Schwelm. Die Hans-Grünewald-Stiftung unterstützt seit den 80ern Projekte für Jung und Alt. So ist das Vorgehen.

Zahlreiche Schwelmer Institutionen und Einrichtungen können sich in diesem Jahr über eine finanzielle Unterstützung der Hans-Grünewald-Stiftung freuen. Es sind 18 Projekte, die sich vor allem im Bereich Kinder und Senioren einbringen, wie zum Beispiel die suchtpräventive Schularbeit „blu:prEvent“, die Frühen Hilfen oder DBR Gewalt- und Mobbingprävention.

Darüber hinaus unterstützte die Hans-Grünewald-Stiftung zum Beispiel das Schwelmer Jugendzentrum bei der Ausführung des Ferienspaßes, die Diakonie beim Mittagstisch-Projekt „Mahl-Zeit“ oder Schwelmer Grundschulen und Kindertagesstätten. So erhält das Familienzentrum Kinderhort beispielsweise Gelder für die Anschaffung von Schränken oder Garderoben.

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22 Projekte legte die Stadt Schwelm dem dreiköpfigen Kuratorium der Stiftung vor, wie der Vorsitzende Peter Erne im Gespräch mit der Redaktion erklärt. „Es hat sich so eingebürgert, dass wenn jemand Geld von uns haben möchte, er sich erst einmal an die Stadt Schwelm wendet. Die Stadt gibt die Anträge an uns weiter, wir prüfen sie und stimmen darüber ab“, schildert Erne, der seit 1982 Vorsitzender der Stiftung ist, das Vorgehen. Bis April dieses Jahres konnten sich Einrichtungen und Institutionen mit ihrer Anfrage an die Stadtverwaltung wenden. Die Entscheidung, welche Anträge begünstigt werden, muss im Kuratorium einstimmig ausfallen.

Die Hans-Grünewald-Stiftung ging vor mehr als 40 Jahren aus der Spedition Schmidt hervor, deren Sitz bis Anfang der 90er-Jahre in Gevelsberg war. Dort lebte auch die Stifterin und letzte Geschäftsinhaberin Auguste Grünewald, die 1981 verstarb. Nach ihrem Tod entstand aus ihrem Nachlass die Stiftung, die nach ihrem Ehemann und langjährigen Speditionsleiter Hans Grünewald benannt wurde. Per Testament errichtete sie die Stiftung, die ihre Erbin und damit alleinige Gesellschafterin der Spedition wurde. Der Stiftungszweck liegt in der Förderung regionaler Einrichtungen zur Jugend- und Altenhilfe. Die Stiftung ist gemeinnützig und die Kuratoriumsmitglieder arbeiten ehrenamtlich.

Auch die Diakonie Mark-Ruhr erhielt Hilfe von der Hans-Grünewald-Stiftung. Zum Beispiel wurde ein Kühlwagen angeschafft, den der Vorsitzende Peter Erne übergab.
Auch die Diakonie Mark-Ruhr erhielt Hilfe von der Hans-Grünewald-Stiftung. Zum Beispiel wurde ein Kühlwagen angeschafft, den der Vorsitzende Peter Erne übergab. © Caritas | Caritas Ennepe-Ruhr

Für eine nötige Erweiterung der Geschäftsflächen zog die Spedition Schmidt in den 90er-Jahren nach Schwelm um. Einrichtungen aus Schwelm gehörten bis dahin nicht zu den Begünstigten der Stiftung. 1992 beantragte das Kuratorium der Stiftung und die Geschäftsführer der Spedition, auch Schwelmer Projekte unterstützen zu dürfen. 1994 erfolgte die erste Ausschüttung an die Stadt Schwelm, über deren Verwaltung die Gelder gezahlt werden.

Mehr als 2,5 Millionen Euro wurden seither für junge und alte Menschen in Schwelm ausgeschüttet. Dazu kommen noch jährliche Spenden an die Caritas, die Stiftung Volmerstein und die Stadt Gevelsberg. Wie die Hans-Grünewald-Stiftung mitteilt, ist das nur durch die Leistungen der Spedition Schmidt und ihren Mitarbeitenden möglich. „Den größten Teil des Geldes, das der Stiftung zur Verfügung steht, bekommen wir von der Spedition“, sagt Erne.

Jung und Alt sollen nicht unter knappen Haushaltskassen leiden

Eigentlich sei die Maßgabe der Stiftung, dass keine Gelder für Projekte gezahlt werden, für die die Stadt zuständig ist. Aufgrund der klammen Haushaltskassen sei man davon aber abgerückt, sagt Erne. „Teilweise sind keine Gelder von der Stadt Schwelm da, um Junge und Alte zu fördern. Weil wir die Kinder und die Alten nicht darunter leiden lassen wollen, haben wir uns entschlossen, da Ausnahmen zu machen.“

22 Schwelmer Anträge sind der Stiftung in diesem Jahr vorgelegt worden. Wer Geld bekommt, muss nachweisen, dass die Stiftungsgelder auch für das Projekt verwendet worden sind, für das sie beantragt wurden. Die ausgeschütteten Gelder liegen bei vier- bis fünfstelligen Summe. „Die Beiträge variieren immer.“ Genauer möchte Peter Erne nicht ins Detail gehen.

Anträge, die das Kuratorium ablehnt, sieht die Stiftung entweder nicht als ihre Aufgabe an oder als nicht so dringend notwendig wie andere Projekte. „Wir müssen uns auch danach richten, was wir ausgeben können“, sagt Erne. An ausreichend Projekten, für die Geld gespendet werden kann, mangele es auf jeden Fall nicht.

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