die Photovoltaikanlage auf dem riesigen Komplex an. Die Logistikfläche beträgt 56.000 Quadratmeter, davon 45.000 Quadratmeter Hallenfläche, verteilt auf sechs Einheiten. Es gibt 47.000 Paletten-Stellplätze. Die Anlieferung erfolgt über 45 Überladebrücken, davon sechs Jumbo.

Der operative Betrieb in Schwelm vom Wareneingang bis zum Versand wird nach den Worten von Volker Paffen in zwei Stufen aufgenommen werden: So wird im ersten Schritt der Umzug eines Teilbereichs aus Neuss nach Schwelm durchgeführt und im Anschluss die weitere Inbetriebnahme der übrigen Hallenbereiche fokussiert. In diesem Zusammenhang kam über den Technischen Beigeordneten Ralf Schweinsberg auch das mit Hillwood ausgehandelte Verkehrskonzept zur Sprache, das ein wichtiger Bestandteil der Baugenehmigung ist.

Der Schwelmer Standort wird mit rund 150 Arbeitsplätzen besetzt sein; während die kaufmännischen Stellen bereits vergeben sind, wirbt Anna-Lena Löwels noch um interessierte Lagerhelferinnen und Lagerhelfer, gerne auch mit Gabelstaplerschein oder Schubmaststaplerschein.

Aus den Standorten in Neuss werden auch bestehende Mitarbeiter in das neue Lager nach Schwelm wechseln und teilweise sogar ihren Lebensmittelpunkt nach Schwelm verlagern. Zudem haben sich, wie zu hören war, schon mit Beginn der Bauarbeiten in der Graslake Bürger gleich an Ort und Stelle nach einem möglichen Arbeitsplatz erkundigt.

„Wir möchten uns in Schwelm verwurzeln“, bekräftigt Volker Paffen. So hat man bereits Kontakte zu heimischen Vereinen geknüpft. Zu allen wichtigen Fragen besteht schon jetzt der kurze Draht zu Bürgermeister Stephan Langhard und Wirtschaftsförderer Oliver Kochs