Dortmund. Birgit Jahn ist zuständig für die Falschgeld-Prävention bei der Bundesbank Dortmund. Sie verrät, wie man eine Blüte rasch erkennt – ganz ohne Markierstift.
- Wer wissen will, ob sein Geld echt ist, für den gibt es ein paar einfache Tricks, sagt Falschgeld-Expertin Birgit Jahn von der Bundesbank-Filiale in Dortmund.
- Bei Münzen hilft ein Magnet: Die Geldstücke sollten haften, sich aber leicht abschütteln lassen.
- Bei Scheinen sollte man auf die Smaragdzahl unten links achten. Der türkis-farbene Streifen in ihr wandert auf und ab, wenn der Schein gekippt wird. Das lässt sich (bislang) nicht fälschen.
- Markierstifte bieten hingegen nur eine trügerische Sicherheit.
In der Bundesbank-Filiale in Dortmund haben Blüten keine Chance. Das Falschgeld wird aus den Millionen von Scheinen und Münzen, die täglich verarbeitet werden, herausgefischt. In der hochmodernen Filiale erledigen das längst computergestützte Maschinen. Doch auch ohne Hightech lässt sich schnell erkennen, ob man vielleicht einen falschen Fuffziger in der Hand hat. Birgit Jahn, die bei der Bundesbank für die Falschgeldprävention zuständig ist, verrät, worauf man auf jeden Fall achten sollte.
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Zugegeben: Sehr wahrscheinlich ist es nicht, eine Blüte im eigenen Portemonnaie zu haben. Gerade einmal neun falsche Scheine kommen statistisch im Jahr auf einen Ort mit 10.000 Einwohnern – für alle Geschäfte. „Der Anteil von Falschgeld in Deutschland ist tatsächlich sehr gering“, sagt Jahn und fügt lächelnd hinzu: „Auch weil wir einen guten Job machen.“
Bundesbank in Dortmund findet regelmäßig Falschgeld
Dennoch findet die Bank regelmäßig Falschgeld in den eingelieferten Beständen, nicht nur Scheine, auch Münzen. Manche davon seien richtig gut gemacht. Erkennen könne man sie trotzdem, sagt Jahn, die unter anderem angehende Verkäufer in Berufsschulen für das Thema sensibilisiert. Man müsse nur genau hinschauen.
Bei Münzen helfe ein Magnet. Klebt das Geld bombenfest daran, ist es falsch. Haftet es gar nicht, dann auch. „Die Münzen müssen sich leicht anheben, aber auch genauso leicht vom Magnet wieder abschütteln lassen“, sagt die Expertin und macht es aus dem Handgelenk vor. Außerdem könne man die Fälschungen meist an der nicht oder falsch gestalteten Rändelung erkennen.
Falschgeld wird von der Bank nicht ersetzt
Wichtiger aber ist es, bei den Scheinen die falschen Exemplare zu erkennen, schließlich geht es dabei rasch um richtig hohe Summen. Denn – anders als beschädigte Banknoten – wird Falschgeld von der Bank nicht erstattet. Da bleibt man auf dem Schaden sitzen – und hat vielleicht noch eine Anzeige am Hals. Häufig passieren solche Betrügereien bei Autoverkäufen, weiß Jahn. „Erst neulich war einer mit einem Bündel 500er hier, von denen waren 17 falsch.“
Worauf sollte man also achten? Klar, zunächst mal auf die Beschaffenheit des Scheins. Nur ein falscher Fuffziger fühlt sich wie Papier an. Echte Noten bestehen hingegen aus reinen Baumwollfasern. „Deswegen überstehen sie auch eine Wäsche unbeschadet“, so die Expertin. „Sie laufen in der Waschmaschine allerdings ein bisschen ein.“
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Und dann braucht man ein bisschen Fingerspitzengefühl. Damit kann man rasch die Striche rechts und links am Rand des Scheins ertasten. Sie müssten ein fühlbares Relief sein, erklärt Jahn, ein Stichtiefdruck. Auch das Wasserzeichen, im Gegenlicht gut zu erkennen, sei ein sicheres Zeichen für die Echtheit der Note. Aber Achtung: Verändern sich Aussehen und Intensität des Zeichens nicht, wenn das Geld auf dem Tisch liege, könnte es sein, dass es nur aufgedruckt ist.
Expertin rät, auf die türkisfarbene Smaragdzahl zu achten
Aber wer will schon an der Supermarktkasse jeden Schein ins Gegenlicht halten? Damit macht man sich als Kunde nicht sehr beliebt. Birgit Jahn empfiehlt daher eine andere Prüfmethode. Die ist weniger auffällig, aber genauso sicher – wenn nicht sicherer. Die Falschgeld-Expertin rät, auf die Smaragdzahl zu achten, die sich unten links auf der Vorderseite eines Geldscheins befindet.
In der Wertangabe der Note, also etwa der 20 oder 100, befindet sich ein türkisfarbener Streifen. Wird der Schein leicht gekippt, muss dieser Streifen sich nach oben und unten bewegen. „Diese Bewegung kann man ganz einfach aus dem Handgelenk machen, wenn man den Schein wegsteckt“, sagt und Jahn und versichert, damit sei man auf der sicheren Seite. „Es ist noch niemandem gelungen, die Smaragdzahl zu fälschen.“
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Und was ist mit den Stiften, die angeblich die Blüten mit einem Strich erkennen? Jahn rät davon dringend ab. Zwar würden die nur mit Papier und nicht mit echten Geldfasern reagieren. Doch mit chemischen Hilfsmitteln auf dem Falschgeld lässt sich dieser Effekt auch aushebeln. „Die Stifte vermitteln also eine falsche Sicherheit.“