Schwelm. Wolfgang Niedecken und Heinz Rudolf Kunze sind schon beim Adventival in Schwelm aufgetreten. Jetzt gibt es eine traurige Nachricht.

Leicht ist dem Organisatoren-Team die Entscheidung nicht gefallen, aber nach langem Abwägen hat es entschieden, das Adventival in diesem Jahr auszusetzen. Darüber informierte am Montag Stefan Wiesbrock, selbst Musiker und Initiator des in Schwelm und darüber hinaus beliebten Musikfestes, das Musikfreundinnen und -freunde zum Jahresende in die Christuskirche lockte.

Die Veranstaltung hat in der Vergangenheit bereits Größen wie Wolfgang Niedecken (BAP) und Heinz Rudolf Kunze („Dein ist mein ganzes Herz“) ins beschauliche Schwelm geholt. Kulturell absolute Hochkaräter. Wohl nicht zuletzt beschreiben die Organisatoren selbst ihr Adventival als Bereicherung des Kulturangebots in der Region.

Dass das Adventival in diesem Jahr nicht stattfindet, hat mehrere Gründe, wie es heißt: Zum einen haben hochkarätige Künstler, von denen sich das Team eine ähnliche Sogwirkung wie von Wolfgang Niedecken und Heinz Rudolf Kunze versprochen hatte, kurzfristig abgesagt. Andere seien zu diesem Zeitpunkt schon vergeben gewesen. Zum anderen sei hinzugekommen, dass das Vorbereitungsteam durch private und berufliche Veränderungen in diesem Jahr stark belastet sei.

Stammpublikum über Jahre gewonnen

Das Team weiß, dass das Festival vielen Schwelmerinnen und Schwelmern am Herzen liegt. „In den vergangenen 14 Jahren gelang es, durch tolle Konzerte ein Stammpublikum zu gewinnen“, blicken die Organisatoren auf die Erfolge zurück. „Das lag nicht nur an den fantastischen Musikerinnen und Musikern, sondern auch an der Atmosphäre.“ Seit ein paar Jahren findet das Adventival in der Christuskirche statt, zuvor hatte es auch schon im Ibach-Haus und ganz zu Anfang im Märkischen Gymnasium sein Zuhause.

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Angefangen vom satten Ton über eine beeindruckende Lichtshow bis hin zum leckeren Essen in den Pausen hätten viele Details für rundum gelungene Abende gesorgt. Besucherinnen und Besucher hätten sich auf dem Adventival getroffen, um Konzerte mit überregionalen und lokalen Künstlerinnen und Künstlern zu erleben, sich an unterschiedlichen Musikstilen zu erfreuen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Innerhalb von 24 Stunden war der erste Konzertabend im Jahr 2022 ausverkauft, als Wolfgang Niedecken sich angekündigt hatte. Damit hatte die Veranstaltung eine bis dahin völlig neue Liga erreicht. Gleichzeitig traten auch lokal bekannte Künstlerinnen und Künstler wie zum Beispiel die Schwelmer Sängerin Lea Bergen auf.

Populäre Künstler für hohes Niveau

Mit dem Erfolg der vergangenen Jahre stiegen aber auch die Ansprüche. So hat sich das Adventival immer mehr professionalisiert, wozu Techniker Andy Jüngermann mit seiner Crew maßgeblich beigetragen habe, wie die Organisatoren erklären. Die Konzerte seien zuletzt auch auf zwei Leinwänden übertragen worden, was den Besucherinnen und Besuchern Detailaufnahmen der Show ermöglicht habe.

„Um dieses Niveau zu halten, braucht es populäre Künstler, aber auch eine ausverkaufte Christuskirche“, erklärt das Adventival-Team weiter. „Das zu realisieren, ist nicht leicht.“ In diesem Jahr könne es aufgrund der anfangs genannten Gründe nicht realisiert werden. Das Orgateam nehme eine kreative Pause.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht, quasi den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont. 2025 ist ein neues Adventival geplant. Getreu dem Motto, dem sich das Team verschrieben hat: „Kultig. Himmlisch. Leise.“ Und ökumenisch. Denn das Adventival ist eine Veranstaltung aller Schwelmer Kirchen. Besonders deutlich werde das beim Abschlussgottesdienst, der jeweils von einem Team aus mehreren Gemeinden vorbereitet werde. Das Team mit Stefan Wiesbrock, Uwe Rahn und Andy Jüngermann hofft sehr, dass viele dem Adventival trotz der Pause in diesem Jahr in Zukunft die Treue weiter halten. Auch den Sponsoren, ohne die ein solches Festival gar nicht möglich sei, möchte das Team im Zuge dessen ein herzliches Dankeschön aussprechen.

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