Gevelsberg. Eigentlich ist der Schalker Gerald Asamoah Bier-Trinker. Darum hat er mit der Brennerei Habbel dennoch den „Gin Fourteen“ kreiert.
Die Brennerei Habbel hat gemeinsam mit dem ehemaligen Schalke-Profi Gerald Asamoah einen Gin für den guten Zweck kreiert. Der Großteil des Erlöses soll in zwei Projekte fließen. Einmal in die Stiftung des Fußballprofis für herzkranke Kinder und in den Verein „My Boo Ghana School“, der Entwicklungsarbeit in Ghana leistet.
Michaela Habbel, Inhaberin der Brennerei an der Stadtgrenze von Gevelsberg und Sprockhövel, musste nicht lange überlegen, als sie von Gerald Asamoah gefragt wurde, ob sie bei der Aktion mitmachen möchte. Sie gründeten die Firma „Gin of Heart“ und entwickelten ihren „Gin Fourteen“. „Wer mich kennt, weiß, was die 14 für mich bedeutet“, sagt Gerald Asamoah. Diese Zahl habe ihn während der entscheidenden Phasen seines Fußball-Lebens begleitet, als Rückennummer bei Schalke 04 und in der Nationalmannschaft. Er sei dankbar für das, was er erleben durfte. Denn fast wäre es nichts mit der Profi-Karriere geworden.
Stiftung 2007 gegründet
Als junger Mann wurde bei ihm eine Herzerkrankung festgestellt. „Ich habe mir gesagt, wenn ich es schaffe, trotzdem auf dem Platz zu stehen und Fußball zu spielen, meinen Traum zu leben, werde ich etwas zurückgeben.“ Heute ist er 43 Jahre alt und blickt auf 306 Bundesligaspiele und 43 Einsätze für die Deutsche Nationalmannschaft zurück.
2007 gründete er die Gerald-Asamoah-Stiftung für herzkranke Kinder. Kinder, die nicht das Glück haben wie er, in einem Land zu leben, in dem es eine gute medizinische Versorgung gibt. Die Stiftung hilft dabei, dass diese Mädchen und Jungen nach Deutschland eingeflogen und operiert werden können. Damit auch sie die Chance auf ein normales Leben haben. 30.000 Euro kostet etwa die Behandlung eines Kindes. Sechs bis acht Operationen werden im Jahr durch die Unterstützung der Stiftung ermöglicht. Und auch im Corona-Jahr 2020 hätten die Menschen weiter gespendet, erzählt Gerald Asamoah. Auch dafür wollte er danke sagen und diesen Sponsoren zum vergangenen Weihnachtsfest etwas schenken - mit ganz persönlicher Note.
Und hier kamen Michaela Habbel und ihre Brennerei ins Spiel. „Eigentlich bin ich ja ein Bier-Trinker“, sagt der Schalker und lacht. Bier selbst zu brauen, das wäre ihm aber nie in den Sinn gekommen. „Er fragte, ob wir einen Gin hinbekommen würden, der nicht so schwer ist, und der er auch ihm schmeckt, der lieblich ist und Spaß macht“, sagt Michaela Habbel. Gesagt - getan. Spaß hatten die beiden auch bei der Herstellung. Gerald Asamoah habe im Betrieb mitgearbeitet, erklärt die Brennerei-Chefin. Er habe Wacholder-Säcke geschleppt, sie gemahlen und die Zutaten in die Kupferkessel gegeben. „Wir haben einige Rezepturen ausprobiert, bis wir das richtige gefunden haben.“
In Ghana aufgewachsen
Passend zum Namen wurden es am Ende genau 14 Zutaten, die es in das exklusive Getränk schafften. „Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig“, sagt der ehemalige Fußballprofi, es sollte schon etwas besonderes sein für die Menschen, die meine Stiftung unterstützen. Und weil das Getränk so gut ankam, wurde aus einer einmaligen Sache nun ein Produkt, das nun auch in den Handel kommt.
„Wir haben eine Fruchtexplosion entwickelt“, sagt Michaela Habbel. Besondere Geschmacksgeber sind Mango und Papaya, die noch einmal extra destilliert dem Gin zugegeben wurden, erklärt die Fachfrau. Das mache das Getränk aus. Und diese beiden Zutaten waren Gerald Asamoah ebenfalls wichtig. Auch das hat mit seiner Vergangenheit zu tun. „Ich lebte bis zu meinem zwölften Lebensjahr in Ghana“, erklärt er. Viel zu essen habe es dort nicht gegeben, außer Mango und Papaya. Auch wenn er jetzt in Gelsenkirchen wohnt, seine eigene Familie hat und Leiter der Lizenzabteilung von Schalke 04 ist, seinem Geburtsland ist er eng verbunden.
Deshalb soll ein Teil des Erlöses auch in den Verein „My Boo Ghana School“ fließen. Die Aktiven ermöglichen vielen Kindern Ghanas den Schulbesuch, in einer Region, in der auch Gerald Asamoah aufgewachsen ist. Gemeinsam mit dem Verein „My Boo“ werden zudem auch Fahrräder aus Bambus gebaut. „Die leisten dort tolle Arbeit, das unterstütze ich gerne“, sagt Asamoah, der auch heute noch regelmäßig in Ghana ist. Im kommenden Jahr ist geplant, dass seine Stiftung nicht nur Kinder nach Deutschland für die Behandlung holt, sondern auch vor Ort Ärzte ausbildet - in Kooperation mit anderen Vereinen. Und auch für Michaela Habbel steht fest, dass sie sich weiter engagieren wird. „Ich habe erlebt, wie glücklich die Kinder sind, wenn sie sich nach der Herz-Operation wieder unbeschwert bewegen können. Das zu sehen ist unbezahlbar.“