Schwelm. Am 15. Juni wird die Schwelmer Innenstadt zum offenen Wohnzimmer – mit langer Tafel, Stadtrundgang und Gesprächen. Das ist geplant.

Wie an einer langen Tafel, wie in einem offenen Wohnzimmer sollen die Bürger am Samstag, 15. Juni, in der Schwelmer Fußgängerzone zusammen kommen. Beim „Tag des guten Lebens“ soll in der Zeit von 12 bis 18 Uhr Raum für Gespräche, Kunst und Musik sein. Organisiert wird die Veranstaltung von Lilia Weirich vom „Netzwerk der guten Taten Schwelm e.V.“ in Kooperation mit dem Stadtmarketing Schwelm und der Initiative „Engagierte Stadt Schwelm“.

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„Die Besucher bringen alle selbst etwas zu essen und zu trinken für sich und ihre Nachbarn mit und wie an einer langen Tafel kommen alle zusammen. Verpflegungsstände gibt es nicht“, erklärt Lilia Weirich das Konzept. Auf Höhe des Unverpackt-Geschäfts „Naturfülle“ bis zum Bürgerplatz möchten die Organisatoren Tische, Bänke und Pavillons aufstellen, die das Stadtmarketing zur Verfügung stellt. „Das Format braucht Offenheit und Neugier, um sich darauf einzulassen. Die Teilnehmer sind direkt Teil der Gemeinschaft. Durch das Mitbringen und Teilen des Essens kommt man schnell ins Gespräch. Man ist nicht reiner Konsument, sondern teilt miteinander.“

Straße als kultureller Aktionsraum

Unterstützt wird Lilia Weirich von David Sitter, der sich mit Kunstaktivismus beschäftigt und die Straße als kulturellen Aktionsraum begreift. Sitter bietet am Veranstaltungstag zwei Stadtrundgänge an. „Das Ganze läuft interaktiv. Die Leute werden dabei selbst angeregt, ihre Storys über die Stadt einzubringen. Normalerweise konsumiert man bei Rundgängen passiv, hier werden die Schwelmer selbst aktiv“, sagt Sitter. „Wir werden bei den Rundgängen Orte in Schwelm ansteuern, an denen Bürger bereits Projekte umgesetzt haben, um zu zeigen, wo man sich bürgerschaftlich einbringen kann“, kündigt Lilia Weirich an.

Unter der Leitung von Dr. Holger Kreft wird ein Wirtschafts-Lern-Spiel angeboten, bei dem die Teilnehmer auf spielerische Art und Weise herausfinden, wie die Spielregeln unserer Wirtschaft in der Gesellschaft funktionieren und was man in Zukunft verbessern kann.

Zu Beginn des „Tags des guten Lebens“ gibt es eine Malaktion, bei der die Plakate der Europa-Wahl umgestaltet werden. Mit ihnen soll der Bereich, in dem die Veranstaltung stattfindet, geschmückt werden. „Das ist eine spielerische, gemeinschaftsbildende Maßnahme. Generell hat die Veranstaltung eine niedrige Hemmschwelle.“

Mit Kreide malen und Hafer quetschen

Für Kinder werden in der Brauereigasse Aktivitäten geboten. „Dabei wird das Thema ,#schwelmistbunt‘, das vom Demokratie-Bündnis angeregt wurde, mit in den Tag integriert. Das Fest soll ein hoch demokratisches sein, mit Tanz und Musik“, sagt Lilia Weirich. Neben einer Kreideaktion für die Kinder kann beim Unverpackt-Geschäft „Naturfülle“ Hafer gequetscht oder an Spieltischen Schach gespielt werden.

Musik wird von verschiedenen Künstlern auf einer improvisierten Bühne gespielt, darüber hinaus soll es einen „Speaker‘s Corner“ über „Das gute Leben in Schwelm“ sowie Kunstaktionen zum Thema „Dadaismus“ geben. Falls das Wetter nicht mitspielt, empfiehlt Lilia Weirich, regenfeste Kleidung anzuziehen und einen Regenschirm dabei zu haben.

„Es hätten gern noch viel mehr Akteure beim Fest mitgemacht, für die der Termin zu kurzfristig war. Der Tag soll nun ein Probelauf sein, den wir 2025 wiederholen möchten. Der große Wunsch für 2025 ist es, das Ganze mit den Institutionen, die jetzt nicht mitmachen können, gemeinsam zu wuppen. Im September wird es zur Veranstaltung einen Vortrag geben, bei dem wir über die Erfahrungswerte des Festes sprechen und die Werbetrommel für das nächste Jahr rühren“, sagt Weirich, deren Engagement rein ehrenamtlich ist.

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