Schwelm. Weiter kämpfen Schwelmer Bürger für mehr Sicherheit auf dem Winterberg – doch aktuell wird alles schlimmer. Das sind die neuesten Perspektiven.

Die Anwohner der Winterberger Straße, der Beyenburger Straße und der umliegenden Straßen hatten mit drei Bürgeranträgen bereits im vergangenen Jahr in Schwelm Alarm geschlagen: Der Verkehr um den Winterberger Kreisel herum hat immer mehr zugenommen, gleichzeitig treten viele Verkehrsteilnehmer dort kräftig aufs Gas. Gefahr für Fußgänger und Wanderer, Lärm, Dreck, Luftverpestung sind die Folgen, mit denen die Anwohner seit Langem kämpfen und deshalb Tempo 30 und viele weitere Maßnahmen für zusätzliche Verkehrssicherheit fordern. Passiert ist bislang nichts, außer dass sich die Situation während der vergangenen Monate noch einmal deutlich verschärft hat. Zumindest gibt es jetzt erste Perspektiven, wie die nächsten Schritte lauten.

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Dr. Maria Magdalena Weber und Ina Brieger, die die beiden wesentlichen Bürgeranträge zur Winterberger und zur Beyenburger Straße gestellt haben, sind zu Gast in der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses der Stadt Schwelm und melden sich in der Einwohnerfragestunde zu Wort. Eindrücklich schildern sie, wie sich die Situation vor ihrer Haustüre, wo ihre Kinder spielen, seit den Bürgeranträgen, die sie im August und September des vergangenen Jahres gestellt hatten, verschlimmert hat. Denn: Die Vollsperrung der A 45 wegen der maroden Rahmedetal-Brücke hat dazu geführt, dass noch mehr Verkehr über diese Strecken rollt, als dass es ohnehin schon der Fall gewesen war, weil die Route vor allem beim Schwerlastverkehr beliebt war, um Lkw-Maut zu sparen. Nun sind neben ungezählten weiteren Lkw auch noch viel mehr Pkw als bislang auf den Straßen, die über die Schwelmer Höhen führen, unterwegs.

Die Verkehrssituation hat sich durch die Sperrung der A 45 bei Lüdenscheid auch in Schwelm verschärft.
Die Verkehrssituation hat sich durch die Sperrung der A 45 bei Lüdenscheid auch in Schwelm verschärft. © Westfalenpost Schwelm | Bernd Richter

Die Forderungen der Bürgeranträge umfassen unter anderem Tempo 30, fest installierte Radaranlagen sowie bauliche Elemente, um die Geschwindigkeit der Autofahrer zu reduzieren. „Wann tut sich hier denn endlich etwas? Wann gibt es eine Lösung für unsere Sicherheit?“, wollten die beiden Frauen von Politik und Verwaltung wissen. Ein entscheidender Baustein für den Fortschritt ist mit Sicherheit der neue Verkehrsplaner, der zum 1. April seine Arbeit in der Schwelmer Stadt aufgenommen hat. „Es waren gefühlte Ewigkeiten, für die diese Stelle vakant gewesen ist“, sagt der Technische Beigeordnete Ralf Schweinsberg. Doch die Grundprobleme bleiben auch für den neuen Mann: Hier geht es um Landes- und Bundesstraßen, wo die Stadt Schwelm keine alleinige Zuständigkeit hat.

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„Hoffungen ruhen daher auch auf der nächsten Besprechung der Verkehrskommission, die am 14. Juni stattfindet“, teilt Ralf Schweinsberg mit. Dann werden sich auch die Kreispolizeibehörde – die die betreffenden Stellen nicht als Unfallschwerpunkt ausweist – sowie Straßen.NRW mit den Anträgen beschäftigen und anschließend mögliche Lösungen für das Sicherheits- und Lärmproblem ausarbeiten. Diese sollen schließlich in der erste Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung nach der Sommerpause am 11. August vorgestellt werden. Bislang tat sich der Landesbetrieb Straßen.NRW stets schwer damit, die Winterberger Straße auf Temp 30 zu begrenzen. Die Hoffnung der Anwohner ruht auch darauf, dass sich die Situation vor Ort immer weiter verschärft. Für die Dauer der Diskussion schwindet ihnen ansonsten mehr und mehr das Verständnis.

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