Schwelm. Anwohner der Beyenburger Straße haben Angst um ihre Gesundheit. In einem Brief an Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard stellen sie Forderungen.

Immer mehr Bürger sagen den Rasern auf der Straße vor ihrer Haustür den Kampf an. Nach zwei Bürgeranträgen von Anwohnern der Kölner Straße/Obermauerstraße und der Winterberger Straße/Feldstraße gibt es jetzt noch einen weiteren Antrag von Anwohnern der Beyenburger Straße, mit dem sich das Rathaus auseinanderzusetzen hat. 60 Betroffene fordern von der Verwaltung die Ergreifung von Maßnahmen ein, damit das Teilstück vom Winterberger Kreisel bis zum Ortsausgangsschild sicherer für die dort lebenden Menschen wird.

Im Oktober: Treffen mit Landesbetrieb

Damit wird die Liste der Themen, die die Stadt Schwelm beim nächsten Treffen mit den Vertretern des Landesbetriebs Straßen.NRW voraussichtlich am 4. Oktober abzuarbeiten hat, immer länger. In allen drei Bürgeranträgen geht es um die negativen Auswirkungen des zugenommenen Verkehrs, denen sich die Anlieger ausgesetzt sehen. Da es sich in allen drei Fällen jedoch um Bundes – bzw. Landesstraßen handelt, kann die Stadt über verkehrsregelnde Maßnahmen nicht allein beschließen. Hoheitlich ist der Landesbetrieb in der Verantwortung. Und der tut sich schwer, die Geschwindigkeit auf der Winterberger Straße beispielsweise auf Tempo 30 zu begrenzen, so wie es ein gültiger Ratsbeschluss fordert.

An dieser Engstelle auf der Beyenburger Straße wird es eng für Passaten mit Kinderwagen.
An dieser Engstelle auf der Beyenburger Straße wird es eng für Passaten mit Kinderwagen. © Bernd Richter

„Die Belastung der Anwohnerinnen und Anwohner an der Beyenburger Straße wird wegen Lärm und Geschwindigkeit immer gefährlicher und unzumutbarer. Pkw, Lkw und Motorräder betrachten den Winterberger Kreisverkehr als ,Ortsausgangsschild‘ mit dem Recht zur direkten Beschleunigung. Zum einen leiden wir sehr unter der enormen Lärmbelästigung, zum anderen sehen wir eine große Gefahr für unsere Kinder, Wanderer und Fußgänger“, hat Peter Stark die Sorgen und Ängste der Anwohner in dem Schreiben an Bürgermeister Stephan Langhard zusammengefasst. Mit ihrem Schreiben fordern die 60 Unterzeichner, dass für das Teilstück der Beyenburger Straße „umgehend nachhaltige Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Lärmreduzierung eingeleitet werden“. Zusätzlich beantragen die Bürger regelmäßige mobile Geschwindigkeitskontrollen oder die Installation einer festinstallierten Radaranlage. Auch in auf der Fahrbahn aufgemalten Markierungen sehen sie eine „bremsende Wirkung“ für den fließenden Verkehr, ohne zusätzliche Lärmerhöhungen zu produzieren.

Eine Bushaltestelle, die Ausfahrt zum Feuerwehrgerätehaus und ein Wanderweg: weitere Gefahrenstellen, die die Anwohner der Beyenburger Straße in Schwelm in ihrem Brief an Bürgermeister Stephan Langhard anführen.
Eine Bushaltestelle, die Ausfahrt zum Feuerwehrgerätehaus und ein Wanderweg: weitere Gefahrenstellen, die die Anwohner der Beyenburger Straße in Schwelm in ihrem Brief an Bürgermeister Stephan Langhard anführen. © Bernd Richter

FDP-Ratsherr Peter Stark spricht von einem stark eingeengten Bürgersteig in Höhe Beyenburger Straße 5 auf beiden Seiten. In diesem Bereich müssten Eltern mit Kinderwagen den Gehsteig verlassen und auf die Fahrbahn treten. Auch der Wanderweg „Rund um Schwelm“ quere dort die Straße, Stark weist auf die VER-Schulbushaltestelle und die Ausfahrt für das Feuerwehrgerätehaus hin.

Gut finden die Anwohner, dass dort in letzter Zeit vermehrt Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt worden sind. „Das hat uns sehr gefreut, löst das Problem jedoch nur temporär. Uns ist bewusst, dass die örtliche Polizeistatistiken in diesem Bereich keine erhöhten Unfallzahlen verzeichnet, aber wir sollten es auch nicht dazu kommen lassen“, fordert Peter Stark im Namen der Anwohner die Aufnahme eines Dialogs ein, damit eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung erarbeitet werden kann.