Schwelm. Von Crosstrainer bis Calisthenics: Das bietet Schwelms neuer Jugendsportpark an Trainingsmöglichkeiten. Was die Stadt noch tun möchte.

Kraftmaschinen, Fitnessmaschinen oder auch ein Ninja-Parkour. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Wünsche der jungen Menschen getroffen haben“, zeigt sich Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard zuversichtlich. Es geht um den neuen Jugendsportpark auf der Wilhelmshöhe Ecke Grothestraße und Drosselstraße. Das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche ist nun offiziell eröffnet. Damit enden nicht nur die Bauarbeiten mitten im Grünen, sondern auch ein über mehrere Jahre dauernder politischer Prozess. Die Fraktionen der CDU und Bündnis 90/Die Grünen hatten den Bau eines Sportparks an der Wilhelmshöhe vorgeschlagen. 2021 stimmte der Hauptausschuss schließlich zu. Damit wurde auch einem Antrag der BIZ-Fraktion Genüge getan, die sich für einen Trimm-dich-Pfad im Wald eingesetzt hatte, sich aber auch eine Verlagerung dessen in den Jugendsportpark vorstellen konnte.

700 Kinder und Jugendliche konnten sich einbringen und sagen, wie sie sich den Park vorstellen. Schließlich sind vor allem sie es, die das neue Angebot nutzen sollen. Jüngere Sportfreunde - und Erwachsene natürlich auch - müssen bei gutem Wetter also ab sofort nicht mehr ins Fitnessstudio gehen, sondern können sich direkt an der frischen Luft austoben.

Jugendsportpark Wilhelmshöhe Schwelm
Drei der Fitnessgeräte, die es im neuen Jugendsportpark in Schwelm gibt. © WP | Max Kölsch

Crosstrainer, verschiedene Kraftstationen laden zu Cardio- und Kraftsport ein. Die jeweiligen Übungsanleitungen sind direkt an den Geräten nachzulesen. Wer sie nutzt, sollte nur darauf achten, dass er oder sie sich dabei nicht übernimmt. Weiter hinten befindet sich ein Calisthenics-Bereich. Dort können Sportlerinnen und Sportler mit ihrem eigenen Körpergewicht trainieren. Festinstallierte Stangen helfen ihnen dabei. Auch TRX-Training ist im neuen Jugendsportpark Wilhelmshöhe möglich. TRX steht für Total-body Resistance Exercise, damit ist ein Training des Körpers mit zusätzlicher Belastung gemeint, in diesem Fall die Anziehungskraft. Dabei kommen zum Beispiel elastische Bänder oder auch nicht elastische Gurte zum Einsatz.

Fördermittel der NRW Bank

Direkt gegenüber dem originären Fitness-Bereich befindet sich der Hindernis-Parcours, der sicher auch den kleineren Besucherinnen und Besuchern Freude bereiten dürfte. Ein paar Sitzblöcke bieten Gelegenheit für eine Verschnaufpause. Vier frisch gepflanzte Bäume dürften in Zukunft Schatten spenden. Nicht umgesetzt wurde der ursprünglich mal geplante Fitnesszirkel, eine Sammlung mehrerer im Kreis zueinander angeordneter Fitnessgeräte. Das hatte sich im Vorfeld allerdings schon abgezeichnet; aus finanziellen Gründen.

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Schwelm hat zum Sportpark einen Eigenanteil von etwa 174.000 Euro beigetragen. Die NRW Bank hat zusätzliche Fördermittel in Höhe von 134.000 Euro aus dem Programm „Strukturförderung“ bereitgestellt. Die Baumaßnahmen an der Wilhelmshöhe wurden zum Großteil von Auszubildenden im Bereich Garten- und Landschaftsbau der Stadt Schwelm umgesetzt.

Jugendsportpark Wilhelmshöhe Schwelm
Der Hindernis-Parcours im Jugendsportpark Wilhelmshöhe in Schwelm. © WP | Max Kölsch

Die Stadt Schwelm möchte aber auch über den Jugendsport hinaus attraktiver für jungen Menschen werden und sich deutlich stärker für die mehr als 5000 Kinder und Jugendlichen einsetzen. Am Eröffnungstag des Jugendparks gab es daher noch eine andere Nachricht, die das Rathaus gern verkündete. Die Stadt ist nämlich mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Damit würdigt der Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ die Verabschiedung eines Aktionsplans. Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich Schwelm dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren.

Kinderfreundliche Kommune

„Das Siegel zu bekommen, ist Startschuss und Meilenstein auf unserem Weg, aber natürlich nicht der Abschluss eines Prozesses. Wir werden uns auf den Weg machen, wie wir den Aktionsplan für die nächsten drei Jahre umsetzen und welche Schritte wir gehen werden. Wir meinen es ernst mit der Beteiligung der Kinder und Jugendlichen“, sagt Bürgermeister Stephan Langhard.

Kinderfreundliche Kommunen
Die Stadt Schwelm erhält im Schwelmer Rathaus das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. © WP | Lukas Brechtefeld

In Zukunft möchte die Stadt den Jüngeren mehr Gehör schenken. „Wenn es nach mir geht, bringen wir einen Kinder- und Jugendbeirat oder ein ähnliches Konstrukt auf den Weg, um sicherzustellen, dass junge Leute sich einbringen können“, sagt der Bürgermeister. Im Aktionsplan steht, dass ein politisches Gremium entstehen soll, das zum Beispiel Anträge im Stadtrat stellen kann, an Ausschüssen teilnehmen soll und auch Rederecht erhält. Zudem wird auch noch eine Kinder- und Jugendbeauftragte installiert, die sich zusammen mit der Beauftragten für die „Kinderfreundliche Kommune“ um das Projekt kümmern soll. Beide bekommen eine halbe Stelle.

Schülerin Samantha Schoppet aus der Schülervertretung des Märkischen Gymnasiums Schwelm war bei der Verleihung des Siegels dabei und freut sich über den Plan der Stadt. „Man merkt schon, dass der Politik wichtig ist, dass wir gehört werden und sie sind schon ziemlich weit“, lobt sie. Sie würde der Stadt in Schul-Noten eine gute Zwei geben, meint sie.

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