Schwelm. Eine Schwelmerin begeht Fahrerflucht, bezahlt Strafgelder nicht und muss ein zweites Mal vor Gericht. Warum die junge Frau trotzdem Glück hat.
Am 12. August 2023 rollt eine damals 19-jährige Schwelmerin an einem Supermarkt in Wuppertal aufgrund von Unachtsamkeit mit ihrem Wagen gegen die Parkplatzschranke. Schaden: 600 Euro. Sie meldet den Unfall nicht – flieht stattdessen. Der Vorfall war jedoch bemerkt worden und der Fall landet im Amtsgericht Schwelm. Die 19-Jährige ist der Unfallflucht schuldig. Das Gericht stellt ihr Verfahren vorläufig gegen Zahlung von 300 Euro in sechs Raten ein.
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Nun saß die Frau in derselben Sache wieder im Amtsgericht Schwelm. Denn: Von den sechs Raten hatte die Angeklagte lediglich vier bezahlt. Da damit die Auflage für die Einstellung nicht erfüllt worden war, gab es ein Wiedersehen im Gericht. Die Unfallflucht wurde nicht erneut thematisiert. Vielmehr stand die Frage der ausgebliebenen Zahlungen im Mittelpunkt.
Sie habe einen Dauerauftrag eingerichtet, erklärte die inzwischen 20-Jährige. „Die ersten drei Monate habe ich es immer kontrolliert. Dann nicht mehr. Ich habe mich darauf verlassen, dass das Geld automatisch abgebucht wird. Wurde es aber nicht. Mein Konto war leer.“
Februar, März, April und Juli waren vom Konto abgegangen. Die Rate für Mai fehlte komplett. Bezüglich Juni legte die Schwelmerin Kontoauszüge vor, aus denen sich die Zahlung ergab. Das war in der Gerichtsakte allerdings nicht vermerkt. Der Richter ging mit der Angeklagten während der Verhandlung zur Zahlstelle – und fand den Eintrag zum Juni. Damit fehlte nur noch eine Rate. Die zahlte die 20-Jährige direkt bar ein. „Normalerweise ist eine Einstellung eine Chance, die hat man nur einmal“, betonte der Richter. Aufgrund der Umstände machte er eine Ausnahme und stellte das Verfahren endgültig ein. Nochmal Glück gehabt.
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